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.Balinor und die Elfen mochten überall im Palast sein.Nachdem er sich schnell die Alternativen überlegt hatte, kam er zu dem Schluß, daß sie, wenn sie noch am Leben waren, in den Kellern unter dem Palast eingeschlossen sein mußten.Dort gedachte er zuerst zu suchen.Er lauschte noch einen Augenblick, atmete tief ein und trat dann in den beleuchteten Korridor hinaus.Höndel kannte sich im Palast aus, da er Balinor öfter als nur einmal besucht hatte.Er wußte nicht mehr genau die Lage aller Räume, kannte aber die Hallen und Treppen und wußte auch von den Kellern, in denen Wein und Nahrungsmittel gelagert wurden.Am Ende des Korridors wandte er sich nach links, überzeugt davon, daß die Kellertreppe gleich dahinter liegen mußte.Er erreichte die massive Tür, mit der die Kälte der unteren Gänge ferngehalten wurde, als er hinter sich Stimmen hörte.Hastig zerrte er an der Tür, aber zu seinem Schrecken wollte sie nicht aufgehen.Er riß mit aller Macht daran, doch sie gab nicht nach.Die Stimmen wurden lauter und lauter, und er suchte verzweifelt nach einem Versteck.Sein Blick fiel plötzlich auf einen Sicherungshaken in Bodennähe, den er übersehen hatte.Während die Stimmen und Schritte immer näherkamen, öffnete der Zwerg den Riegel, drückte die schwere Türe auf und sprang hindurch.Die Tür fiel zu, gerade als drei Wachen um die Ecke kamen, unterwegs, um ihre Kameraden am Südtor abzulösen.Höndel wartete nicht ab, um herauszufinden, ob er bemerkt worden war, sondern stürmte die Steinstufen hinunter in die Dunkelheit des Kellers.Unten blieb er stehen und tastete nach dem eisernen Fackelhaltergestell.Nach einigen Minuten fand er es, riß eine Fackel heraus und zündete sie mit Hilfe von Feuerstein und Eisen an.Dann suchte er mit großer Sorgfalt den ganzen Keller ab, Raum für Raum, von einer Ecke zur anderen.Die Zeit verrann schnell, und er fand nichts.Endlich hatte er alles erfolglos abgesucht, und es begann so auszusehen, als würden seine Freunde nicht in diesem Teil des Palastes festgehalten.Widerstrebend machte Höndel sich klar, daß sie vielleicht in einem der oberen Räume eingeschlossen sein mochten.Er fand es sonderbar, daß Palance oder sein heimtückischer Berater bereit sein sollte, das Risiko einzugehen, ihre Gefangenen könnten von Besuchern bemerkt werden.Allerdings bestand ja auch wirklich die Möglichkeit, daß Balinor Tyrsis wieder verlassen hatte, um Allanon zu suchen.Den Gedanken verwarf der Zwerg jedoch sofort wieder.Balinor war nicht der Mann, bei einem Problem solcher Art Hilfe bei anderen zu suchen - er würde sich seinem Bruder stellen, statt davonzulaufen.Verzweifelt versuchte Höndel sich die Frage zu beantworten, wo der Prinz und die Elfen-Brüder versteckt sein mochten, wo in diesem uralten Gemäuer Gefangene sicher untergebracht werden konnten.Der logische Ort war unter dem Palast, in den dunklen, fensterlosen Tiefen, wo er gerade…Plötzlich fiel Höndel ein, daß es jahrhundertealte Verliese gab, die sogar noch unter diesem Keller lagen.Balinor hatte sie einmal beiläufig erwähnt und erklärt, sie seien aufgegeben und abgeschlossen worden.Erregt schaute der Zwerg sich um und versuchte sich zu erinnern, wo der Zugang sein mochte.Er war nun überzeugt davon, daß man seine Freunde dorthin gebracht hatte - es war der einzige Ort, wo man einen Gegner einkerkern konnte, wenn man dafür sorgen wollte, daß er nicht mehr gefunden wurde.Fast niemand wußte von der Existenz dieser Verliese, außer der königlichen Familie und ihren engsten Beratern.Höndel sah sich die Mauern und den Boden des Kellers genau an.Wenn der Zugang geöffnet worden war, mußte er auch zu finden sein.Trotzdem konnte er ihn nirgends sehen.Die Mauern schienen fest und massiv zu sein.Wieder erwies sich seine Suche als fruchtlos.Bedrückt sank er an eines der Weinfässer, während sein Blick verzweifelt über die Wände und den Boden glitt.Die Zeit für Höndel lief ab.Wenn er nicht zu entkommen vermochte, bevor