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.Cornelia kam von einem Termin zurück.Sie legte eine weitere Mappe auf Beates Schreibtisch ab.Beate nieste laut und putzte ihre Nase.»Entschuldigung.« Ihr Kopf zersprang fast vor Schmerz.»Gesundheit«, sagte Cornelia und ging ins Büro.Einige Zeit später rief sie Beate zu sich.Die setzte sich in den Sessel gegenüber Cornelias Schreibtisch, wartete auf deren Anweisungen.Und wie gewohnt spulte Cornelia diese hintereinander herunter.Beate bemühte sich, ihr zu folgen, verlor jedoch zunehmend die Konzentration.Ihre Augen brannten.Der Kugelschreiber fiel ihr irgendwie aus der Hand.Beate bückte sich nach ihm.Als sie sich wieder aufrichten wollte, versagte ihr Gleichgewichtssinn.Sie stützte sich am Schreibtisch ab.»Was haben Sie?« Cornelia runzelte die Stirn.»Gab es in einem der Büros vielleicht eine kleine Feier?« witzelte sie.»Nichts«, wehrte Beate ab, nahm ihren Notizblock und sah Cornelia fragend an.»Wie war das letzte?«Cornelia wiederholte den letzten Satz, fuhr in ihren Anweisungen fort.Beate schrieb mit.Plötzlich überkam sie erneut ein Schwindelgefühl.Sie schloss die Augen.Cornelias kühle Hand auf ihrer Stirn ließ sie die Augen wieder öffnen.»Sie glühen ja!« sagte Cornelia, nahm Beate Kugelschreiber und Block aus der Hand und goss ihr ein Glas Wasser ein.»Los, trinken Sie«, befahl sie.Während Beate trank, nahm Cornelia den Telefonhörer.»Clemens? Kommen Sie bitte in mein Büro.Sie müssen Frau Thiele nach Hause fahren.Sie ist krank.«Cornelia drückte nur auf die Gabel des Telefons, wählte eine weitere Nummer.»Doktor Präger? Ja, Mertens hier.Können Sie einen Hausbesuch machen?.In etwa einer Stunde? Gut.Nein, nicht bei mir, ich gebe Ihnen die Adresse gleich, warten Sie.« Sie schaute zu Beate.»Wo wohnen Sie?«Beate fühlte sich so hundeelend, dass sie einfach die Adresse nannte.Cornelia wiederholte sie für den Arzt und legte auf.Sie goss ein zweites Glas Wasser für Beate ein, das die durstig hinunterstürzte.Clemens kam.»Können Sie aufstehen?« fragte Cornelia Beate.Beate nickte.»Es geht schon wieder.Ich kann auch den Bus nehmen.«»Kommt ja überhaupt nicht in Frage«, erklärte Cornelia kategorisch.Clemens half Beate, indem er sie vorsichtshalber stützte.Cornelia nannte auch ihm Beates Adresse.»Bringen Sie Frau Thiele bis in die Wohnung«, wies sie Clemens an.»Sorgen Sie dafür, dass sie sich hinlegt.Doktor Präger wird gleich vorbeikommen.«Beate lag auf dem Sofa.Der Arzt schloss gerade seine Tasche, als es klingelte.»Ich gehe schon«, sagte er.Eine Minute später stand er wieder im Zimmer, neben ihm Cornelia.Beate blickte sie verblüfft an.»Frau Thiele hat eine schöne verschleppte Grippe«, wandte sich Präger an Cornelia.»Warum die Leute so scharf darauf sind, dass es ihnen erst einmal richtig schlecht geht, bevor sie einen Arzt konsultieren, werde ich nie begreifen.Statt zwei, drei Tagen wird sie jetzt mindestens eine Woche zu Hause bleiben müssen.Ich habe ihr ein Rezept ausgestellt und die Krankmeldung.«»Ich sorge dafür, dass sie die Medikamente sofort bekommt«, erwiderte Cornelia.»Clemens wartet unten im Wagen.Er kann zur Apotheke fahren.«»Sehr gut.Ich bin hier fertig.Ich kann ihm das Rezept gleich geben.«»Danke.«Präger ging.Cornelia stand immer noch an derselben Stelle im Raum wie vorher.Jetzt ging sie zu Beate.»Was sollte das werden? Der sterbende Schwan?