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.«Hab ick doch ooch.Hier.Etwa 25, leptosom.Jeans, weißes T-Shirt und Baseballmütze.Schien Ortskenntnisse gehabt zu haben.Und was bei dem Typen besonders auffällig is, dassa wiederum da oben in Lübars zujeschlagen hat.Stichwort: Perseveranz.»Mannhardt ging zum Computer, um die vorhandenen Daten einzugeben, und startete dann die Suche nach einem Mann mit ähnlichem Profil.«Das Dumme ist nur, daß wir nur die gespeichert haben, die schon mal als Tatverdächtige festgenommen sind.Bei Ersttätern haben wir da keine Chance.»Sie warteten, bis die Namen und Adressen potentieller Taxifahrermörder mit dem «Lübarser Muster» auf dem Bildschirm erschienen.Genau zwölf waren es.«Aber keiner wohnt in Lübars, Waidmannslust oder Hermsdorf», sagte Mannhardt, fast ein wenig schadenfroh.Yaiza Teetzmann blieb beharrlich.«Et soll ja Leute jeben, die mal umjezogen sind.Außerdem kanna ja aus Glienicke kommen und damit jar nich aus Berlin.»Mannhardt überlegte.«Was machen wir nun mit diesem wunderschönen Porträt eines hoffnungsfrohen jungen Menschen: Ziehen wir damit durch Lübars und die angrenzenden Gebiete – oder geben wir’s an die Presse und warten auf die zweckdienlichen Hinweise unter der Rufnummer 7805-0.?»«Wenn de dit an de Presse jibst, kommt doch bloß lauter Müll bei raus.Klappern wa lieba erst ma selba allet ab.»Als sie im Wagen saßen und nach Norden fuhren, hatte Mannhardt genügend Zeit, Yaiza Teetzmann die Sache mit der verschwundenen und plötzlich wieder aufgetauchten Managerin Sabine Becker-Bornschein zu erklären.«Das ist bei der eine Mischung aus gesundem Aussteigerwunsch und psychischer Erkrankung gewesen.Ihre Firma wollte sie nicht mehr, und sie wußte, daß sie praktisch noch einmal von vorn anfangen mußte.Dazu kam ein gewisses Maß an Realitätsverlust und geradezu Verfolgungswahn: die Angst, daß ihre Firma einen Contract-Killer anheuern und auf sie ansetzen könnte.»«Wat ja nu ’ne Folge von dem is, wat deine Jeliebte da jeschriem hat: det Schwarze Loch Berlin, wat die Manager reihenweise vaschluckt.»«Das nun nicht, denn sie war ja schon abgetaucht, bevor Heike zugeschlagen hat.» Mannhardt konzentrierte sich auf den Kreisverkehr am Jakob-Kaiser-Platz.«Nichtsdestotrotz hat sie Heikes Artikel aber gekannt und ist deswegen auch bei uns in Tegel aufgetaucht, um sich von ihr interviewen zu lassen.So ein bißchen kindlich-naiv ist sie ja auch: Was passiert, wenn.? Sie sagt, es hätte ihr einen Riesenspaß bereitet.»«Wo hat se denn jesteckt?»«In einem großen Hotel oben in Templin.Unter anderem Namen natürlich.Was ja heutzutage auch keiner mehr merkt.»«Und nu?»Mannhardt kam kurzzeitig auf die Autobahn nach Hamburg.«Wohnt sie bei ihrer Freundin Bianca Broch und überlegt, was sie mit dem Rest ihres Lebens noch anfangen könnte.»«Is Heike sehr betrübt darüba, det nu eena wieda zurück is aus’m Schwarzen Loch, wat et ja eijentlich nich jeben darf, oder freut se sich üba ihre neue Story?»«Beides.»Damit war das Thema Sabine Becker-Bornschein schon erschöpft, und sie konnten sich, bis sie Lübars erreichten, Privatem zuwenden.Yaiza Teetzmann schwärmte von Fabio.«Ick lernt jetze Italienisch.»«Wie geht’n das?»«Sau du!» Yaiza Teetzmann grinste.«Ick jeh noch mal zu unsra Frauenbeauftragten: det is sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz.»Mannhardt staunte.«Wie – der Autositz ist dein Arbeitsplatz? Hast du das denn auch als Nebentätigkeit in der Personalverwaltung angemeldet?»«Du bist aber auch der letzte Arsch!» Yaiza Teetzmann griff sich ihren Rucksack, zog ihn auf und griff sich eine Plastikflasche mit einer gelbbraunen Flüssigkeit.«Der eigene Urin?» fragte Mannhardt.