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.Das bedeutet, dass man dich nicht mehr ausschalten kann.Ich habe den Zapper in den letzten vierundzwanzig Stunden mehrmals gegen dich eingesetzt, und du hast es nicht einmal bemerkt.«Charlie spürte, wie sein Herz schneller schlug.Das, so wusste er, war keine virtuelle Reaktion, das war echt – und zum Teufel mit all den verdrehten Definitionen von »echt«, die Susan ihm geliefert hatte.»Ganz ruhig«, sagte sie, »reg dich nicht auf.Ich kann deine Reaktionen sehen, sie werden vom Kurvenleser aufgezeichnet.Alles, was ich dir jetzt sage, gilt unter dem Vorbehalt, dass du dein Versprechen, mir zu helfen, hältst, wenn du hier rauskommst.Trotz all der Technologie kann ich eins noch immer nicht tun, Charlie: deine Gedanken lesen.Ich weiß nur das, was du beschließt, mir mitzuteilen.Ob du es mir sagst oder ich es an deinen Gehirnaktivitäten ablese, spielt dabei keine Rolle.Vielleicht werden wir in dieser Beziehung bald Fortschritte machen, aber noch sind wir nicht so weit.«»Vertrau mir.«»Das tue ich, Charlie.Hast du das noch nicht bemerkt?«Charlie musterte sie, wie sie nur ein paar Schritte von ihm entfernt inmitten der völlig realistischen und dennoch unwirklichen Mondlandschaft stand, und er fragte sich, ob ihr nachdenkliches Lächeln etwas zu bedeuten hatte.War es nur eine computererzeugte Reaktion? Oder spiegelte es ihre wahren Gefühle? Fand ein tatsächlicher Austausch zwischen ihnen statt, oder warfen sie einander hinter ihren elektronischen Masken nur leere Worte zu? Und was das betraf: Gab es überhaupt einen Unterschied zwischen elektronischen Masken und solchen, die aus Fleisch und Blut bestanden?»Und nun«, sagte sie und klang plötzlich ganz geschäftsmäßig, »sollten wir zu den Einzelheiten kommen…«Der Übergang war nahtlos, und er raubte Charlie wieder einmal den Atem.Eben noch hatte er auf dem Mond gestanden, mit einer spektakulären Aussicht auf die weit entfernte Erde, und nun fand er sich plötzlich auf einem steinigen Hügel unter einem blau-weißen Himmel wieder, mit Blick auf einen Mischwald sowie einen See.»Das ist eine Simulation, zusammengesetzt aus meiner Erinnerung und aus Vermutungen.Ich habe keinen Zugang zu Landkarten oder Fotos, also kann das nur eine computerunterstützte Annäherung an die Wirklichkeit sein.Es sieht echt aus, aber die Details stimmen nicht hundertprozentig.Du wirst jedoch alle nötigen Bezugspunkte finden.«Sie begannen den Hügel hinabzusteigen, während Susan Charlie auf verschiedene Landschaftsmerkmale aufmerksam machte, die ihm bei der Orientierung helfen konnten.»Ich habe das alles nur von oben gesehen, als ich zur Ranch geflogen bin«, erklärte sie, »aber dort drüben führt ein Highway nach Süden – den sollten wir uns näher anschauen.«Die Welt um sie herum löste sich auf, dann fügte sie sich wieder zusammen, diesmal zu einem sechsspurigen Highway.Sie standen auf dem Mittelstreifen, und Fahrzeuge brausten in beide Richtungen an ihnen vorbei.Charlie reagierte instinktiv und ergriff Susan am Arm, um sich zusammen mit ihr in Sicherheit zu bringen.»Schon gut, Charlie«, sagte sie.»Wir sind nicht hier, um mit dem Verkehr zu spielen.Ich werde dir zeigen, wozu wir hier sind.Pass auf deinen Magen auf!«Charlie war sich nicht sicher, ob der Boden sich absenkte oder sie sich in die Luft erhoben.Er merkte nur, wie sich sein Blickwinkel abrupt änderte und er den Highway mitsamt seiner baumbedeckten, hügeligen Umgebung plötzlich aus der Vogelperspektive sah.Er schluckte, und obwohl er wusste, dass er sich in Wirklichkeit nicht bewegt hatte, spürte er, wie sich ihm der Magen umdrehte.»Entschuldige, wenn das etwas zu schnell ging«, sagte Susan, die neben ihm in der Luft schwebte, »aber du musst dir einen Überblick über das Gelände verschaffen.So sehe ich es, wenn ich darüber hinwegfliege.