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.Was wird in einer Stunde sein?Was wird morgen sein?Ob er noch einmal drüben im Wannsee baden konnte?Du bist ja verrückt!Allerdings.Zum erstenmal, seit er sie morgens mitnahm, freute er sich, als nun am Bahnhof Wannsee die Lux in seinen Wagen stieg.«Mensch, ist das ein kleines Ding», schimpfte sie, «richtiges Schlaglochsuchgerät!»«Der Rolls-Royce wird erst morgen geliefert.»«Läßt sich denn an Ihrem anderen Wagen noch was machen?»«Mal sehen.»Damit waren sie schon beim Thema.«Mir hat Mannhardt eine Beamtin von der weiblichen Kriminalpolizei geschickt», sagte die Lux.«Aus moralischen Gründen wohl.Eine Frau Specht.Wir haben die halbe Nacht Scrabble gespielt.» Sie hatte dicke Ringe unter den Augen und sah auch sonst ziemlich mitgenommen aus.Sie kamen, was wohl unvermeidlich war, auf Owi zu sprechen.«Wie kann man nur auf solche Ideen kommen!» sagte die Lux.«Man kann schon…» brummte Brockmüller.«Also, wenn Sie meine Meinung wissen wollen…» Sie holte tief Luft, und der aufgestaute Haß brach aus ihr heraus: «Den hätten schon die Nazis umbringen sollen, dann hätten sie wenigstens ein gutes Werk getan.»Brockmüller war allergisch gegen faschistische Sprüche, wußte jedoch aus Erfahrung, daß es keinen Sinn hatte, der Lux derlei abgewöhnen zu wollen: Diese ganzen Anarchisten sollte man ins Meer werfen… Jedes Kind muß erst mal Gehorsam lernen… Frauen haben nichts in der Politik zu suchen…Er zwang sich mühsam, ruhig zu bleiben.In dieser Situation durften sie sich nicht auch noch untereinander zerstreiten.So sagte er nur vorsichtig: «So darf man’s nicht sehen – jeder Mensch hat das gleiche Recht zu leben, und Owi ist nur so geworden, weil die Menschen, weil wir ihn dazu gemacht haben.»«Sie sind auch so ‘n linker Spinner, was!? Sie nehmen den Kerl auch noch in Schutz! Ich würd ja lachen, wenn Sie der erste sind, den’s erwischt.»Brockmüller reagierte bewußt gelassen.«Aber, Fräulein Lux! Wir sitzen doch alle im selben Boot.»«Na ja…» Sie beruhigte sich nur langsam.Als sie einen Teil der Avus schon hinter sich hatten und gerade die Ausfahrt Hüttenweg passierten, begann es in Strömen zu regnen.Das war nun gar nicht schön, weil Brockmüller mit dem kleinen Wagen noch immer nicht so recht klar kam.Man mußte viel schalten, und das Getriebe war nicht synchronisiert.Fortwährend überholten ihn schnellere Wagen und schleuderten ihren Dreck gegen seine Windschutzscheibe.Da die Scheibenwischer uralte Blätter hatten, sah er nicht mehr viel.Verdammte Scheiße! Viel lieber hätte er in der S-Bahn gesessen, die ein paar Meter rechts von ihm Richtung Westkreuz fuhr.Aber das Tempo drosseln wollte er auch nicht – wenn da wirklich irgendwo ein Killer lauerte… Ein bewegliches Ziel ist um so leichter zu treffen, je langsamer es sich bewegt.Quatsch.Es gibt keinen Killer.Dann kam alles ganz anders.Ein weinroter Peugeot war neben ihm auf der Überholspur und machte plötzlich einen Satz nach rechts.Der Killer!Brockmüller riß den kleinen Wagen zur Seite, um dem anderen nicht in die Flanke zu fahren.Dabei verlor er – war es nun der Schreck oder Regen, waren es seine zerrütteten Nerven oder war es der ungewohnte Wagen – die Gewalt über das Fahrzeug.Er registrierte nur noch, wie die weiße Leitplanke herangeflogen kam.7Nichts liegt mir ferner, sehr verehrter Herr Kommissar, als Ihre bekanntermaßen wertvolle Zeit über Gebühr in Anspruch zu nehmen, obschon sie ja für eben diese Inanspruchnahme nicht gerade gering besoldet werden.Ihnen wird unschwer verborgen bleiben, daß ich diese und die nachfolgenden Sätze um einiges später zu Papier gebracht habe als diejenigen, welche Ihnen bereits vor Augen gekommen sind, denn meine Handschrift wirkt nun um vieles kräftiger als ehedem.Möglicherweise werden Sie inzwischen auch die Bekanntschaft der Herren Kuhring, Zumpe und Brockmüller gemacht und auch das Fräulein Lux persönlich kennengelernt haben.Ohne Sie mit diesem meinem Urteil der Naivität oder gar der Komplizenschaft zeihen zu wollen, darf ich annehmen, daß Sie von meinen vier Kollegen ein durchweg positives Bild gewonnen haben, erscheinen sie doch dem unbefangenen Beobachter allezeit höflich und taktvoll.Ich allerdings behaupte: man hätte sie alle ohne Widerstand ihrerseits in Auschwitz gebrauchen können, die Gaskammern zu beschicken.Aus diesem Holz sind sie geschnitzt.Wohl, und darin befinden wir uns sicher im Konsens, wäre diese Seite ihres Wesens nie zum Vorschein gekommen oder jedenfalls verblaßt, wenn nicht ausgerechnet ich, Otto-Wilhelm Ossianowski, ihnen als Gefährte zugeordnet worden wäre.Lassen Sie mich aus dem Spiegel vom 26 [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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