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.«»Fachleute?«»In der Kunst des Verhörs.«Nun verstand ich die bis zum Überdruss verlesenen Erklärungen inquisitorischer Zuständigkeit.Man wollte Folter in diesem Prozess rechtmäßig machen.Und äußerst schmerzhaft.Der Finger muss in die Vorrichtung gelegt werden, Euer Eminenz, und dann muss an der Kurbel gedreht werden.Zuerst nur ein wenig, um ihm einen Vorgeschmack auf die Schmerzen zu geben, dann aber kräftiger.Wenn der Knochen aus dem Gelenk springt, wird er reden, außer er ist der Teufel selbst.Und wenn er nicht spricht, dann könnt Ihr dies als sicheren Beweis dafür nehmen, dass er mit dem Satan im Bunde steht.Für diesen Rat würden die Fachleute großzügig entlohnt werden.Dass Verstümmelung Gewinn bringend sein sollte, erschien mir ein schrecklicher Gedanke.»Aber … Folter …«»Hat er nicht selbst aufs Fürchterlichste gefoltert? Kinder?«Ich konnte nichts erwidern.»Sie wird nur angewendet, wenn er sich weigert zuzugeben, was durch die Zeugenaussagen bewiesen wurde.Er hat geschworen, die Wahrheit zu sagen und nichts als die Wahrheit, er hat es vor Gott geschworen, und dennoch beharrt er darauf, dies alles nicht getan zu haben.Ich habe keine andere Wahl, Schwester, ich muss es auf diese Art aus ihm herausholen.In dieser Sache muss Gottes Wille Genüge getan werden.«Gottes Wille muss immer Genüge getan werden.Lange bevor der Hahn krähte, sprangen meine Augen auf.Das Erste, was ich sah, war Madame le Barbiers Kleid, das an der Tür hing wie der Gekreuzigte und darum bettelte, getragen zu werden.Ich hatte es mir in den Kopf gesetzt, Milord Gilles von der drohenden Folter zu erzählen.Mochte er auch einst ein Held gewesen sein, ein Krieger, der um seiner Sache willen alle Arten von Schmerzen und Schwierigkeiten ertragen konnte, so war jetzt sein einziges Ziel die Selbsterhaltung, und die war kaum edel angesichts der verruchten Taten, die er begangen hatte.Er war weich und verletzlich geworden, und ich hoffte, dass die Androhung heftigsten Schmerzes ihn zur Vernunft bringen und er gestehen würde, was Jean de Malestroit von ihm verlangte.Es war an der Zeit, dass diese schreckliche Angelegenheit zu einem Ende kam, uns allen zuliebe.An diesem Morgen flüsterte ich nur ein einziges Gebet; ich flehte Gott an, Milords Herz umzustimmen und uns die Teilnahme an seiner Erniedrigung zu ersparen.Das Kleid glitt wie eine Liebkosung über meine Schultern.Eilig zog ich Schleier und Umhang darüber und eilte auf den Hof hinaus.Ich begegnete keinem Menschen auf meinem stillen Gang durch die Korridore zu den Gemächern im Oberstock, wo Gilles de Rais in verschwenderischem Prunk seines Schicksals harrte.Den ersten der Wachposten, der schon bei meinem ersten Besuch als Torwächter gedient hatte, traf mein Erscheinen unvorbereitet, denn er zog sein Schwert, bis er erkannte, dass die Schritte, die er gehört hatte, die meinen waren.Er zuckte entschuldigend mit den Schultern.»Je regrette, Madame.Aber wir haben den Befehl, besonders vorsichtig zu sein.Es sind Ränke im Gange, Milord zu töten, und jeder ist verdächtig.«Dann geleitete er mich durch das Spalier der anderen Wachen, von denen uns keiner beachtete.An der Tür zu Milords Gemächern ließ er mich stehen, ohne mich vorher angekündigt zu haben.»Hauptmann, solltet Ihr ihn nicht wecken?«»Das ist nicht nötig, Madame.Er schläft kaum noch.«Und in der Tat dauerte es nur kurz, bis Gilles de Rais im Salon erschien.Er bemerkte meine Anwesenheit am Rande des großen Raumes nicht.Es war meine Absicht gewesen, ihn anzusprechen, ihm zu erzählen, was ihm bevorstand, und zu versuchen, ihn zu überreden, dass es das Beste für ihn sei, wenn er einfach die Wahrheit sagte, wie es Jean de Malestroit von ihm wollte.Aber in meinem Herzen spürte ich nun eine Kälte, wie ich sie noch nie erlebt hatte.Vielleicht kam es daher, weil Gilles endgültig das Aussehen von etwas Bösem angenommen hatte; er war unordentlich und ungekämmt, und seine Bewegungen hatten etwas tierhaft Wildes.Verschwunden war der mächtige Herr, der Held, nun zeigte sich eine dunkle und gemeine Bestie.Verschwunden war das Kind, an das ich mich erinnerte.Und verschwunden war nun endlich auch die mitfühlende Amme.Wortlos machte ich kehrt und schlüpfte leise durch die Tür.Ich eilte überhastet zurück und kam atemlos im Hof an, wo mich sogleich eine der jüngeren Schwestern begrüßte, die ziemlich aufgeregt wirkte.»Schwester, beruhigt Euch«, sagte ich.»Gibt es etwas, das auch ich wissen sollte?«»Nun, Mère, Seine Eminenz wünscht Euch unverzüglich zu sehen.«Meine Abwesenheit war also bemerkt worden.»Wann kam seine Botschaft?«»Es gab keine Botschaft, Mère«, erwiderte sie furchtsam.»Woher wisst Ihr dann, dass er mich zu sehen wünscht?«»Weil er selbst kam«, antwortete sie.»Erst vor wenigen Minuten.Und als er wieder ging, war er sehr betrübt, dass er Euch nicht finden konnte.«Ich klopfte zaghaft an seine Tür, die sofort aufgerissen wurde.»Na also«, rief er.»Da seid Ihr ja endlich.«»Eminenz, verzeiht mir.Ich dachte nicht, dass Ihr mich schon so früh am Morgen benötigen würdet, bei allem, was Ihr heute zu erwägen habt.«»Früh? Die Mette steht kurz bevor.Wo wart Ihr, als Ihr eigentlich in Eurer Kammer hättet sein sollen?«Ich konnte nichts anderes tun als lügen und hoffen, dass seine Spione nicht die Lager überwachten.»Ich war draußen bei den Versammelten, auch um diese Zeit herrscht schon reger Betrieb, doch ich fühlte mich recht sicher.«»Und was genau habt Ihr getan?«»Ich ging spazieren«, sagte ich.»Das beruhigt mich bisweilen.«»Und mich beruhigt es, zu wissen, dass Ihr jetzt verfügbar seid.Und in Sicherheit.Bitte, Guillemette, begebt Euch nicht in Gefahr.Diese Menge kann recht launisch sein, wie wir gesehen haben.«Ich senkte den Kopf.»Ich werde mich bemühen, vorsichtiger zu sein.«»Gut.« Ich hörte Erregung in seiner Stimme mitschwingen, hatte jedoch nicht das Gefühl, dass er mich der Lüge verdächtigte.Die Erregung musste einen anderen Grund haben.»Die Mette«, sagte er.»Lasst uns gehen.«Ich folgte ihm demütig in die private Kapelle; die große Kirche würde zum Bersten gefüllt sein mit Leuten aus den Lagern, die alle an der Heiligkeit teilhaben wollten, die, wie sie glaubten, in dem eindrucksvollen Gebäude zu finden sei
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