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.»Übrigens erkundige ich mich deshalb nach der Art deiner Geschäfte, weil mir jemand gesteckt hat, daß du mit Waffen handelst.«»Von wem hast du das?« fuhr Paul auf.»Das tut nichts zur Sache«, erwiderte Laurie.»Aber von der gleichen Quelle habe ich erfahren, daß du schon mal wegen Kokainbesitzes verurteilt wurdest.Willst du mir darüber vielleicht irgend etwas erzählen?«Pauls Augen glühten im reflektierenden Licht der Kerze.»Es ist also doch ein Verhör«, empörte er sich.»Nenn unser Gespräch, wie du willst«, entgegnete Laurie.»Meiner Meinung nach hat es eine reinigende Wirkung.Das alles hätte ich von dir erfahren sollen und nicht von jemand anders!«Ohne Vorwarnung erhob sich Paul plötzlich.Sein Stuhl kippte nach hinten und krachte zu Boden.Etliche Gäste sahen von ihren Abendtafeln auf, das dezente Plaudern verstummte.Kellner eilten herbei, um den Stuhl wieder hinzustellen.»Mir reicht’s!« explodierte Paul.»Mehr kann ich nicht ertragen.« Er griff rabiat in sein Jackett, zog einen Stapel Geldscheine hervor und schleuderte voller Verachtung ein paar Hundert-Dollar-Noten auf den Tisch.»Sollte wohl reichen für den vergnüglichen Abend«, wütete er.Mit diesen Worten verließ er das Restaurant.Laurie wäre am liebsten im Boden versunken.Natürlich kannte sie derartige Szenen in der Öffentlichkeit, doch bisher war sie noch nie selbst betroffen gewesen.Schüchtern führte sie sich ihre Cappuccino-Tasse an den Mund und trank einen Schluck.Natürlich war es dumm, so zu tun, als ob der Streit sie gar nicht berührte, doch sie konnte nicht anders.Sie fühlte sich verpflichtet, nach außen hin Ruhe zu bewahren, auch wenn es eine reine Farce war.Um die Rechnung bat sie erst, als sie ihren Kaffee ausgetrunken hatte.Als sie eine Viertelstunde später auf die Straße trat, fürchtete sie kurz, daß Paul womöglich draußen auf sie wartete; doch glücklicherweise war er nirgends zu sehen.Vorerst wollte sie nichts mit ihm zu tun haben.Auf dem Bürgersteig hielt sie inne und versuchte sich zu orientieren.Das Restaurant befand sich an der Columbus Avenue auf der Upper West Side.Als sie gerade die Hand heben und ein Taxi in Richtung Downtown heranwinken wollte, wurde ihr bewußt, daß sie nur etwa zwanzig Blocks von Jacks Wohnung entfernt war.Sie beschloß spontan, ihm einen Besuch abzustatten; denn mehr als alles andere brauchte sie jetzt dringend einen Freund.Ein Taxi hielt an, und sie nannte Jacks Adresse.Der Fahrer, ein gebürtiger New Yorker, drehte sich um und bat sie, die Anschrift zu wiederholen.Als sie ihm den Wunsch erfüllt hatte, runzelte er die Stirn, als wollte er sagen, daß sie verrückt sei, und brauste los.Der Verkehr hatte stark nachgelassen, und sie kamen zügig voran.Bei der ersten Möglichkeit bog der Fahrer links ab und fuhr die Central Park West hinauf in Richtung Norden.Da das Haus, in dem Jack wohnte, keine Hausnummer hatte, mußte Laurie dem Fahrer zeigen, wo sie aussteigen wollte.»Wollen Sie hier wirklich aussteigen, Miss?« erkundigte er sich, nachdem sie bezahlt hatte.»Die Gegend ist nicht ganz ungefährlich.«Laurie versicherte ihm, daß sie zurechtkomme, und stieg aus.Auf dem Bürgersteig blieb sie kurz stehen und betrachtete die Fassade des Gebäudes.Es sah so traurig aus wie eh und je; von dem schmuckvollen Gesims existierte nur noch ein kleines unbeschädigtes Stück, im dritten Stock waren zwei Fenster mit Brettern zugenagelt.Jedesmal, wenn sie Jack besuchte, fragte sie sich, warum er immer noch nicht umgezogen war.Daß er wegen des Basketballs in der Umgebung bleiben wollte, konnte sie ja verstehen; aber ein etwas wohnlicheres Gebäude konnte er sicher auch in diesem Viertel finden.Die Eingangshalle sah noch schlimmer aus als die Fassade.Mit dem Mosaikboden und den in Marmor gehaltenen Wänden mußte sie irgendwann mal etwas hergemacht haben; doch inzwischen war davon röcht mehr viel übrig.Mehr als die Hälfte der Mosaiksteine fehlten und die Wände waren mit Graffiti beschmiert.Keiner der Briefkästen verfügte über ein funktionierendes Schloß, in den Ecken lag Müll herum.Die Klingel ließ sie gleich links liegen; sie funktionierte sowieso nicht.Das Schloß der Innentür war bei einem Einbruch geknackt und nie repariert worden, so daß die Tür immer offenstand.Je höher sie die Treppe hinaufstieg, desto mehr schwand ihre Entschlossenheit.Immerhin war es spät, und sie hatte ihren Besuch weder telefonisch angekündigt, noch war sie eingeladen.Außerdem war sie gar nicht mehr so sicher, ob sie über den Abend mit Paul sprechen wollte, bevor sie allein und in aller Ruhe darüber nachgedacht hatte.Auf dem Treppenabsatz im zweiten Stock blieb sie stehen.Hinter der Wohnungstür brüllten sich ein Mann und eine Frau an.Sie erinnerte sich, daß Jack ihr mal von dem endlosen Streit seiner Mitbewohner erzählt hatte.Die Vorstellung, daß zwei Menschen so schlecht miteinander zurechtkamen, machte sie traurig.Sie überlegte, ob sie wirklich weitergehen sollte.Erst als sie sich vor Augen hielt, wie sie sich selber fühlen würde, wenn Jack plötzlich vor ihrer Wohnungstür stünde, weil er eine Freundin zum Reden brauchte, kletterte sie entschlossen weiter.Sie würde sich geschmeichelt fühlen, da war sie sich ganz sicher.An seiner Tür angelangt, klopfte sie laut.Eine Klingel gab es nicht
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