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.Dass die junge Dame eine Erbin war, erklärte einiges; Tynedale hatte vorgehabt, sie zu entführen, zu kompromittieren und so zur Ehe zu zwingen.Julian betrachtete Nell, ihren hoch angesetzten Busen und ihre schlanke Figur, die ihr dünnes Nachthemd nur unzureichend verbarg.Und wie er Tynedale kannte, und das tat er recht gut, war Tynedale nicht allein an ihrem Vermögen interessiert gewesen.Sie war attraktiv, und wenn er sie seinem Feind ausspannen konnte, dann war es kein zu hoher Preis, wenn er dafür Ehefesseln angelegt bekam.Nell biss die Zähne zusammen angesichts von Julians Lächeln.Sie kehrte ihm den Rücken, sprach zu ihrem Vater und Bruder.Nachdem sie ihnen versichert hatte, dass sie Tynedale mit intakter Tugend entkommen war, berichtete sie, wie sie in dem Zöllnerhäuschen gelandet war.»Ich habe so tief geschlafen, dass ich ihn nicht gehört habe,« - sie bedachte Julian mit einem finsteren Blick - »als er hereinkam.Den ersten Hinweis darauf, dass ich nicht länger allein war, habe ich heute Morgen erhalten, als ich aufwachte.«Sir Edward rieb sich das Kinn, blickte unglücklich von Julian zu Nell.Julian wusste, was ihm durch den Kopf ging.Seufzend straffte er die Schultern und erklärte: »Sir Edward, ich verstehe Ihre Lage, und auch wenn nichts davon irgendjemandes Schuld ist außer Tynedales, bin ich bereit, das zu tun, was die Ehre verlangt, und Ihre Tochter zu ehelichen.«»Sie heiraten?!«, rief Nell, und ihre grünen Augen blitzten verächtlich.»Das ganz sicher nicht, Mylord.Himmel, ich kenne Sie ja noch nicht einmal.« Ihr Blick wurde schmal.»Und das, was ich von Ihnen weiß, bewirkt, dass ich Sie noch nicht einmal mag - Sie sind der letzte Mann in England, den ich heiraten würde!«»Äh, ich fürchte, du hast in der Sache keine andere Wahl«, warf Sir Edward ein.»Was soll das heißen?«, verlangte sie zu wissen, schaute vom einen zum anderen.»Nell«, erklärte Robert.»Du warst die Nacht über mit ihm allein.Es ist egal, dass nichts zwischen euch passiert ist.Der Punkt ist, dass du mit ihm ohne Anstandsdame allein warst.Wenn das herauskommt, wirst du ruiniert sein.«Nell hob ihr Kinn.»Das kümmert mich nicht! Ich werde ihn nicht heiraten.Mein Ruf gehört mir, und ich schere mich nicht darum, was Leute mit schmutziger Phantasie von mir denken.«»Aber mich«, warf Julian mit seidenweicher Stimme ein.»Ich möchte weder, dass überall herumerzählt wird, ich verführte junge Frauen, noch würde ich absichtlich Schimpf und Schande über meine Familie bringen - selbst wenn Sie das in Kauf nehmen.«Nell ballte die Hände zu Fäusten.»Ich würde nichts tun, was meine Familie entehrt - selbst«, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, »wenn das bedeutet, dass ich Sie heiraten muss.Aber bedenken Sie, niemand außer uns weiß, was geschehen ist.« Sie blickte die Männer der Reihe nach an.»Und solange wir nicht darüber reden, muss es auch niemand erfahren.«»Was ist mit Tynedale?«, gab Julian zu bedenken.»Er weiß es.«»Er weiß aber auch, dass ich ihm entkommen bin, doch nichts von dieser Hütte - oder von Ihnen.«Robert und Sir Edward wechselten einen Blick.»Wir kümmern uns um Tynedale«, erklärte Sir Edward.»Obwohl seine Entführung gescheitert ist, muss er dafür zur Rechenschaft gezogen werden.«»Und wie«, fragte Julian, »wollen Sie das tun? Sie können ihn schließlich nicht vor den Richter schleifen - nicht wenn Sie möchten, dass die Ereignisse von heute Nacht ein Geheimnis bleiben.Und wenn Sie an ein Duell denken, um die Sache zu regeln, dann würde das nur die Frage nach dem Grund dafür aufwerfen.Früher oder später würde es herauskommen.Und vergessen Sie nicht, Tynedale steht nicht darüber, es mit Erpressung zu versuchen.