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.«»Ich danke Ihnen.Ich bin wegen zwei jungen russischen Frauen gekommen, Katia und Irina, die Ihre Organisation, 'tschuldigung, Ihr Verein …«»Über diese Irina ist mir leider einiges zu Ohren gekommen.Aber da dürfen Sie sich nicht an mich wenden.«»Und an wen dann?«»Sehen Sie, ich repräsentiere den Guten Willen rechtlich und offiziell; ich stehe ihm vor, ich treibe Gelder auf.Aber Sie dürfen mir glauben, wenn ich Ihnen sage, dass ich in den fünf Jahren nicht eines dieser Mädchen gesehen habe.«»An wen muss ich mich also wenden?«»An den ersten Namen auf der Liste.Das ist der Cavaliere Guglielmo Piro, nennen wir ihn mal den ausführenden Part.«»Hat die Organisation, 'tschuldigung, der Verein einen Geschäftssitz?«»Ja, in zwei kleinen Räumen in der Via Empedocle 12.Sie finden alle Angaben auf dem Blatt, das ich Ihnen gegeben habe.«»Wie sind die Öffnungszeiten?«»In der Via Empedocle ist erst nach sieben Uhr abends jemand.Tagsüber arbeiten meine ehrenamtlichen Helfer, verstehen Sie? Und außerdem genügt das Telefon für das, was wir tun.Aber jetzt bitte keine weiteren Fragen mehr.Sie müssen mich entschuldigen, ich habe noch einen Termin.Wenn Sie dafür gesorgt hätten, pünktlich zu sein …«Und weil er nun schon einmal in Montelusa war, schaute er auf einen Sprung bei ›Retelibera‹ herein.Nicolò Zito sagte ihm gleich, dass er wenig Zeit habe, weil er mit den Nachrichten auf Sendung gehen müsse.»Weißt du, dass ich wegen der Fotos keine weiteren Anrufe bekommen habe außer den beiden am ersten Tag?«»Das kommt dir sonderbar vor?«»Ein bisschen schon.Soll ich sie noch einmal senden?«»Heute noch mal, dann reicht's.«Auch Montalbano war verwundert über die geringe Anzahl der Anrufe.Im Allgemeinen löste die Suche nach einer Person im Fernsehen eine Flut von Anrufen aus: Da riefen Leute an, die tatsächlich etwas gesehen hatten, Leute, die meinten, etwas gesehen zu haben, und Leute, die rein gar nichts gesehen hatten, aber trotzdem anriefen.Diesmal dagegen gab es nur zwei Anrufe, von denen der eine auch noch völlig nutzlos war.Es regnete leicht, als er vor der Trattoria hielt.Frischen Fisch gab's noch nicht, doch Enzo brachte ihm als ersten Gang Pasta mit Pesto trapanese und als zweiten Gang Stockfisch auf Feinschmeckerart nach einem alten Rezept aus Messina.Alles in allem konnte Montalbano sich nicht beklagen, auch wenn er keine besondere Vorliebe für Stockfisch hegte.Es regnete immer noch leicht, als er die Trattoria verließ, und so fuhr er gleich zum Kommissariat.Aus dem Blatt, das Monsignor Pisicchio ihm gegeben hatte, ging hervor, dass Cavaliere Guglielmo Piro, der Erste auf der Liste, weil er der ausführende Part war, drei Telefonnummern hatte.Neben der ersten Nummer stand Whg., neben der zweiten Bü., neben der dritten nichts, weil es eine Handynummer war.Möglich, dass der Cavaliere zu dieser Zeit zu Hause war und ein wenig ruhte, nachdem er zu Mittag gegessen hatte.Montalbano wählte auf der Direktleitung die erste Nummer an.»Hallo? Spreche ich mit Piro? Ja? Hier spricht Commissario Montalbano.Ist Cavaliere Piro da?«»Du warte, ich rufe«, sagte die Stimme einer jungen Frau.Offensichtlich bediente der Cavaliere sich bei seinem eigenen Verein.»Hallo? Ich habe nicht verstanden, wer da spricht.«»Cavaliere, hier spricht Commissario Montalbano.Ich muss Sie dringend sehen.«»Wegen einer Wohnung?«Wovon redete der? Was hatten denn Wohnungen damit zu tun?»Nein, ich brauche von Ihnen ein paar Informationen über junge Russinnen, die…«»Verstehe.Da ich hauptberuflich Wohnungen verkaufe, habe ich gedacht… Wer hat Ihnen meine Nummer gegeben?«»Monsignor Pisicchio, der mir auch ein Blatt mit den Namen der Mitarbeiter Ihres Vereins ausgehändigt hat.« Es war ihm gelungen, ihn nicht Organisation zu nennen! »Ah.Dann können wir uns später in der Via Empedocle sehen.«»Einverstanden.Sagen Sie mir, um wie viel Uhr.«»Ist Ihnen sechs Uhr recht? Wenn Sie mich vorher sehen wollen, können Sie in mein Immobilienbüro kommen, das ist in der Via…«»Nein, Cavaliere, haben Sie vielen Dank, aber sechs Uhr passt mir gut.«Dann kamen ihm Zweifel.Was, wenn sie beim Guten Willen alle so verbohrt waren wie Monsignor Pisicchio? »Ich sage Ihnen jetzt schon mal, dass ich mich ein kleines bisschen verspäten könnte.«»Macht nichts.Ich warte auf Sie.«Der Erste, der um fünf Uhr auftauchte, war Mimi Augello.»Hast du den Questore getroffen?«»Du weißt, dass Signora Ciccina bereits mit ihm gesprochen hatte?«»Na, die wird sich schon um sieben in der Frühe da eingefunden haben.Also gut, was hat er dir gesagt?«»Dass wir die Entführung auf die leichte Schulter nehmen würden.Dass wir sofort davon ausgegangen seien, dass es sich um eine Inszenierung handeln würde, und deshalb keine ernsthaften Ermittlungen angestellt hätten.Dass da zu viel Leichtsinn im Spiel wäre.Dass er uns in keiner Weise in Schutz nehmen würde, wenn sich herausstellt, dass die Entführung echt war.Dass niemand uns ermächtigt zu glauben, Signora Ciccina könnte nicht recht haben.Dass es sich um einen Doppelgänger handeln könnte.Dass der Volksglaube, auf der Welt gebe es sieben haargenau gleiche Personen, durchaus nicht aus der Luft gegriffen sei.Dass…«»Das reicht.Die Schlussfolgerung?«»Kennst du Pontius Pilatus?« Fazio kam herein.»Hast du was Schönes für mich?«»Nein, Dottore, ich komme mit leeren Händen.Es geht einfach nicht richtig voran.«»Wieso?«»Weil ich nicht weiß, wonach ich fragen soll, was ich tun soll, wo ich nachsehen soll.Wie dem auch sei, ich habe bei den beiden Restauratoren und der Möbelfabrik hier in Vigàta angefangen
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