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.Er konnte sich zwar an keine genaue Uhrzeit erinnern, aber er wusste, dass Sykora ziemlich lange herumkrakeelt hatte und dabei nie weit von seiner Würstelbude entfernt geblieben war.Eher unwahrscheinlich, dass sich Sykora schnell verdrückt, Fellner umgebracht und dann weiter randaliert hat, oder?«Leopold nickte.Obwohl er nicht vorhatte, sich auf ein längeres Gespräch mit dem nach wie vor unbekannten Herrn einzulassen, meinte er einschränkend: »Trotz Dunkelheit?«»Trotz Dunkelheit, natürlich.Sykora war auf dem ganzen Platz zu hören.Heißa, das wird noch lustig, Professorchen«, klopfte Freund Mundgeruch Korber auf die Schulter.»Denn wenn es nicht Sykora war, wer kann es dann gewesen sein? Vielleicht jemand aus dem Billardklub ›Alt-Floridsdorf‹? Ich sehe, Sie denken genauso wie ich.Und wer? Ich tippe einmal außer Konkurrenz auf unseren gemeinsamen Bekannten mit dem französischen Akzent, Herrn Lacroix.Und ich glaube, darauf sollten wir ein Bierchen trinken.«Korber war die Sache unangenehm.Er wollte nicht im Kaffeehaus versumpfen, wenn es galt, einen schönen Abend mit Maria Hinterleitner zu verbringen.»Nein, danke, ich muss gleich gehen«, sagte er.»Papperlapapp, keine Ausreden, das zahle jetzt ich, zur Feier des Tages.« Unser Gast machte einen großen Schluck und begann zu sinnieren.»Und Olga? Hat sich von Fellner mies behandeln lassen, bekommt jetzt aber das ganze Geld, das er auf die Seite geschafft hat … Natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten, wenn Sie wissen, was ich meine …« Seine Rede wurde schnell wieder unzusammenhängend.Was tat Korber? Er blickte zuerst böse auf Leopold, dann auf das Glas Bier, dass er ihm achselzuckend hinstellte.Hektisch trank er es etwa zur Hälfte leer, knallte es schließlich demonstrativ auf die Theke und verabschiedete sich mit einem lauten: »Auf Wiedersehen, die Herren.« Schon ward er nicht mehr gesehen.»Muss Liebe schön sein«, rief Leopold ihm noch nach.Mein Gott, was dabei herauskam, wenn ein Mensch ein, zwei oder mehrere Gläser Bier trank, das wusste man.Aber wenn sein Freund Thomas sich abends zum Stelldichein mit einer neuen Kollegin traf, konnte man das Ergebnis nur beiläufig ahnen.Und Leopold ahnte nichts Gutes, wenn er an das Geschnuckele zwischen Maria und Ingrid Grabner vom Vortag zurückdachte.Noch während Leopold seine Ahnungen hatte, setzte Olga Fellner, bekleidet mit einer einfachen schwarzen Weste und einem schwarzen Rock, ihren Fuß ins Lokal.Sie wirkte ernst, aber nicht traurig.Brav, fast ein wenig zu brav, setzte sie sich an einen Tisch beim Fenster.»Eine Melange, bitte«, sagte sie kühl.»Nicht zu hell, wenig Schaum.«»Wie gnä’ Frau belieben.« Mürrisch bewegte Leopold sich auf die Kaffeemaschine zu.Das hatte er schon gerne, wenn ein seltener Gast gleich mit einer Extrawurst bei der Türe hereinkam.Aber Frau Heller ließ bereits fachmännisch den Kaffee herunterlaufen.»Lassen Sie nur, Leopold.Kümmern Sie sich um die anderen Gäste«, kam es unerwartet entspannt, beinahe gehaucht, aus ihrem Mund.»Frau Fellner bediene schon ich.Ich möchte gerne ein wenig mit ihr plaudern, von Chefin zu Chefin.« Dann zwinkerte sie Leopold zu.»Und von Frau zu Frau.«»Ausfratscheln wollen Sie sie, geben Sie’s doch zu«, sagte Leopold erbost.»Bin gespannt, was da wieder herauskommt.Dass Frauen bloß immer so neugierig sein müssen.«Kopfschüttelnd schenkte er Freund Mundgeruch ein weiteres Bier ein.Frau Heller nahm inzwischen bei Olga Fellner Platz.»Mein Beileid«, sagte sie und versuchte, dabei möglichst vertraulich zu wirken.»Sie müssen ja einiges durchgemacht haben in den letzten Tagen.«»Danke, Frau Heller«, antwortete Olga Fellner betont leise.»Das kann man wohl sagen.Die letzten beiden Nächte habe ich kein Auge zugetan.Und untertags? Nichts als Anrufe, Beileidwünsche, Kondolationen.Dann die Befragungen durch die Polizei, natürlich auch bei Verwandten und Freunden, die einen selbst wieder anrufen und alles erzählen.Ein ständiger Kreislauf, der mich die letzten Nerven kostet.«»Dann ist es ja gut, dass Sie den Weg zu uns gefunden haben, um sich ein wenig zu entspannen.«»Ja, zu Hause halte ich es fast nicht mehr aus.Ist das alles notwendig, frage ich Sie? Muss man fortwährend Rede und Antwort stehen, wo man doch selbst die Leidtragende ist? Chéri …«»Chéri?«Olga Fellner errötete leicht und senkte ihren Blick.»Das ist Herr Lacroix«, sagte sie.»Ich nenne ihn so, er ist ein sehr guter Freund.Chéri hat mir gesagt, dass Egon Sykora als Täter so gut wie feststeht.Weshalb dann diese Verhöre?«Wie zufällig streifte Leopold, der sich jetzt auffallend für diesen Teil des Kaffeehauses interessierte, am Tisch vorbei.Dafür erntete er einen tadelnden Blick von Frau Heller, die wartete, bis er wieder weg war, und dann sagte: »Vielleicht war er es eben doch nicht.«»Er war es, dessen können Sie sicher sein [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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