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.“ Sie zerrte den Rock ihres Kleides aus den Fingern eines kleinen Kindes, das prompt zu weinen anfing.Alex drehte sich zu Joanna um.„Dann sieht es so aus, als blieben wir beide unter uns.“Der Gedanke an ein Bad, schwitzend oder nicht, erschien Joanna äußerst verlockend.Der Gedanke an ein Bad zusammen mit Alex war jedoch eher beunruhigend.Sie sah ihn vorsichtig an.„Du willst mich begleiten?“Alex’ Miene war vollkommen ausdruckslos.„Das ist hier im hohen Norden so Brauch.“„Ach ja?“, entgegnete sie herausfordernd.Er nahm ihre Hand.„Es ist ganz und gar schicklich für ein Ehepaar, ein gemeinsames Bad zu nehmen, Joanna.Ich versichere dir, ich würde nichts tun, was die empfindlichen Gefühle unserer Gastgeber verletzen könnte.Und abgesehen davon …“, er senkte die Stimme, „… sind wir uns in den letzten Tagen mehr als nahe gekommen.Du brauchst keine Scheu mehr zu haben.“Joannas Wangen glühten.„Ich bin nicht scheu!“„Doch, das bist du.“ Alex lächelte.„Und du warst es von Anfang an.“ Er berührte ihre Wange.„Ich mag es sogar, aber es ist wirklich nicht mehr nötig.“Joanna schloss einen Moment lang die Augen.Sein Blick wühlte sie innerlich auf, aber gleichzeitig fühlte sie sich seltsam in der Schwebe.Die Gefühle, die Alex in ihr weckte, schienen zu vielschichtig und kompliziert.Anfangs war es nur darum gegangen, Nina abzuholen, doch als Joanna angefangen hatte sich in ihn zu verlieben, war alles anders geworden.Sie erinnerte sich, einmal zu Merryn gesagt zu haben, dass es das Schlimmste war, sich in einen Abenteurer zu verlieben, denn denen wären Reisen und Expeditionen wichtiger als jede Frau.Sie erschauerte, als sie an diese Worte zurückdachte.Ihre Gastgeber halfen ihnen, ihr Gepäck abzuladen, und brachten es zu einer der Wohnhütten.Die Frauen umringten Joanna lachend und schwatzend und führten sie mit sich fort.„Sie holen mich, wenn sie dich fertig vorbereitet haben“, sagte Alex schmunzelnd, als sie sich noch einmal mit unsicherer Miene zu ihm umdrehte.„Ich habe ihnen erzählt, dass wir erst vor Kurzem geheiratet haben“, fügte er hinzu.„Sie wollen uns mit ihrem traditionellen Hochzeitsbad eine Freude machen.“Es kam Joanna so vor, als hätte die Nachricht von ihrer Hochzeit die Dorffrauen wirklich in einen Zustand freudiger Erregung versetzt.Sie zogen sie in das warme, dämmrige Badehaus und zupften an ihrer Kleidung und ihrem Haar, wobei sie ununterbrochen redeten und lächelten.Ihre spärlichen Russischkenntnisse halfen Joanna hier wenig; sie konnte nur lächeln und nicken, während sie aufgefordert wurde, sich auf eine gepolsterte Bank zu setzen, und die Frauen begannen, ihren Zopf aufzuflechten, der sich vor Staub ganz strohig anfühlte.Im Haus war es geradezu heiß nach der feuchtkalten Nebelluft draußen, und es duftete himmlisch nach Birkenholz und Fichtennadeln.Wenig Licht fiel durch ein kleines Fenster und die Fugen zwischen den Baumstämmen, aus denen die Wände bestanden.Joanna fing an sich zu entspannen, als sich die Wärme allmählich wohlig in ihrem Körper ausbreitete.Eins der Mädchen brachte ihr einen Becher Wein, der mit Muskat gewürzt war.Er schmeckte stark und köstlich.Jetzt bürsteten die Frauen ihr Haar und stießen immer wieder Begeisterungsrufe aus, wie lang und dicht es war.Die kräftigen Bürstenstriche wirkten beruhigend, genau wie der süße Wein.Joanna, die sich den ganzen Tag Gedanken über die Begegnung mit Nina am kommenden Tag gemacht hatte und darüber, wie sie eine Beziehung zu dem einsamen kleinen Mädchen aufbauen konnte, gestattete sich jetzt, ein wenig abzuschalten.Im wundervoll duftenden Dämmerlicht des Badehauses legten sich ihre Zukunftsängste und Sorgen.Ihre Stiefel sorgten für eine Welle der Heiterkeit; drei Frauen waren nötig, um sie Joanna auszuziehen.Erst als sie sich an ihrer Unterwäsche zu schaffen machten, stellte Joanna erschrocken fest, dass die Frauen sie vollständig entkleiden wollten.Sie setzte sich abrupt auf, und prompt drehte sich ihr der Kopf vom Wein und von der Wärme.Die Frauen umschwirrten sie wie aufgeregte Vögel, sie zwitscherten und zupften an ihrer Kleidung und schienen Joannas schwache Gegenwehr gar nicht zu bemerken.Ein Mädchen, das nicht älter als sechzehn sein konnte, lächelte und legte ihr beruhigend die Hand auf den Arm.