«Willste mal kosten?» Yaiza Teetzmann setzte die Flasche an die Lippen.«Nein, aber gestern hab ich gelesen, daß es am besten sei, den Urin vorpubertärer Knaben zu trinken.»«Klar, da is weniger Melatonin drin, und man wird nich so müde davon.»«Okay, kannst du morgen den vom Papst haben.Aber den müssen wir erst irgendwie aus der Windel rauspressen.»«Mach dich nur lustig über mich.Aber du kriegst die Tuberkulose, Ekzeme, den grauen Star, den Herzklappenfehler, die Bronchitis und diverse Lähmungen, ick nich.»«Das alles nehme ich gerne in Kauf, wenn ich dafür nicht ständig meine Pisse trinken muß.»«Ignorant du.»«Bei Pisse fällt mir der alte Scherz von Friedrich Wilhelm IV., König von Preußen, ein.Kommen eines Tages die Bürger von Gumbinnen an der Pissa zu ihnen, in Ostpreußen da oben, und bitten ihn untertänigst, den Namen dieses Flusses doch zu ändern, da er sie stark diskriminiere.Schreibt der König: ‹Genehmigt.Empfehle Urinoco.›»«Molto bene!» rief Yaiza Teetzmann.«Pizza Cozze!» gab Mannhardt zurück.Yaiza Teetzmann kam auf Bianca Broch zu sprechen, die inzwischen sogar in einer Talk-Show ein Glas Urin getrunken hatte.«Inzwischen kennt die jeder.»«Die Frage ist nur, ob man sie auch wählt.»«Bestimmt alle die Frauen, die ihre Neurodermitis mit Urin wegbekommen haben.»Mannhardt schmunzelte.«Und alle Männer, die auf Natursekt stehen.»«Uff wat?»Er bemühte sich um eine jugendfreie Formulierung des besagten Tatbestandes.«Männer, denen bei einer ganz bestimmten Verrichtung der höchstmögliche Genuß nur dann gesichert ist, wenn sie von ihrer Partnerin dabei in ganz bestimmter Weise benetzt werden.»«Det is ja pervers!»«Manche sind für Per Gynt, manche für pervers – so ist das Leben eben.»«Kommt deine Scheidung nun endlich in Gang?»Mannhardt sah sie von der Seite an.«Wie kommst du’n gerade jetzt darauf?»«Nur so.» Sie konnte nicht verhindern, daß sie nun doch sanft errötete.Mannhardt erreichte Waidmannslust.«Bin ich überhaupt noch verheiratet?»«Ja.»«Soll doch Lilo damit anfangen.Ich hab geschworen ‹Bis daß der Tod Euch scheidet›, aber in ganz Deutschland gibt es keinen Scheidungsrichter namens Tod.»Yaiza Teetzmann schüttelte mißbilligend den Kopf.«Ein bißchen ernster solltest du das alles schon nehmen.»Mannhardt stöhnte auf.«Du, dann müßte ich mir gleich auch noch was anderes nehmen: das Leben nämlich.Das ist doch alles elendlich gescheitert, was ich da begonnen habe.Die Träume.alle den Bach hinunter.»«Du hast doch Heike und Silvester.»«Sonst hätte ich meine Dienstwaffe ja auch längst zweckentfremdet zum Einsatz gebracht.»Bis sie in Lübars waren, schwiegen sie.Schon im Büro hatten sie sich den Stadtplan angesehen und beschlossen, ihre Befragung in den Laubenkolonien links und rechts der Quickborner Straße zu beginnen, der noch ländlich gepflasterten Verbindung zwischen Alt-Lübars und dem Märkischen Viertel, also Westberlins einzigem und letztem Dorf einer – und seiner bekanntesten Trabantenstadt andererseits.Sie parkten ihr dienstliches Gefährt vor einer Gaststätte am Höpfertsteig und stiegen aus.Die Quickborner Straße war hier, bevor sie durch die Felder führte, als Hohlweg angelegt, und die Gartentore der Lauben waren nur über längere Treppen zu erreichen.«Muß ich auch noch bergsteigerische Aktivitäten entfalten», brummte Mannhardt.«Soll ich ’n Seil holen für dich?»«Wenn ’n passender Ast dafür da ist.» Und dann sang er ein Lied des Leipziger Liedermachers Steffen Mohr: «Der Mond ist aufgegangen, ich hab mich aufgehangen.»Mannhardts Assoziationen schienen Yaiza Teetzmann schon wieder etwas krankhaft zu sein.«Ick nehm die Kolonie Karpfenteich, du die Kolonie Hasensprung [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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