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.»Latour zog Matin am Arm zu sich heran.«Es gibt keinen besseren Experten für die chemische und mineralogische Altersbestimmung von Inschriften als meinen Freund Dominic.Im Übrigen hätte es seiner Bestätigung gar nicht bedurft.Ich habe selten so einen klaren Fall einer authentischen Inschrift an einem Ossuarium gesehen wie an diesem.Nebenbei bemerkt ist die Truhe seit Veröffentlichung der Expertise verschwunden.»«Wer hat ein Interesse daran, ein echtes Ossuarium als Fälschung zu deklarieren? Zumal dieses eine wichtige Reliquie gewesen wäre, hat es doch die Gebeine eines der engsten vertrauten Jesus enthalten.»Engel hatte die Frage kaum ausgesprochen, da wusste er die Antwort.Der Vatikan hatte Jakobus konsequent aus dem kollektiven Gedächtnis der Kirche verbannt.Er konnte kein Interesse an einer großen Medienkampagne haben, durch die der vergessene Bruder Jesu in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt wurde.«Aber warum spielen die Israelis da mit?»Latour hob die rechte Augenbraue.«Der Arm des Vatikan reicht weit.Ich fürchte, dass wir das noch zu spüren bekommen.»***Die Bar Antiqua in der Via del Moro in Trastevere war gut gefüllt.Di Lucca hatte einen freien Tisch im hinteren Teil des Gastraums gefunden.Die meisten Gäste waren Mitarbeiter der kleinen Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe, die sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr hier angesiedelt hatten.Die Bar bot eine ansprechende Auswahl an Snacks, manche tranken hier auch nur einen Aperitif, um dann in eine der umliegenden Trattorien zu wechseln.Di Lucca hatte gerade seinen Bitter bestellt, als Legado die Bar betrat.An einigen Tischen verstummte die Unterhaltung, und die Menschen drehten sich um.Ein Kleriker tauchte hier selten auf, und der Bischof war zudem eine stattliche Erscheinung.Di Lucca winkte ihm zu, als er sich suchend im Raum umsah.«Hallo John.Warum dieser ungewöhnliche Ort?»Di Lucca schob dem Bischof den Stuhl zurecht und grinste.«Bestimmte Dinge bespricht man besser nicht innerhalb der vatikanischen Mauern.Betrachten Sie unser Treffen einfach als inoffiziell.»Der Bischof winkte den Kellner heran und bestellte einen doppelten Espresso.«Sie meinen, damit ich später leugnen kann, vom Inhalt unserer heutigen Besprechung gewusst zu haben?»«Sie haben schnell gelernt, wie die Kurie funktioniert, Bischof.»Der Kellner stellte die Kaffeetasse und ein Glas Wasser vor Legado und schob den Kassenbon in das dafür vorgesehene Glas.Der Bischof nahm die Tasse in die Hand und schielte skeptisch hinein.«Nie verstehen werde ich allerdings, warum selbst ein doppelter Espresso gerade mal ein einziger Schluck Kaffee ist.»Er führte die Tasse an den Mund und stürzte das Getränk herunter.Dann beugte er sich zu di Lucca.«Gut, John, kommen wir zur Sache.Was gibt es Neues aus England?»Di Lucca legte die Stirn in Falten.«Nichts Gutes.Die Ossuarien sind immer noch vom Erdboden verschwunden.Vermutlich befinden sie sich in London.Unser dortiges Büro hat herausgefunden, dass Henderson eine kleine Gruppe von Spezialisten engagiert hat.Gerichtsmediziner, Anthropologen, Inschriftenkundler.»Di Lucca hatte beschlossen, dem Bischof zunächst nichts von den Rekonstruktionsspezialisten zu erzählen.Es könnte eine panische Reaktion hervorrufen, und die wollte er im Moment vermeiden.«Alles deutet darauf hin, dass sie an dem Fund arbeiten.»Legado fuhr sich mit der Hand über den Kopf.«Wenn wir das Team kennen, müssen wir doch auch wissen, wo sie sich aufhalten.Dann können die Ossuarien nicht weit entfernt sein.»«Möglich, aber nicht unbedingt sicher.Henderson hat die Gruppe in zwei Stockwerken eines gerade errichteten und ansonsten leer stehenden Bürogebäudes einquartiert.»«Dann müssen die Ossuarien dort sein», sagte der Bischof ein bisschen ärgerlich.«Henderson wird doch keine Zeit vertun, sondern die Leute sofort an die Arbeit schicken.»Di Lucca presste die Lippen zusammen und wiegte den Kopf.«Ehrlich gesagt haben wir keine Ahnung.Das Gebäude wird von einer Sicherheitsmannschaft rund um die Uhr bewacht, da bekommen wir niemanden hinein.»Legado rieb sich nachdenklich das Kinn.«Haben Sie mir nicht erzählt, dass Ihre Abteilung über die modernsten Abhörgeräte verfügt? Da müssen wir doch wissen, wer sich wann in dem Gebäude befindet bzw.wann er es verlässt.»Di Lucca atmete tief ein.«Leider versagen hier unsere Möglichkeiten
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