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.«»Haben Sie das überprüft?« fragt der lange Hagere.»Natürlich, Hauptsturmführer.Hartwig war wirklich dort.Er leidet auch tatsächlich an einer Art nervösem Erschöpfungszustand.«»Und die Absagen haben sich seitdem wiederholt?«»Zweimal bis jetzt«, antwortet der Kriminaloberkommissar.»Dann denken Sie einmal gründlich nach, Bruckmann.Es ist doch wohl klar, daß diesen schwarzen Bruder –«, Panofsky verzieht die Lippen, »nicht der Heilige Geist warnt, sondern einer, der unter uns sitzt.Eine Laus im Pelz, ein Verräter unter unseren eigenen Leuten.«»Das – das kann ich einfach nicht glauben, Hauptsturmführer.«»Es gibt keine andere Erklärung«, versetzt der SD-Chef unbeirrt.»Ich gebe Ihnen einen guten Rat: Überprüfen Sie Ihre Leute noch einmal ganz penibel, vor allem die völlig Unverdächtigen.«»Jawohl, Hauptsturmführer.«Die Prozession dauert fast noch eine Stunde.Die Frauen sind nicht weniger mutig als die Männer.Nicht nur in dieser Stadt, in ganz Deutschland demonstrieren heute Millionen beider Konfessionen für Gott und gegen Hitler.Langsam verstummt der Klang der Glocken.Am Stadtrand kann man jetzt wieder die Schießübungen der SA hören.Die Zeit, in der Mainbachs Primaner ihr Abitur schreiben, ist zum Zerreißen gespannt, ein ständiges Wechselbad von kriegerischen Drohgebärden und verbalen Friedensbeteuerungen.Am Himmel über Frankreich defilieren britische Bombergeschwader; für die Waffenbrüderschaft demonstrierend führen sie vor, wie rasch sie, falls nötig, zur Stelle wären.Paris ruft immer mehr Zivilisten zu den Waffen.Heißgelaufene polnische Generäle faseln von einer Entscheidungsschlacht bei Berlin, die sie führen wollen.England beginnt mit der Anlieferung von 2,5 Millionen splittersicheren Stahlkästen, die in Gärten und auf Hinterhöfen fehlende Luftschutzkeller ersetzen sollen.Die Regierung ordnet vorsorglich die Massenfertigung von Pappmachesärgen für potentielle Luftkriegstote an; eine herzlose Bürokratie läßt in Erwartung der Bevölkerungsverluste eine Million Sterbeurkunden auf Vorrat drucken.In Deutschland werden durch die heimliche Mobilmachung männliche Arbeitskräfte rar; durch Staatsverordnung schafft man deshalb Hotelpagen, Türsteher, Bauchladenverkäufer und Eintänzer ab.Marika Rökk tanzt, steppt und singt in dem UFA-Streifen ›Hallo Janine‹ – ›Auf dem Dach der Welt, da steht ein Storchennest –‹ Tingeltangel soll ablenken.Aber wer sein Gehirn nicht an die braune Propaganda abgetreten hat, weiß, daß nach der Einbringung der Ernte die von zehn auf hundertzwei Divisionen aufgerüstete Wehrmacht von Hitler den Befehl zum Losschlagen erhalten und der Sensenmann die Nachlese übernehmen wird.Für die achtundzwanzig Jungen und vier Mädchen der 8 c gab es keine Ablenkung mehr; sie waren auf die Reifeprüfung konzentriert.Nur die Musterung der Wehrmacht unterbrach ihre Anspannung.Die Gymnasiasten standen Nackt in einer Reihe vor der Kommission.Tauglich waren sie alle, und die meisten von ihnen wollten Offizier werden.Stefan meldet sich zu den Panzern, Rolf Bertram zu den Fliegern, der sensible Parvus, der eigentlich Musik studieren will, äußert keinen Wunsch und wird ebenso zur Infanterie gesteckt wie Sterzbach.Der bullige Metzger meldet sich zur Waffen-SS, die unsicheren Kandidaten Rainer Ramm und Ferdinand Grubbe sind für die Pionierwaffe vorgesehen, die bekanntlich Sperren beseitigt, aber einstweilen liegt den beiden ein anderes Hindernis im Weg.Auch die vier Mädchen begreifen, daß sie nur auf Umwegen Zugang zur Universität finden werden.Alle deutschen Mädchen unter fünfundzwanzig müssen ein Pflichtjahr beim Arbeitsdienst abdienen, in einer der zweitausend Baracken, die dafür bereitgestellt werden.Claudia wird nicht so rasch mit dem Medizinstudium beginnen können, auch die blonde Ingrid kommt nicht gleich an die Sporthochschule.Die langhaarige Erika und die dunkle Susanne wissen noch nicht, was sie werden wollen, und warten erst einmal ihren Notendurchschnitt ab.Es ist soweit: In den ersten beiden Tagen schreiben die Primaner ihre Arbeiten in Klausur.Von Ordinarius Dr.Hans Faber trefflich vorbereitet, schneiden die meisten dabei so gut ab, daß ihnen das mündliche Examen erspart bleibt.Die Gestrauchelten erhalten noch eine Chance.Mit Hängen und Würgen kommen sie durch.Nur der zappelige Braubach weiß nicht mehr ein noch aus: Gleich viermal wird er vor seine Examinatoren gerufen, und viermal versagt er.»Der Bursche hat einfach Prüfungsangst«, erklärt Studienprofessor Pfeiffer.»Er ist sonst nicht so schlecht [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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