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.Dann sieht er zu mir auf, und zwar direkt in die Augen, und sein Blick ist so bohrend, dass ich wegsehen muss.»Egal«, sage ich.»Du kannst die bescheuerte Uhr behalten.« Ich schaue runter auf den Tisch und hoffe, dass er nicht gehört hat, wie meine Stimme zittert.Auf einmal möchte ich am liebsten losheulen.»Danke«, meint er ganz leise.Und dann sagt er keinen Ton mehr.»Und was nun?«, erkundige ich mich.Ich blinzele die Tränen zurück und zwinge mich, ihn anzusehen.»Soll ich mich jetzt vielleicht ausziehen und allen meine Titten zeigen oder so was?« Ich zermartere mir das Gehirn, was ich in meinem Notizheft über den Spotted Frog geschrieben haben könnte, aber mir fällt partout nichts ein.Im Grunde war ich nicht oft genug hier, als dass der Laden eine Erwähnung in meinem Heft verdient haben könnte.»Was hat dieser Typ gesagt?«, fragt Cooper plötzlich und übergeht meinen Kommentar mit dem Ausziehen total.Und meine Frage, was ich als Nächstes tun soll.»Welcher Typ?«, entgegne ich vollkommen verwirrt.»Der, mit dem du im Cure getanzt hast.«»Du meinst, worüber wir gesprochen haben, als wir miteinander getanzt haben?«»Nein«, erklärt Cooper.»Was hat er gesagt, als du ihn zum Tanzen aufgefordert hast?«»Äh, er meinte ›klar, warum nicht‹.« Cooper wirkt verblüfft.»Du brauchst gar nicht so schockiert zu gucken, Cooper, nicht jeder beurteilt Mädchen danach, wie viel Haut sie zeigen oder was für eine Figur sie im Bikini machen.«»Ich beurteile Mädchen nicht nach solchen Kriterien.«»Bist du deswegen jetzt mit Isabella Royce zusammen?«»Isabella Royce?« Cooper richtet sich auf.»Wer hat dir denn erzählt, dass ich mit Isabella Royce zusammen bin?«Doch ehe ich ihm antworten kann, steht einer von diesen »Ich bin ja so was von was Besseres als du«-Hipsterangestellten, ein Typ mit fünf Ohrringen im Ohr, oben auf der Bühne, die sich über das halbe Café im hinteren Bereich erstreckt.»Hallo«, sagt er in das dort aufgestellte Mikrofon.Er klopft ein paarmal drauf, dann fährt er fort: »Test, eins, zwei, drei, vier«, und irgendwie kriegt er es hin, dass die ganze Situation total ironisch wirkt.»Wir fangen jetzt an«, verkündet er.»Also sucht euch bitte einen Song aus und tragt euch dort drüben ein.« Er zeigt mit dem Finger in die Ecke, wo eine Frau mittleren Alters sitzt mit etwas, das wie ein Karaoke-Ordner aussieht.»Na großartig«, sage ich.»Jetzt muss ich nicht nur hier rumhocken und auf weitere Anweisungen warten, sondern auch noch diesen ganzen Irren beim Karaokesingen zuhören.« Das Komische ist, ich hab im Grunde gar nichts gegen Karaoke.Ich meine, was soll man daran schon schlimm finden? Dass andere Leute sich total zum Vollhorst machen? Scherz! Es ist nur so nervig, dass ich mir das ausgerechnet hier, jetzt gleich, mit Cooper anhören muss.Außerdem gehört das Karaoke im Spotted Frog zu einer »Performance«-Reihe, bei der jeden Abend was anderes geboten wird zur Unterhaltung der Gäste.Normalerweise veranstalten die hier Poetry-Slams, oder es treten irgendwelche unbekannten Indie-Bands auf, die in der Ecke vor sich hin dudeln, aber einmal im Monat machen sie hier eben Karaoke.Die meisten Leute singen irgendwelche Indiehits oder Girlie-Rock-Nummern, und die vom Spotted Frog tun dann so, als wär das alles so was von retro.Ist also alles halb so lustig wie ein normaler Karaokeabend.Dann guckt Cooper auf einmal ganz komisch, so wie Clarice und Marissa vor ein paar Stunden, ein Gesicht, das fragt: »Wie bringe ich ihr das nur bei?«»Was denn?«, frage ich.»Warum schaust du mich so an?«»Äh, dir ist schon klar, dass du gleich beim Karaoke mitmachst, oder?«Mein Herz rutscht mir in die Hose, als mir wieder einfällt, was ich unter anderem in mein Notizbuch geschrieben habe, nämlich dass ich mir wünschte, ich könnte einfach so aufstehen und beim Karaoke mitsingen.Scheiße, scheiße, scheiße.Warum hab ich das bloß geschrieben? Warum, warum, warum? Ich hab doch gar nicht vor, Sängerin zu werden.Überhaupt nicht.Ich singe wirklich ganz grauenvoll.Und das ist wohl auch der Grund, weshalb ich es immer cool gefunden hätte, mal beim Karaoke mitzumachen.Ich meine, dazu gehört schon eine Menge Selbstvertrauen, einfach aufzustehen und etwas zu tun, wovon man genau weiß, dass man miserabel ist darin.Und das ist ja genau der Punkt beim Karaoke – es spielt im Grunde überhaupt keine Rolle, wie gut man singt, die Leute interessiert eher, dass man dabei alle Hemmungen fallen lässt.Wenn man da auf die Bühne steigt und so tut, als wäre man total aufgeregt, sich dann aber aufführt wie ein Rockstar, dann lieben die Leute einen.»Im Ernst?«, krächze ich.»Logisch«, meint Cooper.»Hier?« Ich sehe mir die Leute an.Das hier ist ganz bestimmt nicht der richtige Ort, an dem man aus vollem Hals den letzten Hit von Britney Spears zum Besten gibt.Hier würde man sich über so jemanden nur lustig machen.Hier wollen die Leute, dass man was von Ani DiFranco oder von Tori Amos oder von Bands singt, von denen die meisten Menschen nie im Leben was gehört haben und auch nie wieder was hören werden, sobald sie den Laden hier verlassen haben.Im Augenblick zum Beispiel stehen da zwei Mädchen vor dem Ordner und gucken die Songs durch, und ich hab ungelogen gehört, wie die eine gesagt hat: »Ooh, Fiona Apple, das ist ja total perfekt Neunziger.«»Und, hast du seine Telefonnummer?«, will Cooper wissen.»Wessen Telefonnummer denn?«, frage ich.»Von dem Typen, mit dem du getanzt hast«, erklärt er
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