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.Johnson rutschte unruhig auf ihrem Sitz hin und her.Sie starrte aus dem Fenster.»Das System«, sagte sie schließlich.»Das ist das Problem.Das beschissene System hat mich vergewaltigt.«Als Sanders später das DigiCom Building verließ, um Susan und die Kinder vom Flughafen abzuholen, begegnete er Stephanie Kaplan.Er beglückwünschte sie zu ihrer Ernennung.Sie schüttelte ihm die Hand und sagte ohne den geringsten Anflug eines Lächelns: »Danke für Ihre Unterstützung.«»Und ich danke Ihnen für Ihre Unterstützung.Es ist schön, Freunde zu haben …«»Ja«, stimmte sie zu.»Freundschaften sind wirklich etwas Schönes.Kompetenz auch.Ich werde diesen Job nicht lange behalten, Tom.Nichols ist nicht mehr Finanzleiter von Conley, und der Mann Nummer zwei ist ein bestenfalls bescheidenes Talent.In etwa einem Jahr werden sie sich nach jemand Neuem umsehen.Und wenn ich dorthin gehe, wird irgend jemand die neue Firma hier übernehmen müssen.Ich finde, das sollten Sie sein.«Sanders machte eine angedeutete Verbeugung.»Aber das ist Zukunftsmusik«, erklärte sie entschieden.»Bis dahin müssen wir die Arbeit hier wieder in die richtigen Bahnen leiten.Die ganze Abteilung ist ein einziger Saustall.Alle haben sich von der Fusion ablenken lassen, und die Produktionsa b läufe wurden durch die in Cupertino herrschende Inkompetenz aufs höchste gefährdet.Wir werden hart arbeiten müssen, um das Steuer herumzureißen.Ich habe auf morgen früh sieben Uhr eine erste Besprechung aller Abteilungsleiter über die Probleme mit der Produktion anberaumt.Also, bis morgen, Tom!«Sie drehte sich um und ging.Sanders stand in Seatac am Durchgang für die aus Phoenix ankommenden Fluggäste.Plötzlich kam Eliza auf ihn zugerannt.»Daddy!« rief sie und sprang ihm in die Arme.Sie war ziemlich braun geworden.»War es schön in Phoenix?«»Ganz toll, Dad! Wir sind geritten und haben Tacos gegessen, und weißt du was?«»Was denn?«»Ich habe eine Schlange gesehen.«»Eine echte Schlange?«»Mhm! Eine grüne.So groß war die!« sagte sie, die Ärmchen ausbreitend.»Das ist aber sehr groß, Eliza.«»Aber weißt du was? Grüne Schlangen tun einem nicht weh.«Susan kam auf ihn zu; sie trug Matthew auf dem Arm.Auch sie war braungebrannt.Er küßte sie.Eliza sagte: »Ich habe Daddy von der Schlange erzählt.«»Wie geht es dir?« fragte Susan.Sie sah ihm in die Augen.»Gut.Müde bin ich.«»Ist es vorüber?«»Ja.Es ist vorüber.«Sie gingen gemeinsam weiter.Susan legte ihm den Arm um die Taille.»Ich habe nachgedacht.Vielleicht bin ich zu viel unterwegs.Wir sollten mehr Zeit miteinander verbringen.«»Das wäre sehr schön.«Sie traten ans Kofferkarussell.Sanders, der seine Tochter auf dem Arm trug, ihre kleinen Hände auf seinen Schultern spürte, sah plötzlich aus den Augenwinkeln Meredith Johnson an einem der Abflugschalter stehen.Sie trug einen Trenchcoat und hatte das Haar nach hinten gesteckt.Da sie sich nicht umdrehte, sah sie ihn nicht.»Jemand, den du kennst?« fragte Susan.»Nein.Nie gesehen.«POSTSKRIPTUMConstance Walsh wurde vom Post-Intelligencer in Seattle entlassen.Daraufhin klagte sie gegen die Zeitung wegen unzulässiger Kündigung und geschlechtlicher Diskriminierung gemäß Artikel VII des Civil Rights Act von 1964.Es kam zu einer außergerichtlichen Beilegung des Streits.Philip Blackburn wurde Chefjustitiar von Silicon Holographics in Mountain View, Kalifornien, einer doppelt so großen Firma wie DigiCom.Einige Zeit später wählte man ihn zum Vorsit zenden des Ethik-Ausschusses der Anwaltsvereinigung von San Francisco.Edward Nichols ließ sich von Conley-White Communications in den vorgezogenen Ruhestand versetzen und siedelte mit seiner Frau nach Nassau, Bahamas, um, wo er halbtags als Berater für ausländische Finnen arbeitete.Elizabeth »Betsy« Ross wurde von Conrad Computers in Sunnyvale, Kalifornien, entlassen und schloß sich bald darauf den anonymen Alkoholikern an.John Conley wurde zum Vizedirektor für Unternehmensplanung von Conley-White Communications ernannt.Sechs Monate später starb er bei einem Autounfall in Patchogue, New York.Arthur Kahn trat eine Stelle bei Bull Data Systems in Kuala Lumpur, Malaysia, an.Louise Fernandez wurde zur Bundesrichterin ernannt.Vor der Anwaltsvereinigung von Seattle hielt sie einen Vortrag, in dem sie darauf hinwies, daß Anzeigen wegen sexueller Belästigung immer häufiger als Waffe benutzt würden, mit deren Hilfe man Streitigkeiten am Arbeitsplatz zu entscheiden versuche.Sie gab zu bedenken, daß es sich in Zukunft als nötig erweisen könnte, bestimmte Gesetze zu revidieren und die Möglichkeiten einer Hinzuziehung von Anwälten in solchen Angelegenheiten zu begrenzen.Ihre Rede wurde sehr kühl aufgenommen.Meredith Johnson wurde Vizedirektorin für Unternehmensplanung in der Pariser Außenstelle von IBM.Später heiratete sie den Botschafter der Vereinigten Staaten in Frankreich, Edward Harmon, nachdem dieser sich hatte scheiden lassen.Seit ihrer Heirat hat sie sich aus dem Berufsleben zurückgezogen.NACHWORTDie hier erzählte Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit.Durch ihre Veröffentlichung in Form eines Romans soll aber die Tatsache nicht geleugnet werden, daß die große Mehrheit von Anzeigen wegen sexueller Belästigung durch Frauen erfolgt und gegen Männer gerichtet ist.Ebensowenig liegt es in meiner Absicht zu bestreiten, daß sexuelle Beläst i gung einen nicht zu rechtfertigenden Machtmißbrauch darstellt.Ganz im Gegenteil: Der Vorteil einer Geschichte mit umg e kehrten Rollen besteht darin, daß eine solche Geschichte es uns ermöglichen kann, Aspekte wahrzunehmen, die bisher durch althergebrachte Reaktionen und konventionelle Rhetorik verhüllt waren.Wie immer die Leser diese Geschichte au f nehmen werden – wichtig ist, zu erkennen, daß die Verha l tensweisen der beiden Antagonisten einander widerspiegeln wie die zwei Seiten des Tintenkleckses bei einem Rorschachtest.Der Wert eines Rorschachtests bemißt sich nach dem, was er uns über uns selbst erzählt.Es muß darauf hingewiesen werden, daß die Handlung in ihrer vorliegenden Form fiktiv ist
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