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.Rommel, der Wüstenfuchs, begann bei Freund und Feind zu einer legendären Figur zu werden.Er blieb den flüchtenden Tommies auf den Fersen und hämmerte seinen Leuten ein: »Tuchfühlung mit dem Feind und viel Staub machen, Kinder; Staub spart Munition.«Er stürmte ohne Nachschub, lebte von der Hand in den Mund, bis Agedabia fiel, wo riesige Nachschublager mit Ausrüstung, Fahrzeugen, Munition, Verpflegung und Süßwasserquellen von den Engländern nicht mehr gesprengt werden konnten.Der Wüstenfuchs, von seinem eigenen Angriffsschwung überrollt, folgte dem Feind so blindlings, wie dieser zurückwich.Um ihn in der Cyrenaika entscheidend zu schlagen, mußte er von Agedabia aus über den Msus quer durch die Wüste nach Mechilli rollen.300 Kilometer Durststrecke, ohne zuverlässige Karten, fast ohne Markierung.Die Italiener, die das Land kolonisiert hatten, hielten es für unmöglich.Aber so wie Hannibal im Altertum die unüberwindbaren Alpen geschafft hatte, stießen Rommels Verbände nach Tmimi durch, während gleichzeitig der deutsche Angriff von Bengasi aus ins Rollen kam.Die Einheit Kleebachs rollte an der Spitze der 21.Panzerdivision.Fahrt nach Kompass.Kein Baum, kein Strauch.Mitunter verlassene Lehmhütten.Die Luft ein dampfender Brei, ein flirrendes Etwas.Dschebel im Weg.Sandsturm.Thomas Kleebachs Panzer rollte als erster über den Paß.Die anderen hinter ihm.Geschafft!8.April: Hinein nach Mechilli.Kurzer Kampf.Riesige Beute.Das Hochland von Barce in deutscher Hand und damit der Weg frei in die östliche Marmarica.Weiter: Blitzsiege ohne Beispiel mit folgenden Stationen: 9.April: Bardia; 13.April: Sollum.Massive Gegenangriffe der Briten.Abgeschlagen! Sturm auf Tobruk.Vergeblich! Rommel unterschätzte die Befestigungsanlagen der von See her versorgten Stadt.Aber das Afrika-Korps stand an der ägyptischen Grenze.Tag und Nacht im Einsatz, meistens dem deutschen Gros weit voraus, rollend und feuernd, stets am Drücker, wenn es mulmig wurde, hatte die Panzerkompanie Kleebach den Siegeszug blendend überstanden und war unter Verlust von elf Mann bis zum Halfaya-Paß vorgestoßen.Jetzt, da die Bewegungsschlacht in einen harten, blutigen Stellungskrieg ausartete, hatten die Panzersoldaten etwas Ruhe und standen als Feuerwehr bei überraschenden Feindeinbrüchen Fuß bei Raupe.Leutnant Thomas Kleebach verfügte über mehr Feindfahrzeuge als eigene, hatte Sprit, Zigaretten und Konserven, und vor allem das befriedigende Gefühl, seinen Haufen soweit gut durchgebracht zu haben.Seine Einheit hatte Stellung hinter dem seltsamen Drahtzaun bezogen, der, von den Italienern angelegt, längs der ägyptischen Grenze verlief.Durch ein Loch dieses einst als Schutz gegen räuberische Beduinen geschaffenen Geflechts sollten im Morgengrauen zwei Beute-Panzerspähwagen seiner Einheit rollen.Und bevor der junge Offizier noch nach Freiwilligen fragen konnte, hatte sich bereits Achim, sein Bruder, gemeldet.Thomas zögerte.Dann zuckte er ergeben die Schultern.Vier Uhr früh.Bald mußte die Sonne aufgehen.Der Kompaniechef verabschiedete seine Leute.Achim fuhr im Wagen Trautmann, einem überschweren britischen Beutefahrzeug, bei dem nur das Emblem gewechselt werden mußte.Der Gefreite Trautmann, ein alter Fahrer, war längst mit ihm vertraut, und Unteroffizier Ehrlich – Motto: ›Ehrlich währt am längsten‹ – ein bewährter Aufklärer.»Fertig?