„Bitte seien Sie unbesorgt, Mylady.Das gehört zu den Vorbereitungen für das Hochzeitsbad dazu.“„Sie sprechen Englisch?“, fragte Joanna erleichtert und fühlte sich sofort weniger allein.„Wie heißen Sie?“„Ich heiße Anya und habe Ihre Sprache in der Klosterschule von Bellsund gelernt.“ Das Mädchen hatte fröhliche braune Augen und das strahlendste Lächeln, das Joanna je gesehen hatte.„Das Hochzeitsbad ist etwas ganz Besonderes“, erklärte Anya vertraulich.„Wir waren alle so froh, als wir erfahren haben, dass Sie und der strenge Herr vor Kurzem geheiratet haben.“„Der strenge Herr“, wiederholte Joanna lachend.„Ja, die Bezeichnung passt zu Alex.“„Und deshalb machen wir Sie schön für ihn“, erklärte das Mädchen, während ein anderes Joanna die restliche Unterwäsche auszog, ehe sie überhaupt protestieren konnte.„Hier ist Seife zum Waschen und Mandelöl für Ihr Haar …“„Vielen Dank“, sagte Joanna hastig und bedeutete ihnen, einen Schritt zurückzuweichen.„Wenn es Ihnen recht ist, möchte ich mich gern selbst waschen und … hm … hätten Sie vielleicht einen Morgenrock für mich?“Dies rief einiges Befremden hervor.Joannas britische Reserviertheit verwirrte ihre Gastgeberinnen offensichtlich.Dennoch zogen sie sich gutmütig zurück und ließen sie mit kühlem Quellwasser zum Waschen und, was für Joanna noch wichtiger war, ungestört allein.Bedächtig schäumte sie sich das Haar ein und genoss den herrlichen Duft des Mandelöls nach all den Wochen auf dem Schiff und der anstrengenden Reise der letzten Tage.Die Seife war mild und duftete nach Kräutern.Joanna nahm sich genüsslich Zeit, sich von Kopf bis Fuß gründlich zu waschen.Irgendwann klopfte Anya an die Tür und brachte ihr einen Morgenrock aus weichster Wolle, in den Joanna sich wickelte, und bedeutete ihr, sie könnte nun den inneren Badebereich betreten.Joanna stand auf und fühlte sich so schwindelig vor Hitze und orientierungslos in der Dunkelheit, dass sie beinahe gestolpert wäre.Der Kopf drehte sich ihr noch mehr, als sie den inneren Raum betrat und Anya leise hinter ihr die Tür schloss.Hier drinnen war es unvorstellbar heiß, fast wie in einem Glutofen.Etwas Derartiges hatte Joanna noch nie erlebt.Der Raum hatte keine Fenster, und es gab nur eine lange Holzbank an der Wand – und auf der saß Alex.So weit sie sehen konnte, war er völlig nackt bis auf ein Handtuch auf seinem Schoß.Seine Brust glänzte bereits vor Schweiß.„Wie bist du denn hier hereingekommen?“, fragte sie matt und wich zur Tür zurück.„Es gibt noch einen zweiten Eingang.“ Alex streckte die Hand aus und zog Joanna auf die Bank neben sich.Verwirrt und benommen sackte sie wie eine Stoffpuppe in sich zusammen, und Alex stützte sie.In der Dunkelheit sah sie seine Zähne weiß aufleuchten.„Ist alles in Ordnung mit dir, Joanna?“„Ich fühle mich ein wenig seltsam“, gab sie zu.„Ich fürchte, solche Bräuche sind für mich ziemlich ungewohnt.“„Natürlich.“ Alex strich ihr das Haar aus dem Gesicht, und sie zuckte zusammen, denn seine Berührung verursachte ihr eine Gänsehaut.„Entspann dich“, murmelte er.„Du bist völlig verkrampft.Ich hatte gehofft, dieses Dampfbad würde dir gut tun.Es ist bekannt für seine heilende Wirkung, musst du wissen [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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