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.Da hörte sie auf einmal Hannahs unverwechselbare Stimme: »Gut! Sie haben mich also gefunden.Und was wollen Sie jetzt machen?«»Wenn Sie ein reines Gewissen hätten, würden Sie nicht versuchen, sich zu verstecken.« Es war der Priester, der Hannah diese Worte entgegenschleuderte, und Hannah bellte zurück: »Wer versteckt sich denn hier? Ich gehe nur spazieren.«Dann war Stille, und Constance bewegte sich nicht.Dieser Wortwechsel war offensichtlich sehr privater Natur gewesen, und sie wußte nicht, ob sie sich zeigen oder umkehren und auf der Rückseite zum Haus gehen sollte.Da hörte sie erneut Hannahs Stimme: »Schon gut, schon gut, es wird eh keinen Frieden geben, bevor Sie’s nicht losgeworden sind, aber vergessen Sie nicht, ich hab das alles schon gehört, und Sie verschwenden nur Ihre Zeit.Wenn Sie’s also nochmal versuchen wollen, würde ich an Ihrer Stelle absteigen.Das sieht nämlich nach einer langen Sitzung aus.«Constance machte einen Schritt weiter und konnte jetzt den Priester sehen.Er sah auf Hannah hinab, als ob ihm ihr bloßer Anblick schon zuwider wäre.Zweifellos wurde dieses Gefühl noch dadurch verstärkt, daß er sie nicht in die Knie zwingen konnte, denn sie lachte spöttisch, als sie sagte: »Also, ich warte, Sie verschwenden wertvolle Zeit.Machen Sie schon, Patrick, Sie sollten es hinter sich bringen.«»Wagen Sie es nicht, mich Patrick zu nennen, Weib!« Der Priester biß die Zähne zusammen.»Und warum nicht?« Hannah warf den Kopf zurück und lachte laut und gemein.»Mister würde Ihnen auch nicht gefallen, oder? Und Sie können warten, bis Sie schwarz werden: Ich werde Sie nicht ›Vater‹ nennen … Was haben Sie gesagt?« Sie ging auf ihn zu.»Gott sei Dank? Also, irgendwas haben Sie gesagt, und so hat es sich angehört.Ich wiederhole es, und ich habe es Ihnen schon früher ins Gesicht gesagt: Ich werde Sie nicht ›Vater‹ nennen.Vater Bateman, ach – den würde ich jeden Tag in der Woche mit diesem Titel anreden.Er ist nämlich ein Priester Gottes.Sie sind das nicht!«Vater Shelleys Gesicht war fahl geworden, und er schwieg.Ihm blieb nichts anderes übrig als Hannah zuzuhören.»Um Gottes willen, werden Sie bloß nicht ohnmächtig.Kommen Sie und setzen Sie sich.Dann können Sie mir noch leichter Vorwürfe machen.«Vater Shelley schluckte, bevor er sagte: »Ich habe Sie nicht aufgespürt, um mich mit Ihnen zu unterhalten, sondern um Ihnen zu sagen, daß Sie zur Beichte gehen und um die Sakramente bitten müssen.Das ist schon lange überfällig.Tun Sie’s, bevor es zu spät ist.Sie werden nicht jünger, vergessen Sie das nicht.«»Ach, Sie brauchen mich nicht daran zu erinnern.Es ist wirklich schade, schließlich hindert es mich daran, die Ergebnisse von noch mehr Sünden aufzuspüren.«Vater Shelley antwortete scharf: »Ich bin Gottes Priester, und als solcher müßte ich Ihnen vergeben, aber das kann ich nicht.Im Augenblick sehe ich nur ein liederliches, unverschämtes Weib.Sie haben mir einmal erzählt, daß Vater Bateman Ihnen gesagt hätte, Sie gehörten zu den von Christus erwählten Menschen.Dieser Meinung bin ich nicht.Für mich sind Sie nichts weiter als ein Sundenpfuhl!«»Nennen Sie mich nicht Weib, ich warne Sie! Mein Name ist Hannah Kerry.«»Gut, Miss Kerry« – des Priesters Worte klangen jetzt wie eine Prophezeiung – »es gibt zwei Dinge im Leben, die unausweichlich sind: Geburt und Tod.Das eine haben Sie bereits hinter sich, und das andere ist im Anmarsch.Denken Sie dran: Es kann ganz schnell gehen.Fragen Sie sich, ob Sie wirklich mit einer so rabenschwarzen Seele in die Hölle hinübergehen wollen.Fragen Sie sich das in der Stille der Nacht.«Constance war verblüfft, aber sie hatte nicht ganz verstanden, worum es eigentlich ging.Was hatte Hannah getan? Sie wußte, daß katholische Priester, besonders die irischen, auf Ehebruch sehr empfindlich reagierten.Deshalb hatte sie keinerlei Zweifel daran, daß der Priester Hannah des Ehebruchs beschuldigte.Aber Hannah war eine Frau mittleren Alters, eine mütterliche Person, an der einzig ihr Sinn für Humor attraktiv war.Hatte Hannah, als sie jung war, eine Affäre gehabt? Und wenn es so war, warum sollte der Priester jetzt immer noch darauf herumreiten? Jeder hatte Schwierigkeiten, aber Constance stellte fest, daß sie sich wünschte, bei den O’Connors sei es anders.Es störte sie, daß die Harmonie in ihrem Haushalt beeinträchtigt war.Und sie erinnerte sich plötzlich an Jims Worte: »Das ist ein merkwürdiger Haufen dort unten.«Constance stand noch einen Augenblick lang unsicher da.Sie hatte keinen der beiden weggehen hören, aber nach einer Weile nahm sie an, daß der Priester nach den letzten Worten seiner Wege gegangen war
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