« fragte Thomas Kleebach.Ehrlich nickte, warf seine Zigarette in den Sand und deckte sie pedantisch zu.Der Leutnant reichte ihm die Hand.Sie sahen sich einen Moment an.Keiner sagte ein Wort.Sie verstanden sich auch so.Im Gesicht des Kompaniechefs lag stumm die Bitte, mit dem Jungen heil nach Hause zu kommen.Kleebach klopfte Achim auf die Schulter.»Mach's gut!« sagte er.»Und ob«, versetzte der Pimpf lachend.Thomas Kleebach sah den beiden Fahrzeugen nach und nickte.Der Auftrag, der, genaugenommen, gegen die üblichen Gepflogenheiten des Wüstenkriegs verstieß, konnte harmlos sein, oder ein aufgelegtes Himmelfahrtskommando, je nachdem.Der erste Wagen rumpelte nach links, Trautmanns Panzerspähwagen nach rechts; in der Mitte des Radius sollten sich die beiden Fahrzeuge treffen und auf schnellstem Weg wieder nach Hause rollen.Im Schutz der Nacht passierten sie die Lücke.Gespannt sah der Kompaniechef zum Horizont.Nichts zu hören.Keine Leuchtkugeln.Erleichtert stellte er fest, daß wenigstens der Start geglückt war.Nach der Luftaufklärung von gestern sollte das zu durchfahrende Gebiet feindfrei sein.Aus einem während der Nacht aufgeschnappten britischen Funkspruch ging hervor, daß auf der englischen Seite Truppenverschiebungen im Gange waren.Es konnte ein Vorzeichen der erwarteten englischen Offensive sein; auch Rommel sparte darauf, und die eine oder andere Seite konnte jeden Tag losschlagen.Plötzlich kam die Sonne und spiegelte sich im hellblonden Sand.Sie brachte Hitze und Durst.Achim lehnte schläfrig an seinem MG.Die Spannung, die ihn beim Start ausgefüllt hatte, ging in Müdigkeit über.Der Pimpf hatte den ersten Feldzug hinter sich, aber noch nicht viel erlebt.Aber es war etwas anderes, in Formation über den Feind herzufallen, als an Bord eines überfüllten Truppentransporters zu kauern und wehrlos abgeknallt zu werden.Es war etwas anderes, als in einem U-Boot zu sitzen und als blinder Passagier einen Angriff mitzufahren.Es war etwas anderes, als Wasserbomben zu zählen, die in der nächsten Sekunde den Bootsrunpf zerreißen mußten.Hier, in der Wüste, hatte er ein Gefährt unter dem Hintern und eine Waffe in der Hand.Und in der siegestrunkenen, von größerer Erfahrung noch ungetrübten Stimmung, war Achim bereit, die ganze britische Armee herauszufordern.»Wo stecken denn bloß die Scheißkerle?« fragte er.»Du siehst sie noch früh genug«, erwiderte Unteroffizier Ehrlich.Trautmann schwieg.Er starrte angestrengt in den Sand, verwirrt von dem dampfenden Dunst, genarrt von vereinzelten Dornbüschen, die im ersten Moment immer wie Flakstellungen aussahen.»Da!« sagte der Pimpf und wies in den flimmernden Sonnenglast.Er sah dunkle Ungetüme und begann sie zu zählen.Der Unteroffizier neben ihm lachte bloß verächtlich.»Die Hitze«, sagte er und tippte sich an die Stirn.Er reichte Achim die Feldflasche mit lauwarmem Tee.»Nimm 'nen Schluck«, riet er, »dann kullern dir die Kartoffeln von den Augen.«Er gähnte trotz des Pervitins, mit dem er sich aufgeputscht hatte.Er hatte ein ganz und gar ungutes Gefühl.Über zwei Stunden war er schon unterwegs, mitten im Feindesland, und nicht einen einzigen Tommy hatte er gesehen.Dabei wußte er, daß er vermutlich Dutzende von britischen Vorposten passiert hatte.»Großer Bahnhof in der Mausefalle«, brummte Unteroffizier Ehrlich.»Was?« fragte Achim müde.»Nichts.« Ehrlich sah zu Trautmann, der ihm zunickte.Vielleicht haben sie uns für einen Tommy gehalten, tröstete sich Ehrlich [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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