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.Der Hasenfuß Rotbert, der damals der Bauermeister war, getraute sich nicht, Felix einer Missetat zu beschuldigen, und folgte dessen frecher Behauptung, Ortlieb, so hieß der Geschädigte, habe seinen Zorn gereizt, indem er ihn, Felix, bezichtigt habe, kein ganzer Mann zu sein.Rotberts Zurückhaltung war verständlich, unser Vater nämlich stand in hohem Ansehen im Dorfe und beim Grafen, während Ortlieb aus einer Familie von Hintersassen stammte, die kein eigenes Land besaßen, und darum nahm auch dessen Vater an dem Gericht nicht teil.Erzürnt über die Ungerechtigkeit schalt Vater das Urteil und nahm zum Erstaunen aller, die anwesend waren, den Platz des Richters ein.Er sagte mit gebrochener Stimme: ›Da es in der Schrift heißt, dass man Auge für Auge geben solle, so gehört eins deiner Augen, Felix, deinem unglücklichen Genossen Ortlieb.Du sollst es nur zurückkaufen können, wenn du ihm dafür den vierten Teil des Ertrages in diesem Jahr übergibst, auf dass Ortlieb ein ordentliches Stück Landes für sich erwerben, einen Hof errichten und dorthin eine gute Magd heimführen kann.‹ Jeder wusste, dass er sich selbst verurteilt hatte, denn von Felix war ja bekannt, dass er keine Arbeit leistete.Felix fand keinen einzigen Fürsprecher unter den Versammelten, die unseres Vaters Urteil mit stummem Nicken bejahten.So schuftete Vater zusammen mit dir für die Schuld des Taugenichts, und wir darbten im Winter fürchterlich, obwohl der Graf, gerührt von der Geschichte, uns in jenem Jahr einen großen Teil seines Zehnts erließ; aber niemals gab es ein Wort des Dankes von Felix.Mutter dagegen wandte sich gegen Vater.Denn sie vergötterte ihren Erstgeborenen, auch wenn es wir waren, die ihr die Last des Tages abnahmen und es ihr erlaubt hatten, sich nach all den Mühsalen des Lebens auch mal ein wenig Ruhe zu gönnen.Nie wieder wurde es wie vordem.Vielleicht wäre es anders gekommen, wenn ich einen stattlichen Bauernburschen hätte und du eine kräftige Magd mit nach Hause gebracht hättest.So dagegen beäugte Mutter argwöhnisch jedes vertraute Wort, das wir miteinander tauschten, und wurde oft allzu ausfällig.«»Wie gerecht der Vater war«, ergänzte Martin, »hatte jeder auch an jenem Tage sehen können, als der Fremde etwas von Vaters Korn auf den Wagen lud, um es als Wegzehrung für sein Pferd zu haben.Das war Unrecht, denn es ist den Reisenden nur erlaubt, das Korn zu schneiden, was sie vom Wege aus erreichen, und zwar ausschließlich zum sofortigen Verzehr des Tieres.Ich verstehe die Missetäter nicht, die vorgeben, sie wüssten das nicht, denn alle wissen es.Nachdem der Bauermeister den Fremden als Dieb zum Tode verurteilt und den Preis von drei Schillingen festgesetzt hatte, mit denen der Fremde seine Haut und sein Haar lösen könne, stellte sich heraus, dass der Fremde nicht einmal die geforderten drei Schillinge besaß.So hätte er bei Vater seine Schuld abarbeiten müssen.Dazu war er auch bereit.Aber am Abend weinte er, weil er nicht rechtzeitig zur Beerdigung seiner Schwester kommen würde, und Vater erließ ihm nicht bloß seine Schuld, sondern gab ihm auch noch genug Korn mit, um am nächsten Tage bis zum Ziel zu kommen.«»Das Rad des Lebens«, flüsterte Anna, »es dreht sich zu schnell für uns.Wir kannten es nicht anders, als Vater abgeschieden war und wir als Knecht und Magd für Felix schuften mussten.Als Felix dann an Heilige Drei Könige voll des Weines im Schnee eingeschlafen und erfroren ist, Gott sei seiner Seele gnädig … Es war eine Sünde, dass wir frohlockten, nun den Hof unser Eigen nennen zu dürfen.Wie schrecklich war es, dass Mutter Franz zum Erben erklärte, weil du nicht ihr Sohn seist.Es hat gedauert, bis wir erkannten, was es bedeutet, dass wir nicht im Blute als Bruder und Schwester verbunden sind.«Demudis sah, wie Martin Annas Körper ein wenig stärker an sich drückte.»Wie glücklich priesen wir uns, nachdem Graf Walram dir deine Herkunft offenbart und dich hierher gesandt hatte, damit du in dein rechtmäßiges Erbe eintreten kannst.Deine …«, Anna unterbrach sich, weil es ihr, wie Demudis spürte, schwer fallen musste, es auszusprechen, »… Mutter fand sich bereit zum Zeugnis.Aber sie kam nicht.Niemand soll sich mehr wähnen, als seines Standes ist [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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