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.Gewiß, es steht durch drei Dinge an Würdigkeit oben an, weßhalb es würdiger ist, als irgend ein anderes Gebet: denn Jesus Christus machte es selber und es ist kurz, damit es desto leichter und bequemer im Herzen bewahrt werden könne und man sich desto öfter mit diesem Gebete zu helfen vermöge und um so weniger müde werde, es zu sagen; und daß man sich nicht entschuldigen könne, es zu lernen, ist es so kurz und so leicht; und endlich begreift es alle guten Gebete in sich.Die Erklärung dieses heiligen Gebetes, das so vortrefflich und würdig ist, überlasse ich den Meistern der Theologie; nur so viel will ich sagen, daß, wenn du betest, Gott möge dir deine Schuld vergeben, wie du deinen Schuldigern vergiebst, du dich wohl in Acht nehmen mögest, nicht ohne Barmherzigkeit zu sein.Dieses heilige Gebet vermindert auch läßliche Sünde und deßhalb paßt es sich besonders zur Buße.Dieses Gebet muß aufrichtig und in vollkommenem Glauben gesagt werden; man muß es zu Gott ordentlich, verständig und andächtig beten, und immer muß man seinen Willen dem Willen Gottes unterordnen.Dieses Gebet muß auch mit großer Demuth, Reinheit und Ehrbarkeit gesprochen werden und nicht so, daß man Mann oder Weib ein Aergerniß dadurch giebt.Es muß auch von Werken der Barmherzigkeit gefolgt sein.Es hilft auch gegen die Laster der Seele; denn – wie St.Hieronymus sagt – durch Fasten werden die Laster des Fleisches geheilt und durch Gebet die Laster der Seele.Hiernach muß du verstehen, daß körperliche Strafe auch im Wachen besteht.Denn Jesus Christus sagt: Wachet und betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet.Ihr müßt auch verstehen, daß Fasten aus drei Dingen besteht: im Enthalten von leiblicher Speise und Trank, im Enthalten von weltlicher Lustbarkeit und im Enthalten von Todsünde, insofern man sich nämlich mit aller Kraft von Todsünde entfernt halten soll.Und du mußt auch verstehen, daß Gott das Fasten eingesetzt hat, und zum Fasten gehören vier Dinge.Freigebigkeit an Arme, Fröhlichkeit im Geist und Herzen, nicht ärgerlich noch verdrießlich über das Fasten zu sein, und gleichfalls eine vernünftige Zeit, um mäßig zu essen; das heißt, man soll nicht zur Unzeit essen und, weil man fastet, nicht länger bei Tische sitzen.Dann sollst du verstehen, daß körperliche Strafe in Zucht oder Lehre durch Wort und Schrift oder Beispiel besteht.Auch im Tragen von Haar oder Wolle oder einem Maschenpanzer auf der bloßen Haut um Christi willen, aber sieh dich vor, daß solche Arten der Buße nicht dein Herz bitter oder ärgerlich machen und dich langweilen; denn besser ist es dein hären Kleid wegzuwerfen, als die Süßigkeit unseres Herrn Jesu Christi.Und deßhalb, sagt St.Paul: Kleidet euch als die Auserwählten im Herzen Gottes mit Demuth, Mitleid, Geduld und solchen Kleidern, welche Jesu Christo mehr gefallen als härene Gewänder und Maschenpanzer.Dann besteht auch Zucht in Schlagen an deine Brust, in Peitschen mit Ruthen, in Leiden, in geduldigem Ertragen des Unrechtes, welches dir geschehen ist und auch in geduldigem Leiden von Krankheit, Verlust weltlichen Gutes oder Weib oder Kind oder anderer Freunde.Dann mußt du verstehen, welche Sachen die Buße stören; und das geschieht in vierfacher Weise, nämlich durch Furcht, Scham, Hoffnung und Mangel an Hoffnung, das ist Verzweiflung.Und um zunächst von der Furcht zu sprechen, durch welche man wähnt, daß man die Buße nicht tragen könne, so ist das Mittel dagegen, zu bedenken, daß körperlicher Schmerz sehr geringfügig in Vergleich zu den Qualen der Hölle ist, die so grausam und lang und ohne Ende sind.Und gegen die Scham, die man zu beichten fühlt und besonders jene Heuchler, die für so vollkommen gelten wollen, daß sie nicht nöthig haben zu beichten, gegen diese Scham sollte man denken, daß, wie man sich nicht geschämt hat, schlechte Sachen zu thun, man sich auch vernünftiger Weise nicht schämen solle gute Sachen zu thun, und eine solche ist die Beichte.Man sollte auch bedenken, daß Gott jeden Gedanken sieht und kennt, sowie alle unsere Werke, und daß man vor ihm nichts verbergen kann.Man sollte sich auch der Scham erinnern, welche am Tage des Gerichts die überkommen wird, so in ihrem gegenwärtigen Leben nicht bußfertig gewesen sind; denn alle Creaturen im Himmel, auf Erden und in der Hölle werden öffentlich alles sehen, was man vor der Welt verborgen hielt.Um nun von der Hoffnung Derjenigen zu sprechen, die so nachlässig und langsam im Beichten sind, so besteht diese aus zwei Arten.Die eine ist, daß man hofft, noch lange zu leben und durch seinen Fehltritt viel Gut zu erlangen und dann erst zu beichten; und wie er sagt und ihm scheint, kann er noch immer zeitig genug zur Beichte kommen.Die andere ist die eitle Ueberschätzung der Gnade Christi.Gegen das erste Laster soll man denken, daß unser Leben keine Sicherheit gewährt und auch daß aller Reichthum dieser Welt dem Zufall unterworfen ist und wie der Schatten an der Wand schwindet, und – wie St.Gregorius sagt – daß es zur großen Gerechtigkeit Gottes gehöre, daß die Strafe nie von dem weichen solle, der sich nie der Sünde enthalten will, wenn es ihm nicht gefällt, sondern immer in Sünden bleibt; für solchen beständigen Willen, Sünde zu thun, sollen sie auch beständige Pein leiden.Mangel an Hoffnung ist zwiefacher Art
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