« In ihrer Stimme schwang eine Mischung aus Vorwurf und Sorge.Da Cornelia sich nicht entscheiden konnte, welche dieser beiden Regungen in ihr überwog, wusste sie auch nicht so recht, wie sie fortfahren sollte.Sie setzte sich einfach in den Sessel gegenüber der Couch.»Soll ich Ihnen einen Tee machen?«Beate nickte schwach.»Danke.«Cornelia ging in die Küche, füllte den Wasserkocher und schaltete ihn ein.Sie öffnete ein paar Schranktüren, fand erst die Tassen, schließlich den Tee.Was machst du hier, Cornelia? fragte sie sich dabei.Seit wann betreust du deine Angestellten zu Hause, wenn sie krank sind? Seit wann fährst du überhaupt zu ihnen? – Sie kippt in meinem Büro fast aus den Latschen, da habe ich ja wohl so eine Art Pflicht zu sehen, wie es ihr geht, beantwortete sie sich die Frage.Allerdings musste sie zugeben, dass ihr diese Pflicht nichts ausmachte, ja sogar angenehm war.Sie ging mit dem fertigen Tee ins Wohnzimmer und stellte die dampfende Tasse vor Beate ab.»Wen können Sie anrufen, damit er in den nächsten Tagen mal nach Ihnen schaut?«»Das ist doch nicht nötig.Ich komme schon klar«, wehrte Beate ab.Cornelia verstand.Es gab niemanden, den sie anrufen konnte.Beate wohnte ja erst ein paar Wochen in der Stadt.So schnell fanden sich keine Freunde.Es klingelte an der Wohnungstür.»Das wird Clemens sein«, sagte Cornelia und ging zur Tür.Sie kam mit einer kleinen Tüte wieder und packte die verschiedenen Schachteln und Fläschchen aus.»Alle Achtung.Da haben Sie ganz schön was zu schlucken!« Sie las die verschiedenen Aufschriften auf den Verpackungen, drückte die Tabletten aus den Folien, die Beate nehmen musste, und reichte sie ihr.»Ich hole Ihnen ein Glas Wasser.«Beate nahm die Tabletten in die Hand und setzte sich auf.»Und dann legen Sie sich hin und schlafen«, befahl Cornelia, die mit dem Glas zurückkam.»Morgen früh schicke ich Ihnen Anna vorbei.Sie macht Ihnen ein ordentliches Frühstück und kocht was für später.Das brauchen Sie dann nur noch warmzumachen.«Bisher hatte Beate Cornelias Hilfe widerspruchslos angenommen, doch jetzt protestierte sie.»Das ist jetzt aber wirklich nicht nötig!«»Oh, keine falschen Skrupel.Sie müssen nicht denken, ich tue das für Sie.Ich tue das in erster Linie für mich.Eine Assistentin, die krank im Bett liegt, nützt mir nichts.Ich brauche Sie im Büro.Je mehr Ruhe Sie haben und je besser für Sie gesorgt wird, desto eher sind Sie wieder fit.«»Verstehe.«Cornelia stand etwas unentschlossen vor Beate.»Ja, dann lasse ich Sie jetzt allein.Oder kann ich noch was für Sie tun?«»Nein, wirklich nicht.Den Rest schaffe ich allein.Danke für alles.«Cornelia nickte.»Ja dann«, wiederholte sie.Warum nur widerstrebte es ihr, Beate alleinzulassen? Cornelia beugte sich zu Beate hinunter und legte die Hand auf ihre Wange.»Sehen Sie zu, dass Sie schnell wieder gesund werden.Ich brauche Sie.« Sie räusperte sich.»Ich kann die Arbeit unmöglich allein schaffen«, fügte sie hinzu, um ihren überraschenden Gefühlsausbruch abzuschwächen.Sie richtete sich wieder auf.»Ich sage Doktor Präger, er soll morgen noch einmal vorbeischauen.« Sie wandte sich zum Gehen.Beate fühlte sich zu schlapp für einen Widerspruch.Am nächsten Morgen begrüßte Cornelia statt Beates freundliche Stimme nur der leere Stuhl, der sie daran erinnerte, dass sie diese Woche ohne Beate auskommen musste.Cornelia forderte eine Aushilfe vom Personalbüro an.Die kam, von einer anderen Abteilung, und Cornelia fand, sie war eine Katastrophe
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