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.Unter dem Kopf des Mannes hat sich eine Blutlache gebildet.Er liegt auf der Tasche mit den Stiften und der Kreide.Nat und Diana stehen im Türrahmen.»Das ist einer von ihnen«, sagt Nat.»Und der andere?«, fragt Schroder.»Der andere hat Sam mitgenommen«, sagt Nat.»Viel mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen.Ich meine, er sah so ähnlich aus wie der hier.Rasierter Schädel, Tätowierungen – wir können versuchen, ihn zu beschreiben.Ich bin mir ziemlich sicher, wenn die Sache anders gelaufen wäre, hätte er uns getötet.Keine Ahnung, warum er das nicht gleich getan hat.«»Wir lassen Sie nachher ein paar Fotos aus unserer Kartei anschauen«, sagt Schroder.Er tritt näher an die Leiche heran, und ich rolle sie auf die Seite, damit er sie besser betrachten kann.Für einen Moment frage ich mich, wie viele Leichen dieser Mann schon gesehen hat.Jede Menge, schätze ich.Bestimmt mehr als mein Vater.»Oh mein Gott«, sagt Diana, als sie den Buntstiftstumpf bemerkt.»Eddie … Ich hätte nie gedacht, dass du … dass du … fähig wärst …« Ihre Stimme verstummt.»Diese Scheißkerle haben meine Tochter entführt!«, fauche ich und starre sie wütend an.»Wäre es dir lieber gewesen, wenn er mich erschossen hätte? Wenn er Schroder ertränkt hätte und nach unten gekommen wäre, um dich und Nat zu erschießen? Wenn Sam ebenfalls gestorben wäre?«Niemand antwortet.Nat nickt einmal verständnisvoll; vielleicht ist ihm gerade zum ersten Mal klar geworden, dass ich wirklich alles tue, damit wir diese Sache heil überstehen.Wir alle.»Kennen Sie ihn?«, frage ich Schroder.»Nein, ich … Moment.« Er geht in die Hocke, beugt sich über die Leiche und hält sich an meiner Hand fest, als er droht, das Gleichgewicht zu verlieren.Er hustet erneut, und Reste vom Badewasser spritzen über den Toten.»Kommt mir nicht bekannt vor«, sagt er, nachdem er wieder zu Atem gekommen ist.»Sollte er aber.«»Tut er aber nicht.Ich werde die Kollegen verständigen.Die Fingerabdrücke werden uns zu ihnen führen.«»Und was dann? Erstellen Sie eine Liste mit Namen und lassen sich eine Woche Zeit, bis Sie sich eine Theorie zurechtgelegt haben? Wir müssen heute Nacht handeln.«»Ich weiß, ich weiß«, sagt er.»Hören Sie, lassen Sie mich nachdenken, geben Sie mir eine Minute.«»Wir haben keine Zeit.«»Wer hat Sie vorhin angerufen?«, fragt er.»Als wir draußen waren.«»Die Männer.«»Und die haben Sie aufgefordert, mir das Handy abzunehmen.«»Sie sagten, dass sie Sam wehtun, wenn ich es nicht tue.«Er blickt auf den Toten herab.»Rufen Sie sie zurück.Und sagen Sie ihnen, dass sie im Tausch für Sam das Geld kriegen.«»Was?«»Der Typ wollte Geld von Ihnen, das Sie nicht haben.Und der Rest der Bande wartet darauf, dass er damit bei ihnen aufkreuzt.Wenn er das nicht tut, was ist Ihre Tochter dann noch wert?«»Und was soll ich denen sagen?«»Sagen Sie, dass sie es haben.«Das ist vielleicht nicht gerade die klügste Idee, aber etwas anderes fällt uns nicht ein.Ich klicke mich durch das Menü des Handys, bis ich die Liste mit den kürzlich getätigten Telefonaten gefunden habe.Mit zitternden Fingern wähle ich die entsprechende Nummer.Nach mehrmaligem Klingeln hebt schließlich jemand ab.Kapitel 40»Ich habe das Geld«, sage ich, das Telefon fest umklammert.»Wo ist mein Mann?«»Er hatte einen Unfall.«»Und du glaubst, du könntest deine Tochter freikaufen, wenn du dich direkt an mich wendest?«»Ja.«»Zu spät«, sagt er.»Deine Tochter wird auch gleich einen Unfall haben.«Dann legt er auf.Nat steht, den Arm um Dianas Schulter gelegt, neben mir.Sie machen einen verlorenen Eindruck, als würden sie weder mich wiedererkennen noch das Haus.Schroder wechselt inzwischen sein Hemd.»Was ist los?