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.Ich weiß nicht wie, aber sie hat jemanden kontaktiert, um einen fingierten Mordversuch zu inszenieren.Sie hat Sie informiert und sich unter Polizeischutz stellen lassen.Mein Killer-Namensvetter wusste jedoch nicht, dass er, wenn er diese Villa betrat, in eine Falle laufen würde.Bei einem Geständnis hätte er das Spiel der Frau mitgespielt: Er hätte nichts anderes sagen können, als dass er bezahlt worden sei, um sie umzubringen.Und für ihren Mann hätte es ganz übel ausgesehen.«»Richtig«, sagte der Capitano.»Und was wollen Sie jetzt tun?«»Schon getan«, sagte der Capitano.»Wir haben die Signora festgenommen und ausgequetscht.Sie hat gestanden, Namen genannt.«»Warum erzählen Sie mir das alles?«, fragte Montalbano.»Einfach so.Betrachten Sie's als Weihnachtsgeschenk.«Catarella löst einen FallWarum tue ich mir das eigentlich an?, fragte sich Montalbano, als er aus dem Auto stieg und sich umsah.Es war sechs Uhr, und ein tröstlich schöner Morgen kündigte sich an.Jetzt hatte er, nach einer halben Stunde Fahrt Richtung Fela und dann einer Viertelstunde auf einem holprigen Feldweg, noch mal mindestens eine Viertelstunde vor sich, aber zu Fuß, denn der Feldweg hatte sich mit einem Mal in einen Viehweg verwandelt, den höchstens die Ziegen schafften.Er sah nach oben.Auf dem Hügelkamm, den er erklimmen musste, war der alte Bunker nicht zu sehen, er war zwischen wucherndem Gestrüpp verborgen.Er fluchte, atmete tief ein, als musste er die Luft anhalten, und machte sich an den Aufstieg.Anderthalb Stunden zuvor hatte ihn das Klingeln des Telefons geweckt.»Pronti, Dottore? Sind Sie das ganz persönlich?«»Ja, Catarè.«»Was haben Sie gemacht, haben Sie geschlafen?«»Bis vor einer Minute, ja, Catarè.«»Und jetzt schlafen Sie nicht mehr?«»Nein, jetzt schlafe ich nicht mehr, Catarè.«»Ah, Gott sei Dank.«»Wieso Gott sei Dank, Catarè?«»Weil ich Sie dann nicht aufgeweckt hab, Dottore.« Entweder riss er ihm bei der nächsten Gelegenheit den Kopf ab, oder er tat, als wäre nichts.»Catarè, könntest du mir, falls es dir nichts ausmacht, sagen, warum du anrufst?«»Weil der Dottore Augello Erkältung und Fieber hat.«»Catarè, morgens um halb fünf ist es mir scheißegal, ob Augello krank ist oder nicht.Hol einen Arzt und ruf Fazio an.«»Fazio ist auch nicht da.Er liegt mit Gallo und Galluzzo auf der Lauer.«»Also gut, Catarè, was ist denn los?«»Ein Schäfer hat angerufen.Er sagt, dass er einen Toten gefunden hat.«»Wo denn?«»Oben am Passo di Cane, am Hundepass.In einem alten Banker.Erinnern Sie sich, dass Sie da mal waren, vor drei Jahren oder so.«»Ja, Catarè, ich weiß, wo das ist.Und man sagt Bunker.«»Wieso, was hab ich denn gesagt?«»Banker.«»Das ist doch dasselbe, Dottore.«»Von wo hat dieser Schäfer angerufen?«»Von wo soll er schon anrufen? Aus dem Banbunker, Dottore.«»Da gibt's doch kein Telefon! In dieser gottverlassenen Gegend.«»Der Schäfer hat mit seinem Handy angerufen, Dottore.«Wie konnte es auch anders sein.Noch ein paar Jährchen, und wenn man dann in Italien ohne Handy erwischt wurde, drohte einem die sofortige Verhaftung.»Also gut, Catarè, ich fahr hin.Und sobald jemand ins Büro kommt, schickst du ihn zu mir zum Bunker.«»Wie denn, Dottore?«»Was?«»Woher soll ich wissen, ob jemand ins Büro kommt? Ich bindoch hier.«Der Commissario erstarrte.»Heißt das, dass du zum Bunker gefahren bist?«»Sissi, Dottore.Es war ja sonst keiner da.«»Warte dort auf mich, und fass ja nichts an, ich sag's dir.Apropos, von wo aus rufst du an?«»Das hab ich doch schon gesagt.Ich bin rausgegangen, weil es drin nicht geht.Ich ruf mit meinem Handy an.«»Dann häng dich doch gleich an dein Handy und ruf auch Pasquano und den Staatsanwalt an.«»Dottore, mi pirdonasse, verzeihen Sie, aber ich kann mich da nicht dranhängen, ein Handy hat doch keine Schnur.«Als er ihn von weitem sah, fuchtelte Catarella mit den Armen in der Luft wie ein Schiffbrüchiger auf einer einsamen Insel, der ein Schiff vorbeifahren sieht.»Hier bin ich, Dottore! Hier bin ich!« Der Bunker war am Rand eines Abgrunds mit einer extrem steilen Wand gebaut worden.Darunter lag das Meer mit einem schmalen goldgelben Strand.Montalbano sah ein Auto auf dem Strand stehen.»Wie kommt denn das Auto da hin?«»Ich wüsste es, Dottore.«»Sag schon.«»Weil ich mit dem Auto da gekommen bin.Es ist meins.«»Und wie bist du hier raufgekommen?«»Ich bin die Wand rauf.Ich bin besser als ein Gebirgsjäger.«Catarella trug eine große Taschenlampe um den Hals.Endlich hatte er mal was richtig gemacht, im Bunker war es stockfinster.Sie stiegen eine kleine Treppe hinab, die früher aus Beton gewesen war und sich jetzt als Müllplatz präsentierte, weiteren Müll fanden sie innen.Im Schein von Catarellas Taschenlampe lief der Commissario auf einer dicken Schicht Scheiße, Plastiktüten, Dosen, Flaschen, Präservativen, Spritzen herum.Es gab auch einen verrosteten Buggy.Die Leiche lag auf dem Rücken, die untere Hälfte im Abfall verborgen.Es war eine Frau mit nacktem Oberkörper, die Jeans am Bauch halb geöffnet.Nagetiere und Hunde hatten ihr Gesicht verwüstet und unkenntlich gemacht.Montalbano ließ sich die Lampe geben und betrachtete die Leiche aus der Nähe.»Dottore, ich geh raus, wenn Sie erlauben«, sagte Catarella, der den Anblick wohl nicht ertrug.Spuren von Schusswunden waren nicht zu sehen.Aber sie konnte erwürgt oder mit einer Stichwaffe am Rücken verletzt worden sein
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