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.Sein Kopf schien in einem Schraubstock zu stecken, und schließlich wurde der Schmerz so groß, dass er alles andere beiseitedrängte.Die Pistole rutschte aus Sebastians Hand, und sein Arm sank dicht neben dem Blut der Frau ins Gras.Krystek sagte etwas, nicht mit Worten, sondern mit der Stimme wie Wind und Meer, und das Fremde in Sebastian antwortete voller Hoffnung.Erneut kniete er neben der Frau, packte ihr Gesicht und drehte den Kopf.»Gib her, was du gesammelt hast«, zischte er.»Gib es ihm!«Die junge Frau blinzelte, und ein letztes leises Röcheln kam aus ihrer aufgeschnittenen Kehle.Dann wurde ihr Blick glasig, und im gleichen Augenblick kam eine kleine grauweiße Wolke aus ihrem Mund, wie kondensierender Atem, verharrte kurz wie auf der Suche nach einem Ziel, und trieb Sebastian entgegen.Er lag noch immer im Gras, neben der Toten, wollte sich erneut zur Seite rollen und ausweichen, aber es ging nicht - Krysteks Blick hielt ihn fest.Aus den Augenwinkeln sah Sebastian, wie Anna sich aufrichtete.Krystek konzentrierte sich ganz auf ihn, und vielleicht bekam sie dadurch eine Gelegenheit zur Flucht.Sebastian wagte nicht, daran zu denken, und eine halbe Sekunde später bekam er auch keine Gelegenheit mehr dazu, denn die grauweiße Wolke trieb ihm entgegen.Simon Krysteks Blick fesselte Sebastian noch immer - er konnte sich nicht von der Stelle rühren, nicht ausweichen.Der Nephilim in ihm hoffte und jubilierte, als der Dunst Sebastians Lippen berührte.Er versuchte, nicht zu atmen, doch seine Lunge wollte sich erneut mit Luft füllen, und schließlich konnte er sich ihr nicht länger widersetzen.Die zusammengepressten Lippen boten keinen Platz, aber die Nasenlöcher waren Tor genug.Mit dem nächsten Atemzug kroch ihm die grauweiße Wolke in den Kopf.Die fremde Präsenz schwoll an, schloss ihre Hände noch fester um Sebastians Gehirn und schickte sich an, die letzten Gedanken und Gefühle herauszupressen.Der Schmerz trieb ihm Tränen in die Augen, als er neben der Toten und ihrem Blut im Gras lag, und durch diesen Schleier glaubte er zu sehen, wie Anna, blass und unsicher auf den Beinen, einen Fuß vor den anderen setzte und zur Straße wankte.Krystek achtete nicht auf sie.Ihre Gestalt schien sich aufzulösen, als Sebastian in einen Strudel aus Bildern stürzte.In einem Moment starb er siebzehn Tode.Er heißt Robert und folgt der jungen Brünetten durch die Garderobe des Theaters, in eine halbdunkle Ecke, verborgen hinter einem Gestell mit Kostümen.Dort wartet sie auf ihn, der Mund mit den vollen Lippen halb geöffnet, in den Augen ein herausfordernder Glanz.Als er sie küsst, glaubt er, dass es ihm die Brust zerreißt, und er irrt sich nicht: Blut strömt dort aus ihm, wo eben noch das Messer steckte, und die junge Frau öffnet den Mund für ihn, nimmt sein Leben auf …Sebastian versuchte irgendwo Halt zu finden in dem Mahlstrom aus Bildern, aber er fiel weiter, durch fremde Erinnerungen.Ein Betrunkener glaubt in seinem alkoholisierten Macho-Wahn, mit dem Püppchen an der Ecke leichtes Spiel zu haben.Er ist bereits steif, als er ihr entgegenwankt - er kann gar nicht so blau sein, dass er keinen Ständer mehr bekommt.Die Flasche lässt er einfach fallen, greift nach der Bluse … Und plötzlich steckt noch etwas Hartes in seiner Hose, dicht über dem Ding, das so oft für ihn denkt, und gleichzeitig packt ihn die Frau am Hals, mit einer Kraft, die er von ihr nicht erwartet hat, und drückt so fest zu, dass der Kehlkopf knirscht und bricht …Krysteks Gesicht erschien in dem Chaos.»Wachse«, sagte er mit der anderen Stimme, die Sebastian plötzlich verstand.»Wachse.Es bleibt nicht mehr viel Zeit.«Zeit wofür?, denkt Sebastian und steht in der Kabine eines Aufzugs, der ihn zusammen mit einigen anderen Personen an der Seite eines großen Gebäudes nach oben trägt.An der Wand ihm gegenüber beginnt ein älterer Mann zu zittern.Seine Zähne klappern, und Schaum tritt ihm auf die Lippen, als er zu sprechen versucht.Die anderen, zwei jüngere Männer und eine Frau in mittleren Jahren, weichen instinktiv zurück; vielleicht fürchten sie, dass der Zitternde eine ansteckende Krankheit hat.Sebastian hingegen tritt auf ihn zu und streckt die Hand aus, aber es ist die Hand einer Frau, die dem Mann über die Wange streicht.Sein Zittern lässt ein wenig nach, und seltsame Geräusche kommen von seinen Lippen, Geräusche, die für die anderen keinen Sinn ergeben, und dann holt er eine kleine Pistole hervor und beginnt zu schießen, doch nicht auf Sebastian, nicht auf die Frau, der die Hand gehört, die ihn berührt hat.Zum Schluss, als die anderen auf dem Boden liegen, steckt er sich den Lauf der Pistole in den Mund, sieht Sebastian an und drückt ab …Marisa, die junge Frau, war eine Sammlerin gewesen, nicht von menschlichen Leben, sondern der darin gewachsenen Saat, die die Betreffenden in Drisiano empfangen oder durch den Kontakt mit Kontaminierten aufgenommen hatten.Keine Nephilim, begriff Sebastian, während er noch durch den Strudel aus Bildern fiel, aber ein nützliches Werkzeug.In sechs Personen reiften jene Kreaturen heran, die vor tausendachthundert Jahren ihren Kerker verlassen hatten, aber es war nicht von vorneherein klar gewesen, welche Kontaminierten zu den Sechs werden sollten.Es war eine Frage der … Evolution, von günstigen Umständen und geeigneten Situationen.Die anderen Keime gaben Kraft ab, die ihnen für ihr eigenes Wachstum fehlte, und viele von ihnen starben zusammen mit ihren zum Wahnsinn getriebenen Wirten
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