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.»Ein Laut, und du bist tot«, zischte eine Stimme mit schwerem Akzent in mein Ohr.Fauliger Fischatem ließ mich würgen, meine Zähne schlugen im Gleichklang meines erregten Herzschlags aufeinander.Mein Mund wollte sich zu einem unkontrollierten Schrei öffnen, doch meine Hysterie wurde von einer Kaltblütigkeit unterdrückt, die mir fremd war.Die Hand wurde von meinem Mund genommen und tastete mich ungeschickt ab, fuhr in die Taschen meines Coveralls, untersuchte Säume und Falten.Die Situation entbehrte nicht einer gewissen Komik.Ein Habenichts überfiel den anderen.Nein, halt, das stimmte nicht, der Schuppige hatte immerhin das Messer, und spätestens wenn er merkte, dass er einen abgebrannten Raumtramp eingefangen hatte, würde es gefährlich werden.Es waren schon viele aus blanker Wut und Enttäuschung abgestochen worden.Krachend schlug die Tür von Hanjis Souvenirladen gegen die Wand, und ein Kübel stinkenden Mülls wurde in die Dunkelheit entleert.Dunkelheit, meine Zuflucht, meine Rettung.Sorgsam reinigte ich das Messer an dem schnell steif werdenden Kadaver.Jetzt war ich kein wehrloser Flüchtling mehr.Mit fliegenden Fingern durchsuchte ich den Fremden, die billigen Kleider klebten von seinem Blut.Vage drängte sich ein Hungergefühl an die Oberfläche meiner gehetzten Gedanken.Wie lange war es her, dass ich zuletzt Nahrung zu mir genommen hatte? Doch das Bild von genießbaren Speisen war seltsam verschwommen, wie so Vieles, seit ich von der Sternwärts geflohen und im verrufensten Viertel dieses Planeten untergetaucht war.Fast schien es, als lebte ich in einem fremdartigen Nebel, als würden alle meine Sinne einer Zensur unterzogen.Was war nur mit mir geschehen, wenn ich mir nicht einmal selber trauen konnte?Hastig wendete ich den Körper und tastete den Boden in der Umgebung ab – nichts –, dann zog ich ihn hinter einen stinkenden Abfallhaufen.Der süße Blutgeruch, der aus der Leiche des Aliens strömte, verstärkte meinen Hunger.Aber noch war ich nicht so weit, dass ich Hanjis Müll nach etwas Essbarem durchsuchte.Bald würde es dämmern.Zeit, nach einem neuen Versteck zu suchen.Stunden unruhigen Schlafes, qualvoller, verwirrender Alpträume.Dämmerung – das war die Zeit der Fragen.»He, Jo, der Alte hat dich ausgesucht.«Böse grinsend stand Hawke vor mir.Er genoss es, wenn andere vom Captain der Sternwärts gescheucht wurden.»Ausgesucht? Wozu?« fragte ich misstrauisch.»Wir schicken ’ne Crew mit dem Shuttle runter.«Landgang, in jedem anderen System ein Wort von zuckersüßem Klang, nur nicht auf Saratoga VII, dieser Pestbeule von einem Planeten.Seit zwei Standardtagen hingen wir nun schon im Orbit dieser Welt, und genauso lange versuchten wir, dem Alten die Idee von einem Landetrupp auszureden.Vergebens.Und jetzt hatte es mich getroffen, das Küken an Bord der Sternwärts, den zweiten Navigator Jolanda »Jo« Mancini.Hawke – ich glaube nicht, dass der Erste Offizier der Sternwärts noch einen anderen Namen hatte – vertrat gegenüber neuen Crewmitgliedern die Was-einen-nicht-umbringt-macht-stark-Theorie, deshalb war es ihm auch ein Festessen, dass ich seiner Truppe zugeteilt worden war.Außerdem waren noch Jonsy – ein alter Raumhase – und Topper, unser Wissenschaftsoffizier, mit an Bord des »Hüpfers«.Raumschiffe riechen wie alte Turnschuhe.Seltsam, aber ich sehne mich nach dem Geruch zurück, dachte ich im Halbschlaf, die Sternwärts war in den vergangenen Monaten mein Heim fern von zu Hause geworden.Bis sie dich vertrieben haben, schrie eine Stimme in mir auf, eine wütende, irrationale Stimme, die mich mehr ängstigte als meine Verfolger.Ich kroch aus dem Verschlag, in dem ich die hellen Stunden verbracht hatte, und sondierte meine Umgebung.Das Gefühl der Desorientierung, das mich beim Aufwachen überfallen hatte, war vergangen, geblieben war der brennende Hunger.Es war noch früh am Abend, und die Sonne stand noch zwei Handbreit über den Dächern des Viertels.Ich kniff die Augen zusammen.Licht tat mir körperlich weh, aber war das nicht schon immer so gewesen?Ich merkte, wie meine Gedanken wieder diffuser wurden.Nahrung, meine Sinne schrien danach, überdeckten alle anderen Emotionen.Wie viel Tage und Nächte war ich nun schon ohne Essen und Trinken? Übelkeit überfiel mich, meine Hände zitterten.Nein, nicht, schrie die zornige Stimme.Nahrung, Hunger! Taumelnd kam ich auf die Füße.Verlor ich den Verstand? Hunger, Hunger! Ich musste diese Stimme zum Schweigen bringen.Musik schwappte am Rande meiner Wahrnehmungen.Das Tritur-Haus nur zwei Blocks entfernt.Jeden Abend Live-Musik, ein Schild an einer abgeblätterten Fassade tauchte aus dem Dunkel meiner Erinnerungen auf, wie Wellengekräusel auf einem Teich.Ja, ich hatte eine Vergangenheit, sie endete hier, auf Schnappfischs Welt, und jemand wollte sie mir stehlen.Wie ein Schwimmer musste ich meinen Geist an der Oberfläche halten und zurückgehen, zu jenem Abend, als ich die Sternwärts und meine Zukunft hinter mir ließ.Warum war ich nur geflohen?Stimmfetzen, ganz weit entfernt und fast unverständlich, Hawke, der Alte, die Crew: Halt sie fest – Vorsicht, sie will fliehen.– Verdammt, Jonsy, so halt sie doch! – Schnell, ich hab’ sie, wo ist die Narkose, Topper?Wir trugen die üblichen Standardanzüge, als wir aus dem Shuttle kletterten, die Knochen arg geknufft, wie immer, wenn Jonsy am Ruder saß.Topper erklärte die Atmosphäre von Saratoga VII für Sauerstoffatmer als unbedenklich.Ich hatte jedoch – nach einem ersten Blick in diese grüngelbe Giftküche – meine Zweifel und wollte mich auch nicht vom Gegenteil überzeugen müssen.Was zur Hölle glaubte der Alte eigentlich, wäre auf diesem verfaulten Planeten wertvoll genug, um von einem Bodenteam untersucht zu werden?Das Dickicht begann gleich außerhalb unseres Landeplatzes, der auch nur ein von den Shuttledüsen in die Vegetation gebranntes Loch war.»Jonsy, Mancini, Topper, verteilt euch!« Hawke machte eine vage Handbewegung.»Und bleibt ständig in Funkkontakt.In einer Stunde treffen wir uns beim Hüpfer.«Ich hörte Jonsy herzhaft über Helmfunk fluchen; anscheinend teilte er meine Meinung über diesen Planeten und die ganze Aktion.Er nickte mir kurz zu, dann verschluckte ihn der stinkende Dschungel.Ich drehte mich um und wurde sogleich von einer Wand umschlossen, die Tod und Verwesung ausströmte [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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