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.»Der Tod«, antwortete Tahlon.»Ich glaube, dass er die Personifizierung des Todes ist.Oder meine Fantasie, die Substanz und Gestalt gewonnen hat.Er hat mir aufgetragen, hier Ordnung zu schaffen, und ich frage Sie noch einmal: Sind Sie gekommen, um mir zu helfen?«Wenn Esebian es nicht besser gewusst hätte, wäre er bereit gewesen, diesen Akir Tahlon für einen Grauen zu halten.Kein Mensch konnte müder und erschöpfter sein, ohne Müdigkeit und Erschöpfung zu erliegen.Ein grauer Mann – wenn auch kein Grauer – in einer farblosen Welt.»Helfen?«, brachte Esebian hervor, und etwas in ihm schrie, aber aus weiter Ferne: Kostbare Zeit vergeht! Dir bleiben nur einige wenige Sekunden.Du musst dich aus der Projektion zurückziehen!Tahlon deutete auf Abertausende kleine weiße Stäbchen, die im Staub lagen, ohne dass sie erkennbare Muster bildeten.»Ich muss sie ordnen«, sagte er.»Und wenn ich sie geordnet habe, wenn das Chaos besiegt ist, kommt Wind auf und bringt wieder alles durcheinander.Dann muss ich von vorn beginnen.«»Das ist doch sinnlos!«, entfuhr es Esebian, und die noch immer ferne Stimme in ihm heulte: Dies sind fremde Erinnerungen! Kehr in deinen Körper zurück, bevor es zu spät ist! Er spürte eine sonderbare Hitze, obwohl er wusste, dass es an diesem Ort kalt war.Zellbrand, dachte er.Es ist die Hitze des Zellbrands.Akir Tahlon begann damit, die Stäbchen neu auszulegen.»Was hat überhaupt einen Sinn?«, murmelte er.»Ich habe auch eine Aufgabe für dich«, erklang eine Stimme.Esebian drehte sich um und sah eine schwarze Gestalt im verblassenden grauen Licht des Tages.»Geh in die Wüste«, sagte der Tod.»Wandere durch die Ödnis, ein Schritt für jeden Tag deines Lebens.Und wenn du den letzten Schritt getan hast, so wandere durch die nächste Wüste und mach einen Schritt für jeden Tag, den du leben wolltest.«Du stirbst!, kreischte die innere Stimme, während Esebian wie in einem starken Wind schwankte.Du stirbst zusammen mit El'Kalentar und der Tahlon-Kopie!»Caleb?«, flüsterte Esebian.Er ging los, vorbei an der schwarzen Gestalt und Akir Tahlon.Seine Beine bewegten sich von ganz allein und trugen ihn in die dunkle Wüste.Dir bleiben fünf oder sechs Sekunden.Es war nicht die heulende innere Stimme, die plötzlich ganz ruhig zu ihm sprach, sondern ein Flüstern aus dem Gedächtnis.Fünf oder sechs Sekunden für sein projiziertes Bewusstsein, in den eigenen Körper zurückzukehren.Wenn er zögerte, wenn er zu lange wartete …Dann blieb er hier, an diesem grauen, düsteren Ort, zu einer endlosen Wanderung durch Wüsten verurteilt.Zurück.Wie viel Zeit war bereits vergangen? Zählten die subjektiven Sekunden in dieser Welt? In dem Fall war es längst zu spät.Esebian zwang sich dazu, stehen zu bleiben und die Augen zu schließen.Ich bin nicht wirklich hier, dachte er.Dies sind fremde Erinnerungen, von einem Mann, der für einige Stunden tatsächlich tot war, bis ihn eine Rekonversion ins Leben zurückholte.In Wirklichkeit befinde ich mich in einer Felsvilla, in einem sicheren Zimmer und angeschlossen an einen Bewusstseinsprojektor …Das Gefühl der Hitze ließ nach, doch es wich einem Empfinden von Druck und Enge, das er zunächst nicht zu deuten wusste, bis er erneut die innere Stimme hörte – mehrere innere Stimmen, Caleb war die lauteste von ihnen.Wir stecken in einem verdammten Fesselfeld! Was ist passiert? Mach die Augen auf, Esebian!Esebian öffnete die Augen.»Danke dafür, dass Sie den Auftrag erfüllt haben.« Tirrhel.»Hier ist Ihr Lohn.