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.Die Familie rückte möglichst nahe an das Feuer heran und lachte, und Timothy sah die kleinen Buchstaben wie erschreckte Tiere davonhüpfen, als die Flammen sie berührten und umschlossen.Das Papier schrumpfte ein wie die Haut alter Menschen, und das Feuer fraß unzählige Worte:»Staatliche Anleihe; Entwicklungstrends 1999; Religiöse Vorurteile: ein Essay; Die logistischen Wissenschaften; Probleme der Panamerikanischen Union; Börsenbericht für den 3.Juli 1998; Das Kriegshandbuch…«Paps hatte darauf bestanden, die Papiere mitzunehmen – einzig und allein für diesen Zweck.Er hockte am Boden und schob sie zufrieden ins Feuer, eins nach dem anderen, und er erklärte seinen Kindern, was das alles bedeutete.»Es wird Zeit, daß ich euch einiges erkläre.Vermutlich war es nicht fair, euch soviel vorzuenthalten.Ich weiß nicht, ob ihr es überhaupt versteht, aber ich muß mich mal aussprechen, selbst wenn ihr mich nicht ganz begreift.«Er ließ eine Handvoll Blätter ins Feuer fallen.»Ich verbrenne hier einen Lebensstil, so wie dieser Lebensstil in diesem Augenblick auch auf der Erde von den Flammen ergriffen wird.Verzeiht mir, wenn ich wie die Politiker rede.Immerhin bin ich ein ehemaliger Gouverneur, der wegen seiner Ehrlichkeit gehaßt wurde.Das Leben auf der Erde hat zu keinem Zeitpunkt etwas wirklich Gutes bewirkt.Die Wissenschaften eilten uns zu schnell davon, und die Menschen gingen in dem selbstgeschaffenen technischen Dschungel verloren wie Kinder, die sich an schönen Dingen erfreuten, an mechanischen Spielsachen, Hubschraubern, Raketen; sie betonten die falschen Dinge, legten das Schwergewicht auf die Maschinen und übten sich nicht in der Kunst, diese Maschinen zu bedienen.Die Kriege wurden immer schrecklicher und haben die Erde schließlich zugrunde gerichtet.Das hat es mit dem stummen Radio also auf sich.Und davor sind wir geflohen.Wir haben Glück gehabt.Es gibt nicht mehr viele Raketen.Langsam müßt ihr euch klar darüber werden, daß dies kein Angelausflug ist.Ich habe meine Erläuterungen lange hinausgeschoben.Die Erde gibt es nicht mehr.Mit der interplanetarischen Raumfahrt ist es für Jahrhunderte vorbei, vielleicht sogar für immer.Schuld daran trägt dieser Lebensstil, der sich als falsch erwiesen hat und der schließlich von eigener Hand starb.Ihr seid jung.Ich werde euch diese Wahrheit jeden Tag wiederholen, bis ihr sie wirklich begriffen habt.«Er schwieg und schob neues Papier ins Feuer.»Jetzt sind wir allein.Wir und eine Handvoll andere, die in ein paar Tagen landen werden.Ihre Zahl ist groß genug, um von vorn anzufangen.Um dem Vergangenen auf der Erde den Rücken zu kehren und einen neuen Weg zu beschreiten…«Das Feuer loderte auf, wie um seine Worte zu unterstreichen.Schließlich war nur noch ein Blatt übrig.All die Gesetze und Überzeugungen der Erde waren zu einem kleinen heißen Aschehaufen verbrannt, der bald vom Wind verstreut sein würde.Timothy betrachtete das letzte Blatt, das Paps jetzt in die Flammen warf.Es war eine Weltkarte, und sie schrumpfte ein und faltete sich zusammen und war – pfuusch! – verschwunden wie ein warmer, schwarzer Schmetterling.Timothy wandte sich ab.»Und jetzt zeige ich euch die Marsianer«, sagte Paps.»Kommt, ihr alle.Komm, Alice.« Er nahm sie bei der Hand.Michael weinte laut vor sich hin, und Paps nahm ihn auf den Arm, und sie gingen zwischen den Ruinen hindurch zum Kanalufer.Der Kanal.Das Wasser, auf dem ihre künftigen Frauen morgen oder übermorgen in Booten ankommen würden, kichernde kleine Mädchen in Begleitung ihrer Väter und Mütter.Die Nacht senkte sich herab, und die ersten Sterne tauchten auf.Die Erde konnte Timothy nicht finden.Sie war bereits untergegangen.Das war etwas, über das er nachdenken mußte.Ein Nachtvogel schrie zwischen den Ruinen.Paps sagte: »Eure Mutter und ich werden versuchen, euch zu erziehen und zu bilden.Vielleicht gelingt es uns nicht, was ich nicht hoffen will.Wir haben nun wirklich Gelegenheit gehabt, die Augen offenzuhalten und zu lernen.Wir hatten diese Reise schon vor Jahren geplant, schon vor eurer Geburt.Selbst wenn es keinen Krieg gegeben hätte, wären wir wohl eines Tages auf den Mars gekommen, um hier zu leben und uns eigene Ziele zu setzen.Es hätte sicher noch ein Jahrhundert gedauert, ehe auch der Mars durch die irdische Zivilisation verseucht worden wäre.Jetzt jedoch…«Sie erreichten den Kanal.Er war lang und gerade und kühl und naß und nachtschimmernd.»Ich wollte schon immer einen Marsianer sehen«, sagte Michael.»Wo sind sie, Paps? Du hast uns welche versprochen.«»Da sind sie«, sagte Paps, und er hob Michael auf seine Schulter und zeigte nach unten.Und da waren die Marsianer.Timothy begann zu zittern.Die Marsianer blickten sie an – Spiegelbilder im Wasser des Kanals.Timothy und Michael und Robert und Mama und Paps.Und von der gekräuselten Wasseroberfläche starrten die Marsianer lange, lange Zeit stumm zu ihnen herauf…
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