«Sie begannen sich mit der Geschwindigkeit eines landenden Flugzeuges zu bewegen – nur dass es kein Flugzeug gab, kein Fenster, durch das sie spähten, bloß offenes Gelände unter ihnen, über das sie hinwegzogen wie Peter Pan und Wendy, an unsichtbaren Fäden aufgehängt.»Da ist die Ranch«, meinte Susan und deutete nach vorne auf eine Ansammlung von Gebäuden.»Wir machen einen Augenblick Halt, damit du dir einen Überblick verschaffen kannst.«Sie erstarrten mitten in der Luft, begannen sich dann langsam zu drehen, während Susan ihm zeigte, was er im Gedächtnis behalten musste.Eine Umgehungsstraße wand sich vom Highway durch den Wald und tauchte nicht weit vom Begrenzungszaun der Ranch wieder auf.»Soweit ich weiß«, sagte Susan, »ist das die einzige befestigte Straße, die dort hinaufführt.Aber es gibt auch eine Hand voll Trampelpfade, die ich aus der Luft entdeckt habe.«Sie bewegten sich hierhin und dorthin – oder vielmehr bewegte sich die Erde unter ihnen.Nur einer der Wege sah so aus, als sei er breit genug für ein Fahrzeug.Er führte an einer anderen Stelle des Begrenzungszauns aus einem dichten Wäldchen heraus, fiel dann steil nach unten ab und erreichte schließlich eine kleine Straße, die vermutlich zum Highway führte.»Da drüben«, fuhr Susan fort und deutete in eine andere Richtung, »kannst du die Landebahn sehen.«Charlie blickte hinüber.An einem Ende der Bahn parkte eine Privatmaschine, die wie ein Spielzeug wirkte.Nicht weit davon entfernt stand ein ebenfalls winziger Helikopter.Nachdem Charlie sich alles angesehen hatte, begaben sie sich an eine Stelle direkt über dem Hauptgebäude mit dem angrenzenden Pool, dem Tennisplatz, den Scheunen und Ställen.»Okay«, meinte Susan, als Charlie sich alles eingeprägt hatte, was aus diesem Blickwinkel erkennbar war, »und nun gehen wir runter und schreiten das Gelände ab.«Erneut löste sich die Welt um sie herum auf und setzte sich in einer neuen Perspektive wieder zusammen.Charlie begann sich an diese seltsamen Sprünge durch Raum und Zeit zu gewöhnen: Es war, als befände er sich mitten in einem Film, statt nur unbeteiligter Zuschauer zu sein.Er stand nun vor einem langen, zweistöckigen Gebäude mit einer Veranda, die an zwei Seiten des Hauses entlanglief.»Das ist das Hauptwohngebäude«, erklärte Susan.»Wir werden es nur kurz anschauen, da du wahrscheinlich nicht viel darüber wissen musst.«Sie wanderten durch die Räume, nicht in Schrittgeschwindigkeit, sondern mit der Schnelligkeit eines Videobandes, das man beschleunigt ablaufen lässt.Bei diesem Tempo hatte Charlie nicht das Gefühl, wirklich dort zu sein; er war ein körperloser Besucher, der durch das Haus jagte.Bei zwei, drei Gelegenheiten jedoch hielten sie an, um sich Details anzusehen, und dabei lief die Zeit wieder normal.Normal.Charlie lachte still in sich hinein, als er über das Wort nachdachte.Dann lachte er erneut, als er überlegte, was er mit »in sich hinein« meinte.Was bedeutete das eigentlich? Wo genau war das? Konnte man immer tiefer und tiefer in sich hinein reisen? Konnte man implodieren? War der Mensch vielleicht eine Art Schwarzes Loch? Oder fühlte nur er, Charlie, sich so – der Mutant?Susans Stimme unterbrach seine Überlegungen – oder genauer gesagt, so verbesserte er sich: ihre Gedankenstimme in ihm.»Ich möchte dir Christopher zeigen«, sagte sie, »damit du weißt, wie er aussieht.«Sie rasten ein paar Meter vorwärts und kamen auf der Vorderveranda des Hauptgebäudes zum Stehen, die auf einen großen freien Platz hinausging.Plötzlich materialisierte sich in einer Entfernung von etwa fünfzehn Metern ein Kind auf einem Pferd aus dem Nichts heraus
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