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.Im Angesicht des Todes hatte sich Procillus von mir abgesondert.Ich weiß nicht, warum.Er suchte immer weniger das Gespräch.Die gemeinsame Notlage schien uns nicht miteinander zu vereinen.Wahrscheinlich war ihm bewußt geworden, daß sein großer Freund Cäsar ihn geopfert hatte.Er war halt doch bloß ein Kelte, ein Gallier, auch wenn er seine Erziehung und Ausbildung in Rom erhalten hatte.Gegen abend erschien eine zahnlose Greisin bei den Geiseln, verkrümmt und knorrig wie eine alte Wurzel.Sie stank nach Schweinefett.Doch die Adligen, die sie begleiteten, behandelten sie äußerst respektvoll.Sie trat vor einen jungen Kelten, der neben uns angekettet war, und schleuderte ihm plötzlich Asche vor die Brust, die sie in der geballten Faust versteckt hatte.Dann kniete sie nieder und vermischte die Asche mit Erde.Nachdem sie ein paar gutturale Laute ausgestoßen hatte, ging sie wieder.Gleich darauf erschienen Fackelträger, die den jungen Kelten losbanden und wegschleppten.Wir hörten seine Schreie, als sie ihn dem Feuergott opferten.Am nächsten Tag führte Ariovist seine Truppen an Cäsars Lager vorbei und lagerte dahinter.So schnitt er Cäsar von seinen Nachschubwegen ab.Die Verbindungslinie Bibracte, Genava, Massilia war unterbrochen.Ariovist hatte von den Römern schon eine ganze Menge gelernt.Zum Beispiel, daß der Hunger das Eisen besiegt.So würde es nicht mehr lange dauern, bis Cäsar abziehen mußte, um das nächste Proviantlager aufzusuchen.Ariovist spielte auf Zeit.Er wich jeder Schlacht aus.Acht Tage lang versuchten beide, ihre Ausgangslage für die bevorstehende Schlacht zu verbessern, und wechselten deshalb immer wieder ihre Position.Dieses ständige Vorrücken und Zurückweichen wurde immer wieder von Gefechten der Reiterei begleitet.Zwar hatten auch die heimkehrenden Helvetier Cäsar ein berittenes Kontingent abgetreten, doch die germanischen Reiter waren weit überlegen.Die Fußtruppen hielt Ariovist sorgfältig in seinem Lager zurück.Noch wollte er keine offene Feldschlacht.Ihm genügten die täglichen Scharmützel, aus denen er stets als Sieger hervorging.Sie stärkten die Moral seiner Truppe.Und schwächten die der Römer.Cäsar geriet in Zugzwang.Er konnte nicht warten, bis ihm seine Männer wegen der täglich verlorenen Reitergefechte und der sich zuspitzenden Versorgungslage davonliefen.Er brauchte eine schnelle Entscheidung.Es war auch schon Ende September.Bald würden Regen und Stürme die Lagerplätze, Schlachtfelder und Wege in Schlammgruben verwandeln.Cäsar bestimmte einen günstigen Lagerplatz.Hier sollte ein zweites, kleines Lager entstehen, das nur das Notwendigste für die bevorstehende Schlacht bereitstellen sollte.Dann stellte er das Heer in drei Reihen auf.Während die letzte Reihe das kleine Lager befestigte, marschierten die ersten beiden gegen Ariovist.Ariovist schickte ihm sechzehntausend Mann und die gesamte Reiterei entgegen, doch Cäsar hielt diesem Angriff stand, setzte die Befestigung des kleinen Lagers fort und rüstete es mit allem aus, was er für die bevorstehende Schlacht brauchte.Zwei Legionen ließ er in diesem Lager zurück, zwei Legionen und den Großteil der häduerischen Hilfstruppen.Die vier anderen Legionen führte er ins große Lager zurück.Dort wartete vermutlich Wanda auf meine Rückkehr.Auch ihr Überleben hing mittlerweile von Cäsars Kriegskunst und Glück ab.Mein Überleben hing in jener Nacht von einer alten Frau ab.Diesmal schmiß die Alte mir die Asche an die Brust, kniete nieder und stocherte mit einer Astgabel im Dreck herum.Plötzlich wich sie entsetzt zurück, legte schützend ihre Hand vor die Augen und ging weg.Enttäuscht verließen die Adligen mit ihren Fackelträgern den Platz.Im Morgengrauen hörte ich, wie zwei germanische Wachen sich über die Weissagungen ihrer Seherinnen unterhielten.Sie hatten in der Nacht prophezeit, daß Ariovist erst nach Neumond erfolgreich sein könne.Vermutlich ging es in Cäsars Lager nicht anders zu.Die Römer hatten meist ihre weißen Hühner bei sich.Man deutete dann die Art und Weise, wie die Hühner ihre Körner pickten.Am nächsten Tag rückte Cäsar mit allen Legionen gleichzeitig aus und stellte seine Soldaten zur Schlacht auf.Doch Ariovist rührte sich nicht.Cäsar war überrascht, daß dieser Barbar Taktik und strategische Positionswechsel mindestens so hoch bewertete wie Mut und Tapferkeit auf dem Schlachtfeld
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