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.«»Würde es nicht dadurch einen wahren Schatz erhalten? Ich habe gegen Sie bereits so viele Verpflichtungen, daß Sie es mir unmöglich gemacht haben, sie wieder wettzumachen.Ich bin also einverstanden.«Sie lächelte boshaft und begann ihre Erzählung:»Ein Philosoph hatte eine sehr umfangreiche Sammlung aller Streiche geschrieben, die unser Geschlecht den Männern spielen kann; und um sich gegen uns zu schützen, trug er dies Manuskript beständig bei sich.Eines Tages gelangte er auf einer Reise in die Nähe eines Araberlagers.Eine junge Frau, die im Schatten einer Palme saß, stand bei der Annäherung des Wanderers plötzlich auf und lud ihn so zuvorkommend ein, sich in ihrem Zelt auszuruhen, daß er nicht umhin konnte, die Einladung anzunehmen.Der Gemahl der Dame war augenblicklich abwesend.Kaum hatte der Philosoph sich auf einen weichen Teppich gesetzt, so bot seine anmutige Wirtin ihm frische Datteln und einen Krug von Milch; unwillkürlich bemerkte er die vollkommene Schönheit der Hände, die ihm das Getränk und die Früchte darreichten.Um sich aber den Empfindungen zu entziehen, die die Reize der jungen Araberin in ihm erregten, ergriff der weise Mann sein Buch und begann zu lesen.Etwas empfindlich über diese Mißachtung, sagte das verführerische Weib mit der wohllautendsten Stimme zu ihm:›Das Buch muß sehr interessant sein, da es allein dir würdig erscheint, um deine Aufmerksamkeit zu fesseln.Ist es unbescheiden von mir, wenn ich dich frage, von welcher Wissenschaft es handelt?‹Der Philosoph antwortete, ohne die Augen aufzuschlagen: ›Der Gegenstand dieses Buches gehört nicht zum Bereiche der Frau.‹Dieser abschlägige Bescheid des Philosophen erregte immer mehr die Neugierde der jungen Araberin.Sie streckte das hübscheste Füßchen vor, das jemals seine flüchtige Spur auf dem beweglichen Sande der Wüste zurückgelassen hatte.Der Philosoph wurde zerstreut; die Versuchung war für sein Auge zu groß, und bald wanderte es von diesen verheißungsreichen Füßen empor zu dem noch entzückendern Mieder; und nicht lange dauerte es, da verschmolz die Flamme seiner Bewunderung mit dem Feuer, das aus den glühenden schwarzen Augen der jungen Asiatin sprühte.Sie wiederholte ihre Frage nach dem Buche mit einer so lieblichen Stimme, daß der Philosoph entzückt antwortete:›Ich bin der Verfasser des Buches, aber der Inhalt ist nicht von mir: es enthält nämlich alle Listen, die von den Frauen erfunden worden sind.‹›Wie? alle ohne Ausnahme?‹ fragte die Tochter der Wüste.›Ja alle, und nur durch ein beständiges Studium der Frauen bin ich dahin gelangt, sie nicht mehr zu fürchten.‹›Ah!‹ sagte die junge Araberin und senkte die langen Wimpern ihrer weißen Augenlider.Hierauf warf sie plötzlich dem hochweisen Herrn einen so lebhaften Blick zu, daß er bald sein Buch und alle darin enthaltenen Streiche vergaß.Auf einmal ist mein Philosoph der allerverliebteste Mann.Da er im Benehmen der jungen Frau eine leichte Koketterie zu bemerken glaubte, so wagte der Fremde ein Geständnis.Wie hätte er auch widerstehen können? Der Himmel war blau, der Sand glänzte in der Ferne wie eine goldene Woge, der Wüstenwind brachte den Hauch der Liebe mit sich, und die Araberin schien alle Feuer zurückzustrahlen, von denen sie umgeben war.Die durchdringenden Augen des Philosophen wurden feucht; und mit einer Neigung des Kopfes, die diese lichterfüllte Atmosphäre in eine Wellenbewegung zu versetzen schienen, willigte die Araberin ein, die Liebesworte des Fremden anzuhören.Der Weise berauschte sich schon in den süßesten Hoffnungen, als plötzlich in der Ferne der Galopp eines anscheinend mit Flügeln begabten Pferdes sich hören ließ und die junge Frau ausrief:›Wir sind verloren! Mein Gatte wird uns überraschen.Er ist eifersüchtig wie ein Tiger und noch unbarmherziger.Im Namen des Propheten, und wenn dir dein Leben lieb ist, verstecke dich in dieser Truhe!‹Der Buchschreiber bekam Angst; er sah keinen Ausweg aus dieser bösen Lage und kroch in die Truhe hinein; die Frau sperrte den Deckel zu und steckte den Schlüssel zu sich.Dann ging sie ihrem Gatten entgegen, und nachdem sie ihn mit einigen Liebkosungen begrüßt hatte, die ihn in gute Stimmung versetzten, sagte sie:›Ich muß dir ein recht seltsames Abenteuer erzählen [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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