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.Sie war zwar bisher noch nicht an diesem Luftschacht gewesen, wunderte sich aber, dass man Dearden nahe genug herangelassen hatte, dass er die Leiche identifizieren konnte.»Was hatte Mr Dearden dort oben zu suchen?«, fragte sie.»Keine Ahnung.«»Alex lebt nicht mehr bei seinen Eltern, oder? Er hat ein Haus in Edendale.«»Nach dem Studium ist er nicht mehr nach Hause zurückgekehrt«, sagte Sarah.»Er hat sofort eine Stelle bei einer Computerfirma in Edendale bekommen und ist dorthin gezogen.Ich denke, dass Michael und Gail ihn nicht so oft sehen, wie es ihnen lieb wäre.Aber er hat eine Freundin, und es scheint was Ernstes zu sein.Er hat also andere Dinge im Kopf als seine Mum und seinen Dad.«»Leider hatte ich keine Gelegenheit, mit Neil Granger über Emma zu sprechen.«»Das ist schade.Denken Sie, er könnte gewusst haben, wo sie ist? Wir haben ihn das letzte Mal vor zwei Jahren gesprochen, als wir damals nach Bearwood fuhren.«»Dafür haben Sie öfter mit Alex Dearden telefoniert, wie er mir gesagt hat.«»Ja, aber das ist etwas anderes.Mit den beiden Granger-Jungen hatten wir nie viel Kontakt.«Fry seufzte.Das ergab für sie keinen Sinn.Die Tatsache, dass Sarah Renshaw Alex Dearden mit Fragen nach Emma genervt hatte, Neil Granger jedoch nicht, bedeutete noch lange nicht, dass sie es für wahrscheinlicher gehalten hatte, Alex könne etwas wissen.»Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich gern noch mal den letzten Tag mit Ihnen durchgehen«, schlug sie vor.»Welchen letzten Tag?«»Den Tag, an dem Emma verschwand.«»Aha.«»Soweit ich weiß, beabsichtigte sie, mit einem Taxi von dem Haus in der Darlaston Road 360B in Bearwood zum Bahnhof New Street in Birmingham zu fahren.«»Ja.«»Sind Sie sicher, dass sie ein Taxi nahm? Das sind doch nur ein paar Meilen.Könnte sie vielleicht den Bus genommen haben wie auf dem Weg zur Universität?«»Das glaube ich eher nicht.Was meinen Sie?«, sagte Sarah.»Nun, ich weiß es nicht, Mrs Renshaw.Emma war Studentin, sie könnte zu dem Schluss gekommen sein, sich kein Taxi leisten zu können.Wenn sie gut zu Fuß war, ist sie vielleicht lieber bis zur Bushaltestelle gelaufen, selbst mit Gepäck.«»Aber die anderen sagten, dass sie mit dem Taxi fahren wollte.«»Aber hat Emma Ihnen das selbst gesagt?«Sarahs Blick wanderte ratsuchend zu ihrem Mann, aber er schüttelte den Kopf.»Nun, das gerade nicht.Nicht mit so vielen Worten.«»Gut, ich danke Ihnen.Also, wir gehen davon aus, dass Emma an diesem Morgen kurz vor elf Uhr den Zug am Bahnhof New Street nehmen sollte und dass sie in Manchester Piccadilly nach Glossop hätte umsteigen müssen, wo Sie sie um zwanzig nach eins hätten abholen sollen.«»Das ist korrekt.Wir versuchten, sie auf ihrem Handy anzurufen, aber wir erreichten nur ihre Mailbox.«»Mrs Renshaw, rechneten Sie damit, dass Emma Sie irgendwann mal anrufen würde?«»Na ja, wenn der Zug Verspätung oder sie einen verpasst hätte …«»Aber zuvor? Dachten Sie, sie würde Sie anrufen, um Ihnen zu sagen, dass sie losfuhr? Oder vielleicht unterwegs vom Zug aus? Oder um Sie zu benachrichtigen, dass sie in Manchester war?«»Schon möglich, vielleicht.Aber sie hat uns vielleicht nicht erreicht«, antwortete Sarah.»Ich glaube, ich war an dem Morgen unterwegs.Ich hatte noch ein paar Einkäufe zu erledigen, weil wir doch zur Feier von Emmas Heimkehr eine Party geben wollten.Und ich musste unbedingt noch einige Dinge besorgen.«»Keine Nachrichten? Haben Sie einen Anrufbeantworter?«»Nein, aber der Apparat blinkt, wenn jemand angerufen hat.Doch da war nichts.Außerdem glaube ich, dass Emma viel eher auf Howards Handy angerufen hätte.Sie wusste ja, dass er auf dem Weg nach Glossop war, um sie dort abzuholen.Aber Howard war den ganzen Vormittag geschäftlich unterwegs.Du hattest doch einige Termine, nicht wahr, Schatz?