«, fragt er.Ich antworte nicht.Ich starre das Telefon an, während Wut in mir aufsteigt.Ich weiß nicht mal, was ich gerade gehört habe.»Eddie? Was zum Henker hat er gesagt?«, fragt Nat.»Er … er meinte, es wäre … wäre zu spät«, sage ich.Diana stöhnt auf, und Nat drückt sie noch fester an sich.Ohne es überhaupt zu merken, trete ich auf den Toten am Boden ein, immer und immer wieder.»Edward, beruhigen Sie sich, kommen Sie, beruhigen Sie sich«, sagt Schroder und streckt beschwichtigend seine Arme aus, einen im Ärmel, den anderen nackt.»Diese Männer sind Profis.Sie wissen, was sie tun.Sie wissen, dass sie das Geld abschreiben können, wenn sie sie töten.Geben Sie ihnen eine Minute.Sie werden zurückrufen.«»Und wenn Sie sich irren?«»Warten Sie eine Minute«, sagt er.»Eine Minute, vielleicht zwei«, sagt Nat.»Sie werden zurückrufen.Sie rufen immer zurück«, sagt er, doch er kennt solche Situationen nur aus dem Fernsehen; er versucht, nicht nur die anderen, sondern auch sich selbst zu überzeugen.Ich verpasse dem Toten einen weiteren Tritt.Sein Kopf rollt hin und her; der Stift darin steckt so fest, dass er nicht mal vibriert.»Mir … wird schlecht«, sagt Diana und rennt ins Badezimmer.Nat verharrt für etwa fünf Sekunden im Wohnzimmer, bevor er ihr hinterherläuft.Eine Minute verstreicht.Und noch eine.»Sie haben sich geirrt«, sage ich.»Warten Sie ab.«»Ich werde diese Typen töten«, sage ich, und das stimmt.Schroder antwortet nicht.Wahrscheinlich findet er, dass es Zeit ist, mir Handschellen anzulegen.Aber er weiß auch, dass diese Typen versucht haben, ihn zu töten, und er mir etwas schuldet.»Hören Sie, Edward, Sie müssen aufhören, sich was vorzumachen.Das hier ist ein paar Nummern zu groß für Sie.«»Bis jetzt läuft’s ganz gut.«»Ach ja? Erzählen Sie das mal Ihren Schwiegereltern.Erzählen Sie das dem toten Beamten vor der Tür.Sie behaupten zwar die ganze Zeit, Sie wären nicht wie Ihr Vater, aber jetzt klebt Blut an Ihren Händen.«Wir sind Männer des Blutes – das hat Dad gesagt.»Ich habe absolut nichts getan«, sage ich, aber er hat Recht.Ich habe meine Frau getötet, weil ich gerufen habe.Und auch der Polizeibeamte musste meinetwegen sterben.All das Blut an meinen Händen, zum Teil von unschuldigen Menschen, und dabei ist mir klar, dass ich noch nicht fertig bin.Da klingelt das Telefon.Und meine Schwiegereltern erscheinen im Zimmer, als hätten sie hinter der Ecke gewartet.Ich hebe ab.»Ich habe einen Cop für euch getötet«, sage ich, bevor der Anrufer etwas sagen kann.»Und ich habe bereits zwei eurer Leute getötet.Wir können das hier beenden.Ich bringe euch das Geld vorbei, und ihr gebt mir meine Tochter zurück.«Für einen Moment herrscht am anderen Ende Schweigen.»Sie ist noch am Leben.Vorerst«, sagt der Mann.»Ein fairer Tausch.In einer Stunde.Und komm allein.Sonst stirbt sie.«»Wo?«»Wenn es so weit ist, rufe ich dich wieder an.Ich möchte verhindern, dass du mir eine Falle stellst.«Er legt auf, und ich erkläre Schroder die Lage.Er scheint genauso glücklich darüber wie Nat und Diana – sie wirken, als wäre gerade die Welt um sie herum auseinandergebrochen.»Sie können da nicht alleine hin, Edward.Wir brauchen Verstärkung«, sagt Schroder.»Wenn Sie Verstärkung anfordern, bringen Sie sie um.Ich gehe auf Nummer sicher, und das heißt, dass wir für sie bezahlen.Sie schulden mir was.«»Er hat Recht«, sagt Nat zu Schroder.»Geben Sie ihnen das Geld, und wir kriegen Sam zurück.Wie Eddie gesagt hat, so einfach ist das.«»Nur, dass es nicht so einfach ist«, sage ich, »denn wir haben kein Geld.«»Was?«»Das Geld, das sie von mir haben wollen, ich habe es nicht.Wäre ich in der Wohnung gewesen, hätte ich das Geld, würde ich damit meine Tochter zurückkaufen.Kann die Polizei nicht das Geld bereitstellen?«, frage ich Schroder
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