«Er richtete eine Vari-Waffe auf Esebian und drückte ab.In blinder Nacht liegt diese Welt,Klar sehen hier nur wenige;Dem netzbefreiten Vogel gleichSteigt selten einer himmelwärts.IN BLINDER NACHT18Nach dem Bewusstseinstransfer war Esebian benommen, und die Schatten der düsteren Todeswelt hielten noch immer einige seiner Gedanken gefangen.Außerdem rechnete er an diesem Ort – im sicheren, abgeschirmten Zimmer der Felsvilla – nicht mit Gefahren.Ein Mensch mit gewöhnlichen Erweiterungen hätte an seiner Stelle nicht die geringste Chance gehabt und wäre im Feuer der Vari-Waffe verdampft.Aber Esebian, der mehr als hundertfünfzig Jahre seines Lebens als Auftragsmörder verbracht hatte, verfügte über inkorporierte autonome Notprogramme, die selbständig auf bestimmte Situationen reagieren konnten, auch ohne bewusste Steuerung.Diese Programme gehörten zu seinen permanenten Erinnerungen, die er nie auslagerte.Sie wurden jetzt aktiv und versetzten Esebian in die Lage, sich mit der vollen Kapazität seiner defensiven und offensiven Erweiterungen zur Wehr zu setzen.Innerhalb des Fesselfelds bildete sich ein Reflektor, gespeist von der Energie der zwölf Konverterzellen in seinen Eingeweiden – sie nutzten die biochemische Energie seines eigenen Körpers und konnten auch die energetischen Emissionen im Umkreis von maximal fünf Metern anzapfen.Der Reflektor lenkte den fingerdicken violetten Strahl aus der Vari-Waffe ebenso ab wie den ihn begleitenden Schwarm aus Tausenden von Nanoprojektilen, jedes einzelne von ihnen eine Zellbombe, die tödliche Gewebeschäden verursachen konnte – Tirrhel wollte offenbar auf Nummer sicher gehen.Während Esebian sich noch fragte, was geschah, kochte der abgelenkte Energiestrahl über den Nährtank, in dem Akir Tahlons Kopie herangewachsen war und der noch einen Rest Proteinbrei enthielt.Er traf die Konsole daneben, deren Summen kurz zu einem wie erschrocken klingenden Fauchen wurde, bevor ihre Anzeigen erloschen.Funken schwirrten wie feurige Insekten umher, und ein Element des lokalen Formspeichers schien in Mitleidenschaft gezogen zu werden, denn die Einrichtung des Zimmers veränderte sich; Stühle und Tische verformten sich wie von unsichtbaren Händen geknetet.Eine Sekunde war vergangen, und Zorn verdrängte Esebians Verwirrung, als aus dem Reflektor ein energetischer Parasit wurde, der Energie aus dem Fesselfeld saugte, sich hindurchbohrte und seine Struktur schwächte.Esebian konnte die Finger bewegen, und das genügte zunächst.Die Fingernägel verloren ihre Konsistenz, und aus einem von ihnen zuckte ein weißer Blitz durch die von den Augen anvisierte Lücke im Fesselfeld – Esebians Blick wurde zu einer Art Fadenkreuz, das sich auf die Stirn des Mannes vor ihm richtete.Es gab auch kaum ein anderes Ziel, denn von Tirrhel waren nur der Kopf und ein Arm präsent, und nicht einmal in Fleisch und Blut, sondern in Form von Pseudomaterie; der Rest machte keinen Hehl daraus, ein energetischer Avatar zu sein.Erlauchten-Technik, dachte Esebian.Er ist direkt mit dem Transferitor dieses Villenkomplexes verbunden.Auf diese Weise gelangte er ins sichere Zimmer.Er schnellte hoch und warf sich nach vorn, durch die breiter werdende Lücke in den flimmernden und flackernden Resten des Fesselfelds.In der rechten Schulter bildete sich eine Öffnung, und ein von den defensiven Erweiterungen programmierter Individualzerstörer sprang Tirrhel entgegen.Der auf einer kleinen roten Flamme reitende IZ schlug ins linke Auge des Kopfes und explodierte.Esebian lief bereits zur Tür, machte mit der linken Hand die Öffnen-Geste, streckte die rechte nach hinten und schickte einige weitere weiße Blitze nach dem Mann, der ihn töten wollte.Die Tür schwang auf, und die Villa sagte: »Ich stelle große Schäden fest, verursacht durch die Anwendung von Gewalt.Die Observanten von Appaia sind verständigt
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