«»Ja.Ich habe versucht, alles am Vormittag zu erledigen, und war dementsprechend mit Arbeit eingedeckt.«»Keine Nachrichten auf Ihrem Handy?«Howard schüttelte den Kopf.»Howard musste sich sogar ziemlich abhetzen und erst wieder hierher zurückkommen und mich abholen, bevor wir zusammen nach Glossop weiterfahren konnten«, erklärte Sarah lächelnd.»Er kam reichlich gestresst hier an, der arme Mann, weil er sich durch den Verkehr in Sheffield kämpfen musste und Angst hatte, zu spät zu kommen.Er sagte zwar, es wäre leichter für ihn gewesen, allein nach Glossop zu fahren, aber ich wollte Emma unbedingt mit abholen.«Fry sah kurz zu Howard Renshaw hinüber und hätte ihn am liebsten inquisitorisch gemustert, widerstand aber der Versuchung, in seinem Gesicht lesen zu wollen.»Dann fuhren Sie also beide nach Glossop, um Ihre Tochter abzuholen.Sie hatten nichts von ihr gehört und mussten davon ausgehen, dass sie mit dem Zug um zwanzig nach eins eintreffen würde.Und als sie nicht aus dem Zug stieg, warteten Sie auf den nächsten.«»Ja.«Fry stellte sich mit schmerzhafter Eindringlichkeit vor, wie Sarah auf dem Bahnsteig in Glossop stand, immer aufgeregter wurde, als die Diesellok aus Manchester in den Bahnhof fuhr, die Hand halb erhoben, bereit zu winken, sobald sie ihre Tochter erblickte.Und als Emma nicht kam? Hatte Howard seine Frau beruhigt, hatte er nachgesehen, wann der nächste Zug kam, und Sarah über die Straße geführt und ihr einen Kaffee bestellt, während sie warteten? Wie hatte er reagiert, als die Stunden sich dahinschleppten und Emma noch immer nicht kam? Wie war Sarah mit der Situation umgegangen?Aber Fry musste nicht lange überlegen.Sarah hatte die Hoffnung sicher nicht so rasch aufgegeben.Ihre Hoffnung war unverwüstlich.Sie brachte auch jetzt noch ihr Gesicht zum Leuchten, während sie gezwungenermaßen zum x-ten Mal dieselbe Geschichte erzählte.Jedes Mal, wenn sie mit den Renshaws sprach, stellte Fry wieder fest, dass ihr Glaube spürbar und fast ansteckend war.Während sie jetzt in ihrem Wohnzimmer saß und über Emma redete, klingelte es an der Tür.Beide Renshaws hielten hörbar die Luft an, und Sarah schaute sofort auf die Uhr.Während Howard aufsprang und an die Tür ging, machte sich seine Frau an den Kissen zu schaffen und strich ihr Kleid glatt, als würde jeden Moment ein wichtiger Besucher ins Zimmer treten.Der Raum war so stark mit Erwartung aufgeladen, dass Fry sich gezwungen fühlte, selbst aufzustehen und aus dem Fenster zu schauen.Sie erwartete fast, Emma in der Auffahrt stehen zu sehen, zwei Jahre älter als auf den Fotos, aber wiedererstanden in Fleisch und Blut und immer noch mit der blauen Jacke und der Jeans bekleidet, die Fry so oft in den Aussagen erwähnt fand.Aber es war nicht Emma Renshaw, sondern eine blasse Frau in einer grünen Jacke.»Wer war das?«, fragte Sarah, als Howard zurückkam.»Gail Dearden.Sie hatte Neuigkeiten.«»So?«»Wieder eine Beobachtung.«»Was wurde beobachtet?«»Wer«, verbesserte sie Sarah lächelnd.»Gail hilft uns, Ausschnitte für das Album zu sammeln.«»Was für ein Album?«, fragte Fry mit zunehmender Beklemmung.Das Album lag direkt neben ihr auf dem Bücherregal, ein dicker Band mit einem festen blauen Einband, der sehr abgegriffen aussah.Howard nahm das Buch beinahe andächtig in beide Hände und reichte es ihr, nicht ohne vorher Sarah einen um Zustimmung heischenden Blick zuzuwerfen.Zögernd schlug Fry das Album auf und überflog die ersten paar Seiten.Ihr ungutes Gefühl hatte sie nicht getrogen [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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