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.Zunächst ging der Herr Doctor allerdings eine kleine Weile sehr gedankenlos fürbaß.Er beschäftigte sich, unter dem Drucke einer einförmigen Müdigkeit leidend, unwillkürlich mit allerhand sehr äußerlichen Dingen.Er betrachtete ohne Theilnahme den leicht überwölkten Himmel; sein Auge, nahm gleichgültig von den paar Sternen Notiz, die da und dort schläfrig, mattblinzelnd auf die Erde herunterguckten; der Menschen, die ab und zu, bald schneller, bald langsamer, an ihm vorüberstapften, achtete er nur mechanisch, er sann ihnen nichts nach, spann ihnen nichts zu, vermuthete und verglich, verknüpfte nicht, wie es wohl sonst seine Gewohnheit war; die unklare, verworrene Welt der nächtigen Schatten, die sich durch spärliches Gaslicht compromittiren lassen mußten, reizte ihn nicht – es war zunächst eine große Leere, Stumpfheit und Gleichgültigkeit in ihm.Dann fiel ihm Dieses und Jenes ein, was er vorhin.was er vor einer.vor zwei Stunden mit Lydia erlebt hatte: einer Gesprächswendung erinnerte er sich.einer Frage ihrerseits, einer Antwort seinerseits – plötzlich sah er sich wieder zu den Füßen der schönen Frau liegen – er spürte den weichen Druck ihrer Hand, er ließ sich noch einmal von ihrer zarten Liebkosung durchbeben – er athmete das Parfüm ihrer Kleider ein – er sah wieder die erregt auf- und niedergehende Brust vor sich – – dann stand er Lydia noch einmal gegenüber, nachlässig-herausfordernd an den Tisch gelehnt – hm! der Schlußtrumpf mit seinen kleinen, niedlichen Anhängseln: der Bibeldedication, dem eleganten Handkuß – er war wirklich nicht übel! Aber was sollte er nun mit der Dame seines Herzens anfangen? Wie verhielten sie sich zu einander? Hatte er noch Etwas zu erwarten – oder war Alles vorbei – sollte er das Spiel verloren geben? Welches Spiel? Aber – beim Zeus! – war ihm das Weib denn jetzt schon wieder gleichgültig? War seine Liebe, seine Leidenschaft wirklich weiter nichts, denn schemenhafte Augenblicksphantasie.überflüssige Einbildung gewesen? Waren seine Stimmungen in derbster Thatsächlichkeit weiter nichts – als eben die kosbarsten Stimmungen von der Welt? Durfte er sich gar nicht mehr auf sich verlassen? Haftete Nichts mehr in ihm? hatte der Impuls seiner Kräfte so bedeutend eingebüßt – war er in jeder Hinsicht so entscheidend herabgedrückt worden? Und Adam dachte eine Sekunde daran, sich einmal den Proceß zu zergliedern, unter dem die Menschen.andere Menschen, einfachere Individuen, die Durchschnittsmasse.zu handeln pflegen.Der Motiv entfiel ihm wieder, entwischte ihm.Es war wohl auch zu complicirt und bedurfte einer ruhigen, objectiven, kritischen Secirstimmnng, welche Adam jetzt kaum vorräthig bei sich fand.Das Bewußtsein seiner Unzuverlässigkeit in erotischen Angelegenheiten zerrte doch gewaltig an ihm.Es machte ihn zuerst unruhig, es empörte ihn gegen sich, dann legte es sich als ein schwerer, massiver Druck, lähmend und zusammenschnürend, auf ihn.Adam athmete einige Male heftiger, er schüttelte an sich herum – er wollte um jeden Preis das Blei dieser trostlosen Starrheit aus seiner Seele los sein.Andere Gedanken kamen nun.Ja! Ja! Und nochmals Ja! –: er mußte sich andere, neue Verhältnisse schaffen, unter denen er in Zukunft leben durfte.Ah! da erwartete er also doch noch eine Erneuerung seiner »Persönlichkeit« – er hielt sie für möglich – er rechnete sogar schon mit ihr –? Oder that er das Letztere etwa nicht? Gewiß that er's! Er hatte noch längst nicht à la Doctor Irmer auf das Leben »verzichtet«.Nein, keine Spur davon! Er wollte leben: reich, unabhängig.in einer Lage leben, wo er nicht jeden Groschen dreimal umdrehen und besehen mußte, ehe er ihn ausgab – was er allerdings sonst auch nie that, was er aber eigentlich den ökonomischen Privatgesetzen, unter denen er jetzt existierte, schuldig gewesen wäre – in einer Lage, wo er seinen Neigungen, seinen Passionen, seinen Stimmungen zwanglos nachgeben durfte.Eine reiche Heirath –: es war schließlich das Einzige, was ihn aus dem Dreck der Enge, in welcher er stak, herausretten konnte.Und.und lag es nun nicht blos noch an ihm, in den Hafen seiner sehr praktischen Wünsche einzulaufen? Lydia schien doch ein tieferes Interesse für ihn zu haben – das war aus ihrem ganzen Benehmen heute Abend zu erkennen gewesen.Wirkten auch eine Portion Coquetterie.und ein gut Theil jener suffisant-gutmüthigen Launenhaftigkeit, die sich eine junge, schöne, reiche, unabhängige Frau immer gestattet, mit – vielleicht ließ sich die Geschichte.hm!.die Geschichte.ließ sich dieses dumme Interesse'-Gefühl doch vertiefen – vielleicht vertiefte es sich durch einen starken Appell, den es erführe, unwillkürlich! Adam sagte sich, daß es vom praktischen Standpunkte aus wahrhaftig unverzeihlich thöricht wäre, die Fäden wieder aus der Hand zu geben.vom dürren Sande des Lebens wieder verschleppen zu lassen.Das war ja Unsinn, wenn er sich einbildete, Lydia zu lieben.Oh! Er würde gewiß noch im Stande sein: angeregte, reizvolle, intime, vielleicht auch leidenschaftliche, den ganzen Menschen erfüllende und aufwühlende, wahnsinnig schöne Stunden mit ihr zu erleben.ein Sclave ihrer Reize, ein dämonisch Begehrender – – ein – ein – ein – nun was denn –? pah! nur eine einzige, große, dürstende Sinnlichkeit – hm!.wenn.wenn er eben in der entsprechenden Stimmung war.wenn ihn eine übermächtige Kraft in den Strudel, in die kreißende Gefühlsfülle hineingeworfen.Gewiß! Er war noch fähig, sich das gefallen zu lassen.Aber dauernd mit einem Weibe zusammenzuleben? Da lag der Hase im Pfeffer.Nein! das konnte er von seiner Natur nicht verlangen [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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