es hell wurde, würde er vermutlich bei seinen Freunden landen, aber als Gefangener.Er wußte, daß er etwas übersah, etwas so Naheliegendes, daß es sich dem Blick immer wieder entzog.Er fluchte halblaut vor sich hin, stand auf und ging langsam herum, strengte sein Gedächtnis an, versuchte sich zu erinnern.Es hatte mit den Mauern zu tun… irgend etwas mit den Mauern…Dann fiel es ihm ein.Der Zugang befand sich nicht in den Wänden, sondern im Boden.Der Zwerg atmete auf und stürzte auf das Weinfaß zu, an dem er vorher gelehnt hatte.Er griff mit seinen starken Armen zu, spannte die Muskeln an und vermochte mehrere Fässer wegzuschieben, so daß die Steinplatte, die den Zugang versperrte, sichtbar wurde.Der schwitzende Zwerg packte einen dort eingelassenen Eisenring und zog daran.Langsam bewegte sich der Steinblock nach oben und kippte.Höndel starrte in das schwarze Loch und leuchtete mit der Fackel hinein.Eine uralte Steintreppe führte nach unten, feucht und mit grünlichen Flechten überzogen.Der kleine Mann hielt die Fackel hoch und stieg hinab in den vergessenen Kerker.Beinahe augenblicklich spürte er die beißende Kälte, die durch seine warme Kleidung drang.Er stieg schneller hinunter.Derartige Grüfte erschreckten ihn mehr als alles andere, und er begann sich zu fragen, ob es klug von ihm gewesen war, sich hinunterzuwagen.Aber wenn Balinor hier wirklich gefangengehalten wurde, lohnte sich das Risiko.Höndel gedachte seine Freunde nicht im Stich zu lassen.Er kam unten an und sah einen Korridor vor sich.Als er langsam weiterging und in die Düsternis starrte, konnte er Eisentüren erkennen, die in regelmäßigen Abständen in die dicken Mauern eingelassen waren, fensterlos, mit massiven Beschlägen.Dies war ein Kerker, der jeden Menschen ängstigen mußte - eine fensterlose, lichtlose Reihe von Verliesen, deren Insassen man dem Vergessen anheimgeben konnte.Unzählige Jahre hindurch hatten die Zwerge nach den vernichtenden Großen Kriegen so gelebt, um zu überleben; halb blind waren sie in eine fast vergessene Welt des Lichts zurückgekehrt.Diese furchtbare Erinnerung hatte sich Generationen von Zwergen tief eingeprägt und instinktive Angst vor unbeleuchteten, engen Räumen erzeugt.Höndel spürte sie jetzt, bedrückend und verhaßt, wie die klamme Kälte der Tiefen, in die dieses Grab geschaufelt worden war.Er zwang sich, die Angst zu unterdrücken, und betrachtete die Türen genau.Die Riegel waren teilweise verrostet, das Metall mit Staub und Spinnweben bedeckt.Während er daran vorbeiging, konnte er sehen, daß sie alle seit unzähligen Jahren nicht mehr geöffnet worden waren.Er vermochte die Türen schließlich nicht mehr zu zählen, der dunkle Korridor schien sich endlos vor ihm zu erstrecken.Er hätte am liebsten gerufen, aber der Widerhall hätte nach oben dringen können.Er schaute sich sorgenvoll um und entdeckte, daß die Öffnung und die Treppe nicht mehr zu sehen waren.Die Dunkelheit schien ihn einzuschließen.Höndel biß die Zähne zusammen und ging weiter, jede einzelne Tür genau untersuchend.Dann hörte er plötzlich, zu seiner Verblüffung, menschliches Stimmengemurmel.Er lauschte aufmerksam, befürchtend, von seinen Sinnen getäuscht worden zu sein.Da waren die Laute aber wieder, ganz schwach, kaum vernehmbar, jedoch vorhanden.Der Zwerg versuchte ihnen zu folgen, aber sie verstummten plötzlich.Verzweifelt schaute er sich um und starrte die Türen an.Eine davon war zu verrostet, aber eine andere zeigte frische Kratzspuren.Staub und Spinnweben waren weggewischt worden.Die Riegel ließen Ölspuren erkennen.Der Zwerg riß sie heraus und öffnete die schwere Tür, dann hob er die Fackel, deren Licht auf drei erstaunte, halb geblendete Gestalten fiel, die sich erhoben hatten, um der neuen Bedrohung zu begegnen.Sie stürzten aufeinander zu und umarmten sich herzlich.Balinors Gesicht wirkte ruhig und gefaßt, und nur die blauen Augen verrieten die unendliche Erleichterung, die der Prinz empfand
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