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.Rachel kann die Tränen, die ihr unaufhörlich über die Wangen rinnen nicht mehr verbergen.Mit zitternder Stimme bittet sie Damian:„Ich möchte nach Hause.Ich möchte, dass Du mich gehen lässt.Bitte!“ Damian senkt den Kopf.In ihm herrscht eine Leere, die kaum beschreibbar ist.Er hat sie verloren.Für immer.Er nickt ihr zu, ohne aufzusehen.Dann hört Rachel, wie die Tür entriegelt wird.Sie springt auf und rennt zur Tür.„Ich werde Dir für morgen früh den ersten Flug in die Staaten buchen“, versichert er ihr leise.Rachel dreht sich nicht mehr zu ihm um, sondern rennt, als wären die Hundertschaften des Teufels hinter ihr her, die Treppe hinauf.Sie knallt die Schlafzimmertür hinter sich zu und verriegelt diese mehrfach.Minutenlang sitzt Damian starr in seinem Sessel, unfähig auch nur zu blinzeln.Dann steht er plötzlich auf und geht zu seinem Schreibtisch.Er greift nach dem Telefon und wählt eine neunstellige Nummer.Nach mehrmaligem Klingeln wird endlich geantwortet.„Ich brauche dringend Deine Hilfe“, ist alles, was er tonlos in den Hörer sagt.Dann legt er auf, setzt sich zurück in den Sessel und wartet.Kapitel VIDamian öffnet die Tür.„Wir sind so schnell es geht gekommen.Was ist passiert?“ Luca steht vor ihm und hinter seinem Freund steht eine junge Frau.Sie ist vielleicht Anfang Dreißig, hat helles Haar und blaue Augen, so vermutet Damian.Er sieht sie fragend an.Die Frau tritt vor und reicht ihm die Hand:„Samantha.Samantha DeMauriere“, stellt sie sich vor und schenkt ihm ein entwaffnend offenes Lächeln.Er tritt zur Seite und lässt seine Gäste eintreten.Es ist still in seinem Haus.Seit Rachel auf ihr Zimmer gestürmt ist, hört er sie jedoch weinen.Es bricht ihm das Herz, aber er sieht keine Möglichkeit zu ihr zu gehen und sie zu trösten.Was gäbe er dafür, sie in seinen Armen zu halten und ihr zu versichern, dass alles wieder gut wird.Aber für Rachel und ihn gibt es kein Happy End.Er hat sie verloren und muss nun sehen, dass er es ihr ermöglicht ein Leben ohne einen Gedanken oder eine Erinnerung an ihn zu leben.Damian schließt die Haustür und geleitet seine Gäste in sein Arbeitszimmer.Während Sam und Luca sich setzen, geht Damian an den Glastisch links an der Wand hinter seinem Schreibtisch.Dort schenkt er sich ein Glas Brandy ein.„Möchten sie auch?“, fragt er mit belegter Stimme und weist mit einem Kopfnicken auf Samantha.„Nein, nein danke.“ Damian sieht zu Luca und dieser nickt stumm.Damian gießt für sich und seinen Freund ein Glas ein und gesellt sich zu seinen Gästen, die es sich auf dem Sofa bequem gemacht haben.Luca nimmt ihm das Glas ab.„Was ist los? Rede schon.Es hat sich dringend angehört.Und nebenbei gesagt: Du siehst furchtbar aus“, fordert Luca seinen Freund auf.Damian wirft zuerst einen genaueren Blick auf seinen weiblichen Gast.Sie ist ein Vampir, er hat es sofort wahrgenommen, noch bevor sie das Wort ergriff oder gar einen Fuß auf seine Türschwelle tat.Das ist also die berühmte Samantha DeMauriere, denkt er und betrachtet sie offen.„Wir sind uns schon einmal begegnet Mr.Cunningham.Vor ein paar Jahren, bei einer Galaveranstaltung des British Museums.