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.Valentin grinste.»Wissen Sie, was wir getan haben?« sagte er.»Vergessen Sie’s.Verschwinden wir schleunigst von hier.«Der Anblick von Swanns Leichnam am oberen Ende der Treppe schien Valentin zur Vernunft zu bringen.Harry befahl ihm, Hand anzulegen, und das tat er, so gut es sein benommener Zustand erlaubte.Sie trugen den Illusionisten gemeinsam die Treppe hinunter.Als sie die Eingangstür erreichten, ertönte oben ein letzter gellender Schrei, als der Castrato end-gültig auseinanderplatzte.Dann Stille.Der Lärm war nicht unbemerkt geblieben.Aus dem gegenüberliegenden Haus waren Gäste gekommen, auf dem Gehweg hatte sich eine Gruppe nächtlicher Fußgänger versammelt.»Tolle Party«, sagte einer von ihnen, als das Trio aus der Tür kam.Harry hatte schon fast damit gerechnet, daß das Taxi sie im Stich gelassen hätte, aber er hatte die Neugier des Fahrers unterschätzt.Der Mann war aus dem Auto ausgestiegen und sah zum Fenster im ersten Stock hinauf.»Muß er ins Krankenhaus?« fragte er, während sie Swann zwischen sich auf dem Rücksitz des Autos verstauten.»Nein«, antwortete Harry.»Besser wird es ihm nicht mehr gehen.«»Fahren Sie jetzt endlich los?« sagte Valentin.»Klar.Wenn Sie mir sagen, wohin?«»Irgendwohin«, lautete die erschöpfte Antwort.»Bloß weg von hier.«»Moment mal«, sagte der Fahrer.»Ich will keinen Ärger.«»Dann geben Sie besser Gas«, sagte Valentin.Der Fahrer sah seinem Fahrgast in die Augen.Was immer er dort sah, seine nächsten Worte waren: »Ich fahre«, und sie fuhren die Einundsechzigste Ost entlang, als wären sie vom sprichwörtlichen wilden Affen gebissen worden.»Wir haben es geschafft, Harry«, sagte Valentin, als sie ein paar Minuten unterwegs waren.»Wir haben ihn wieder.«»Und das Ding? Erzählen Sie mir davon.«»Der Castrato? Da gibt es nichts zu erzählen.Butterfield muß ihn als Wachhund zurückgelassen haben, bis er einen Spezialisten auftreiben würde, um Swanns Schutzmechanismen zu dekodieren.Wir hatten Glück.Er mußte gemolken werden.Das macht sie instabil.«»Wieso wissen Sie soviel über das alles?«»Das ist eine lange Geschichte«, antwortete Valentin.»Nichts für eine Taxifahrt.«»Und was jetzt? Wir können nicht die ganze Nacht im Kreis herumfahren.«Valentin betrachtete den Leichnam zwischen ihnen, der jeder Laune der Stoßdämpfer und jedem Fehler des Straßenbauers ausgeliefert war.Sanft nahm er Swanns Hände und legte sie ihm in den Schoß.»Sie haben natürlich recht«, sagte er.»Wir müssen, so schnell es geht, Vorkehrungen für die Einäscherung treffen.«Das Taxi fuhr in ein Schlagloch.Valentin verzog das Gesicht.»Haben Sie Schmerzen?« fragte Harry ihn.»Ich hatte schon schlimmere.«»Wir könnten in meine Wohnung gehen und ausruhen.«Valentin schüttelte den Kopf.»Nicht sehr schlau«, sagte er.»Dort werden sie als erstes suchen.«»Dann mein Büro…«»Als zweites.«»Mein Gott, diesem Taxi wird irgendwann einmal das Benzin ausgehen.«An dieser Stelle mischte sich der Fahrer ein.»Haben Sie nicht etwas von einer Verbrennung gesagt?«»Vielleicht«, antwortete Valentin.»Mein Schwager hat ein Bestattungsunternehmen in Queens.«»Tatsächlich?« sagte Harry.»Sehr vernünftige Preise.Ich kann ihn nur empfehlen.Ohne Flachs.«»Könnten Sie ihn jetzt benachrichtigen?« fragte Valentin.»Es ist zwei Uhr morgens.«»Wir haben es eilig.«Der Fahrer nahm eine Hand vom Steuer und stellte den Rückspiegel ein; er betrachtete Swann.»Es macht Ihnen doch nichts aus, wenn ich frage«, sagte er, »aber haben Sie da eine Leiche bei sich?«»Haben wir«, erwiderte Harry.»Und sie wird langsam ungeduldig.«Der Fahrer pfiff durch die Zähne.»Scheiße!« sagte er.»Ich hatte in diesem Jahr eine Frau, die Zwillinge bekommen hat, ich hatte Huren, die hier drinnen ihrem Geschäft nachgingen, einmal mußte ich sogar einen Alligator mitnehmen.Aber das übertrifft alles!« Er überlegte einen Augenblick, dann sagte er:»Ihr habt ihn getötet, richtig?«»Nein«, sagte Harry.»Schätze, wir würden zum East River fahren, wenn es so wäre, was?«»Ganz recht.Wir wollen nur eine anständige Verbrennung.Und zwar schnell.«»Verständlich.«»Wie heißen Sie?« fragte Harry ihn.»Winston Jowitt.Aber alle nennen mich Byron.Ich bin Dichter, wissen Sie.Jedenfalls am Wochenende.«»Byron.«»Hört zu, jeder andere Fahrer wäre ausgerastet, richtig? Zwei Männer und eine Leiche auf dem Rücksitz.Aber so wie ich es sehe, ist das alles nur Material.«»Für die Gedichte.«»Richtig«, sagte Byron.»Die Muse ist eine launische Dame, wißt ihr.Man muß sie nehmen, wo man sie findet.Und da wir gerade davon sprechen, haben die Herren eine Ahnung, wohin sie fahren wollen?«»In Ihr Büro«, sagte Valentin zu Harry.»Dort kann er seinen Schwager anrufen.«»Gut«, sagte Harry.Dann, zu Byron: »Nach Westen, über die Fünfundvierzigste Straße zur Eighth Avenue.«»Gemacht«, sagte Byron, und das Taxi verdoppelte auf einer Strecke von zwanzig Metern seine Geschwindigkeit.»Sagt mal«, meinte er, »habt ihr Burschen Lust auf ein Gedicht?«»Jetzt?« fragte Harry.»Ich improvisiere gern«, antwortete Byron.»Nennen Sie ein Thema.Irgendein Thema.«Valentin preßte den verletzten Arm dicht an sich.Leise sagte er: »Wie wäre es mit dem Ende der Welt?«»Gutes Thema«, antwortete der Dichter.»Laßt mir nur ein oder zwei Minuten Zeit.«»So schnell?« sagte Valentin.Sie fuhren auf Umwegen zum Büro, während Byron Jowitt Reime über die Apokalypse dichtete.Auf der Fünfundvierzigsten Straße waren die Schlafwandler unterwegs und suchten nach dem einen oder anderen Trip; manche lagen unter Torbögen, einer quer auf dem Gehweg
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