«»Erpressung, ja - aber womit?«, fragte Nell.»Natürlich könnte er damit drohen, zu erzählen, dass er mich entführt hat, aber wozu? Und wenn er enthüllt, was geschehen ist, würden ihm Ablehnung und Verachtung entgegenschlagen.Das würde er nicht wagen.«»Können Sie sich da ganz sicher sein?«, erkundigte sich Julian mit hochgezogenen Brauen.»Er ist verzweifelt - und rachsüchtig.Vielleicht sind ihm die Folgen egal.«»Hm, da haben Sie Recht, wir können das Risiko nicht eingehen, dass er am Ende doch noch versucht, von uns Geld zu erpressen«, stimmte Sir Edward zu und nickte.Er seufzte.»Und wir würden sicherlich zahlen, damit er nichts sagt.«»Oh, das ist doch alles Unsinn!«, rief Nell.»Wir könnten den ganzen Tag hierbleiben und kommen zu keinem Ergebnis.« Sie sah ihren Vater an.»Papa, ich bin müde und erschöpft.Mir ist kalt, ich bin schmutzig und hungrig.Bitte, können wir einfach nach Hause fahren und das Ganze vergessen?«Das Geräusch einer sich nähernden Kutsche ließ sie alle erstarren.Sie lauschten angespannt auf den Hufschlag der Pferde und das Läuten des Geschirrs, die lauter und deutlicher wurden.Einen Moment später verlangsamte das Gefährt seine Fahrt, und Nell hielt den Atem an, stand halb hinter ihrem Vater verborgen.Bitte, flehte sie stumm, lass sie weiterfahren.Ihr Flehen blieb unerhört.Eine Männerstimme rief: »Hallo.Sir Edward, sind Sie das?«Sir Edward schaute die anderen unschlüssig an.»Das ist Humphries - er muss meine Kutsche draußen erkannt haben.«»Doch nicht«, fragte Julian mit hohler Stimme, »der Lord Humphries, der mit Lady Humphries verheiratet ist?«Eine scharfe Frauenstimme war zu hören.»Natürlich ist er da.Bist du blind? Das ist seine Kutsche, die da steht, das ist sein Wappen auf der Tür und es ist sein Kutscher auf dem Bock, Travers, wie du sehr gut weißt.Ich frage mich nur, was Sir Edward hier zu tun hat.Hilf mir herunter, dann können wir nachsehen gehen.«Sir Edward warf Julian einen sprechenden Blick zu und lächelte grimmig.»Genau die.Und ich erkenne an Ihrer Miene, dass der Ruf der Dame als größte Klatschbase der Stadt Ihnen nicht unbekannt ist.« Er seufzte.»Ich fürchte, das ändert alles, Mylord.«Julian zuckte die Achseln.»Ich habe bereits angeboten, Ihre Tochter zu heiraten, Sir.Lady Humphries Ankunft ändert daran nichts.«»Ich«, zischte Nell, »werde Sie nicht heiraten.«»Sie haben keine andere Wahl«, erwiderte Julian, in dem sich unerklärlicherweise Zufriedenheit breitmachte.Im nächsten Moment betraten ein elegant gekleideter Gentleman und eine nicht minder prächtig gewandete kleine Dame das Häuschen.»Ah, da sind Sie ja, mein Freund«, bemerkte Lord Humphries, dessen freundliche blaue Augen Sir Edward erblickten.Dann sah er sich um, und eine Falte bildete sich auf seiner Stirn.»Ist etwas geschehen?«Lady Humphries erspähte Nell, musterte ihre mitgenommene Erscheinung und lächelte strahlend.Das roch nach Skandal, so sicher, wie sie hier stand.Ihr Vogelblick fiel auf Julian, und ihre Augen wurden groß.Wyndham! Nun, das war aber wirklich interessant, allerdings.Die Röcke ihres Reisekleides in rötlichem Gelb und Beige raffend, marschierte sie zu Nell und fragte sie: »Himmel, Nell, Liebes, was ist denn mit dir geschehen? Du siehst ja schrecklich aus [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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