“ Sie liest seine Gedanken, was in seinem Zustand wahrscheinlich ein Leichtes ist.Dennoch nur ein Vampir mit außergewöhnlich starken Anlagen kann ohne Probleme in seine Gedanken eindringen.Sie hat diese Fähigkeit offensichtlich durch ihren Mann erlangt.Alexander DeMauriere ist mächtig und auf eine ungewöhnliche Weise einzigartig.Damian nickt ihr flüchtig zu und starrt in das Glas in seinen Händen.„Es geht um Rachel.Sie weiß, wer ich bin“, hält er nicht lange hinter dem Berg.Luca sieht ihn verständnislos an.„Sie hat es nicht so gut aufgenommen, wie ich es mir erwünscht habe“, fügt er leise hinzu und kippt den ganzen Inhalt des Glases mit einem einzigen Schluck die Kehle hinunter.Seine Gäste schauen ihn offen an.„Was ist schief gegangen? Ich dachte, sie liebt Dich?“, fragt Luca.„Ich habe sie gebissen, versehentlich“, gibt Damian zögernd Auskunft.„Autsch!“, kommentiert Luca diese Aussage.„Das ist nicht ganz die Wahrheit, nicht wahr?“, entgegnet Samantha nach einer Weile.Luca wirft ihr einen erstaunten Blick zu.Sie sitzt ruhig neben ihm und sieht Damian offen an.Damian senkt den Blick und verschließt seine Gedanken.Noch nie zuvor hat es jemand gewagt, so ungeniert in seine Gedanken einzudringen.Er reißt sich zusammen und ruft sich zu mehr Wachsamkeit auf.Dann blickt Damian auf und Sam tief in die Augen.Ein stechender Schmerz breitet sich plötzlich in Samanthas Kopf aus und sie zieht zischend die Luft zwischen zusammengepressten Zähnen ein.Ihre Hände wandern zu ihren Schläfen und sie schließt die Augen.„Hey! Hey, lass das! Lass Sam aus dem Spiel, Damian.Sie hat Dir nichts getan, verdammt noch mal!“ Luca ist jetzt aufgesprungen und stellt sich angriffslustig vor seinen Freund.Damian entlässt Sam aus seiner geistigen Umklammerung und Luca hört erleichtert, dass sie wieder regelmäßig atmet und auch die Hände von den Schläfen nimmt.„Es ist gut Luca.Es war sehr unhöflich von mir in Mr.Cunninghams Gedanken einzudringen.Ich bitte um Entschuldigung“, sagt Samantha an Damian gewandt.Er akzeptiert ihre Entschuldigung mit einem Kopfnicken.Das war eine unnütze Demonstration seiner Macht, er weiß das.Und doch hat er durch diese kleine Veranschaulichung deutlich gemacht, wer hier der mächtigere Vampir ist.Es ist wichtig unter Seinesgleichen die Rangordnung klar zu stellen.Aber letztlich ist jetzt sowieso alles egal, soll sie doch in seine Gedanken sehen und erkennen was wirklich geschehen ist, dass er die Kontrolle verloren hat.„Also, warum sind wir hier?“, will Luca nun endlich wissen.„Ich habe Dir doch in Kairo gesagt, dass ich Rachel nicht lesen kann“, beginnt Damian und bemerkt Samanthas erstaunten Gesichtsausdruck.„Und jetzt möchten sie, dass Rachels Erinnerungen an sie gelöscht werden“, vollendet Sam seinen Gedankengang.„Ist es das, was sie wirklich wollen?“, wendet sie sich direkt an Damian.„Es ist besser so“, sagt er tonlos und steht auf, um sich erneut einen Brandy einzugießen.Samantha sieht Luca an und lässt ihm die wichtigsten Bruchstücke des Abends, die sie aus Damians Gedanken gelesen hat, zufließen.„Sie sollten sie nicht aufgeben
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