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.Eigenartig nur, daß sie ihm eine solche Tat zutraute.Ohne noch einmal umzuschauen, stieg ich in meinen Wagen und fuhr los.Ich fuhr aber nicht weit, bog in eine Nebenstraße und wartete.Wenige Augenblicke später schoß vorn der grüne Packard vorbei.Ich fuhr ihm nach.Es war keine Heldentat, Mary-Ann zu verfolgen.Sie fuhr rasch, schien aber gar nicht auf den Gedanken zu kommen, daß man sie verfolgen könne.Ich wußte genau, zu wem sie fahren würde, und ich spürte es in meinen Fingerspitzen kribbeln.Fuhr ich nun der Lösung des Blütenrätsels entgegen? Hatte die Schlußrunde angefangen?Mary-Ann fuhr den Wilshire Boulevard in Richtung Beverly Hills hinauf, bog dann aber nach links ab zur Stone Canyon Reservation.Sie hielt vor einem achtstöckigen Haus, an dessen Vorderfront in Gold die Buchstaben IAC prangten.Dem Namen nach kannte ich die International Advertising Company, eine der größten Werbefirmen von Kalifornien.Ich parkte so, daß ich den Eingang gut beobachten konnte, in dem Mrs.Buttom gerade verschwunden war.Während ich wartete, schwirrten mir viele Gedanken durch den Kopf.Vor allem machte ich mir um Eve Sorgen.Ich hatte zwar Mary-Ann gesagt, daß ich mit einer Erpressung rechnete und deshalb nicht glaubte, daß Eve etwas passiert sei — das waren aber nicht meine wirklichen Befürchtungen.Vielmehr hatte ich den Eindruck, daß der Mörder wahrscheinlich gar nicht gewußt hatte, daß Dinah nicht allein war.Erst als er sie umgebracht hatte, entdeckte er das Kind oder wurde von ihm überrascht.Infolgedessen mußte auch Eve verschwinden.Für einen Burschen, der so brutal und kaltblütig mordete, war es kein Problem, die Leiche eines Kindes verschwinden zu lassen.Dies waren meine nüchternen, sozusagen beruflichen Überlegungen; in meinem Inneren aber wehrte sich etwas heftig gegen den Gedanken, die kleine Eve würde nicht mehr leben.Ich wollte es nicht glauben.Es stand für mich fest, daß diese Lungenentzündungen keine waren.Ich rechnete damit, daß Doktor Cassner im Krankenhaus dahinterkommen würde.Es mußte sich um eine Art von Vergiftung handeln, die das Atemzentrum lähmte, daß das Krankheitsbild einer Lungenentzündung zum Verwechseln glich.War das wirklich der Fall, so entstand die Frage: wem bringt das alles Gewinn?Da der alte Pickles noch nicht tot war, konnte ich nicht ahnen, wie sein Testament lautete.Sicherlich aber hätten seine beiden Nichten, Mary-Ann und Dinah, das ungeheure Vermögen geerbt.Vielleicht aber enthielt das Testament auch ein ansehnliches Legat für den Gärtner, von dem der alte Herr soviel hielt, und der ebenfalls ein Blumennarr war.Der Kreis um die verdächtigen Personen wurde dadurch recht eng: er umfaßte nur noch Mary-Ann, den Gärtner und Franky Buttom.Mary-Ann traute ich die Tat nicht zu.Wenn auch diese rätselhaften Vergiftungen der beiden Alten sehr wohl auf eine weibliche Urheberin hinweisen konnten, so hielt ich Mary-Ann einfach nicht für kräftig genug, Dinah mit einer Hand zu erwürgen.Anders sah es schon aus, wenn sich Mary-Ann und ihr geschiedener Mann zusammengetan hatten.Dann wäre es gut möglich gewesen, daß Mary-Ann die beiden Alten auf diese heimtückische Art umgebracht, während Franky Dinah auf dem Gewissen hatte.Der Gärtner rangierte auf meiner Liste unter der Rubrik „ferner liefen“ — ich hielt ihn für nicht intelligent genug, eine solche Serie von Verbrechen auszuhecken und konsequent durchzuführen.Nun war schon fast eine Stunde vergangen.Ich hatte den Eingang nicht eine Sekunde aus den Augen gelassen, und der grüne Packard Mary-Anns stand auch noch da.Ich stieg aus, schlenderte über die Straße und betrat das Haus.Blau und Gold waren anscheinend die Farben dieses Unternehmens.Ich stand in einer großen Empfangshalle mit blauem Boden.Die Wände waren mit golden leuchtender Plastikfolie bespannt.Die Stahlrohre der Möbel schimmerten mattgolden, die Polster bestanden aus blauem, geripptem Cord.Aus einem Glaskasten kam feierlichen Schrittes ein weißhaariger Portier mit einer blau-goldenen Uniform auf mich zu.„Der Herr wünschen?“„Ich wollte mich nur erkundigen“, erklärte ich, „ob bei Ihnen ein Mister Buttom beschäftigt ist.Franky Buttom.“Der Portier, der aussah wie ein vertriebener russischer Großfürst, überlegte eine Weile, dann schüttelte er den Kopf.„Der Name ist mir nicht bekannt, Sir.Es sind aber in letzter Zeit mehrere Herren neu eingestellt worden.Wenn Sie die Güte haben, sich einen Augenblick zu gedulden, werde ich im Personalbüro anfragen.“Ich fingerte einen Dollarschein aus der Tasche und drückte ihn in die großfürstliche Hand.„Das wäre nicht nötig gewesen, mein Herr“, sagte er hoheitsvoll und ließ den Schein in seiner Tasche verschwinden.„Vielen Dank, mein Herr.“Er verschwand gravitätisch in seinem Glaskasten, und ich sah, wie er telefonierte.Es dauerte eine ganze Weile, dann kam er wieder.„Ich bedauere sehr, mein Herr, Ihnen nicht dienen zu können.Ein Mister Buttom ist bei uns nicht beschäftigt.“Diesmal bewegte sich der Portier ein wenig rascher auf mich zu.„Danke“, sagte ich und ging wieder hinaus.Vor dem Haus standen etwa fünfzehn Wagen.Manchmal kam ein neuer dazu und andere fuhren weg.Der grüne Packard stand immer noch da.Nachdem ich insgesamt nun schon über zwei Stunden hier herumgelungert hatte, ging ich nochmals hinein.„Mein Herr?“„Können Sie sich an die Dame erinnern“, fragte ich, „die vor etwa zwei Stunden hier hereingekommen ist? Sie trug ein schwarzes Kostüm, einen kleinen schwarzen Hut, kurz, sie war in Trauer.“„Jawohl, Sir“, bestätigte er, „sie wollte zu Mister Wright, wenn ich mich nicht irre.Einen Augenblick bitte.“Er ging in seinen Käfig zurück, blätterte in einem Kasten mit Papieren und kam mit einem Zettel in der Hand zurück.„Jawohl“, sagte er, „ich habe mich nicht geirrt.Die Dame betrat um zehn Uhr dreiundzwanzig das Haus und ließ sich bei Mister Wright melden.“„Wer ist Mister Wright?“„Mister Wright ist der Chef der Kinderabteilung, Sir.“„Kinderabteilung? Ist das so eine Art Kindergarten hier?“„Nein.“ Er lächelte ein wahrhaft großfürstliches Lächeln und erklärte mir, in der Kinderabteilung werde ausschließlich Werbung für Kinderartikel gemacht.Ich überlegte mir, was ich nun tun könnte.„Das trifft sich gut“, sagte ich, „ich möchte große Inserate für Patentwindeln ausarbeiten lassen.Würden Sie mich bitte bei Mister Wright anmelden?“„Das tut mir sehr leid, Sir“, sagte er, und sein Gesicht spiegelte dezente, großfürstliche Trauer, „das wird im Augenblick nicht möglich sein [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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