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.Ich kann dir mehr davon erzählen, wenn du vorbeikommst.Ich werd Hackbraten machen.Das ist dein Lieblingsessen, Joe.«»Bist du sicher, dass wieder alles in Ordnung ist?«»Doktor Costello scheint das zu glauben.Also, wann kommst du vorbei?«Plötzlich bin ich mir nicht mehr sicher,ob sie überhaupt einen Anfall gehabt hat.Eigentlich bin ich fast schon überzeugt davon, dass Mum das alles nur erfindet, damit ich mich schuldig fühle.»Gehst du noch mal zu ihm? Um noch ein paar Tests zu machen?«»Nein.So gegen sechs, halb sieben?«»Keine Tests? Warum nicht? Was will der Arzt außerdem noch machen?«»Ich hab meine Pillen.«»Ich mache mir einfach nur Sorgen, das ist alles.«»Mir würde es schon besser gehen, wenn du vorbeikommst.«Ich hole tief Luft.Es ist wie immer.»Ich kann nicht vorbeikommen, Mum.Ich bin beschäftigt.«»Immer bist du beschäftigt.Nie hast du Zeit für deine Mutter.Ich bin alles, was du hast, weißt du das? Alles, was du hast, seit dein Vater gestorben ist.Wo wirst du sein, wenn ich mal nicht mehr bin?«Im Paradies.»Ich komme am Montag vorbei, wie üblich.«»Das werden wir ja dann am Montag sehen.« Die Verbindung ist plötzlich tot.Ich rappele mich hoch und lege den Hörer auf.Zurück bei meinem ramponierten Sofa setze ich mich und schiebe die Füße auf den zerschrammten Couchtisch.In der Stille des Zimmers kann ich die Pumpe hören, die das Wasser in meinem Goldfischglas zirkulieren lässt.Ich frage mich, welchen Frieden ich wohl finden würde, wenn ich ein Goldfisch wäre und bezüglich der Gespräche mit meiner Mutter eine Erinnerungsspanne von fünf Sekunden hätte.Ich werfe einen Blick auf die Hefter.Wenn ich jetzt anfange, sie durchzusehen, müsste ich wenigstens nicht mehr an meine Mutter denken.Hackbraten am Montag.Aber der ist nur der Anfang, dann kommen die Vorwürfe:Warum ich nicht bei ihr wohne,warum ich kein richtiges Leben habe, warum ich keinen BWM fahre.Bekomme ich sie aus dem Kopf, wenn ich die Akten studiere?Ich vermute, es wäre einen Versuch wert.Ich greife danach und fange an zu lesen.Kapitel 21Detective Harvey Taylor.Dreiundvierzig Jahre alt.Verheiratet.Vier Kinder.Seit achtzehn Jahren bei der Polizei.Wurde mit achtundzwanzig Detective im Einbruchsdezernat.Mit einunddreißig befördert in die Abteilung Tötungsdelikte.Wurde einigen der spektakulärsten Mordfälle zugeteilt, die Neuseeland je erlebt hat.Gehörte zu dem Team, das vor zwei Jahren den ersten Serienkiller dieses Landes zur Strecke brachte.Wurde dem Team zugeteilt, das den augenblicklichen Killer sucht.Wie vor zwei Jahren kam der Detective aus Wellington nach Christchurch.Anders als vor zwei Jahren ist der Fall noch ungelöst.Ich lese Taylors Geschichte und sehe,dass er in der Schule lauter Einsen hatte.Mehrere Auszeichnungen im Sport.Hoher IQ.Solche Typen habe ich gehasst in der Schule.Ich wollte selber so sein.In der Akte liegen mehrere Zeugnisse aus seinen Schultagen.Zeugnisse vom Royal New Zealand Police College.Ergebnisse psychologischer Tests.Ich suche nach der Frage: »Haben Sie jemals eine Frau vergewaltigt und dann erwürgt?«, doch sie steht nirgends.Ich vermute, er hätte »nein« angekreuzt.Die meisten Fragen sind ziemlich lahm.Was ist Ihre Lieblingsfarbe? Was ist Ihre Lieblingszahl? Würde Sie stehlen, wenn Sie in Not wären? Haben Sie jemals Drogen geraucht? Jemals ein Haustier getötet? In der Schule jemanden zusammengeschlagen? Oder sind Sie zusammengeschlagen worden? Legen Sie gerne Feuer?Zuerst gibt es fünf Seiten dieser mit »ja« oder »nein« zu beantwortenden Fragen; dann kommen Fragen, bei denen man die Antwort selbst formulieren muss und nicht mehr nur Kreuze in einem Kästchen machen kann.Was sollten wir mit Mördern machen? Wie hat es sich angefühlt,in der Schule zusammengeschlagen zu werden? Wie haben Sie darauf reagiert? Warum dies und warum das, Riesensache dies und Riesensache jenes.Mithilfe der Fragen lässt sich angeblich ein psychologisches Profil erstellen, so etwas wie: »Ich wurde in der Schule zusammengeschlagen, aber meine Lieblingsfarbe ist Blau, also kann ich nicht schwul sein, richtig?« Ja, richtig.Ich höre auf, mir die Fragen anzusehen, und gehe über zu den Ergebnissen.Ein Gummistempel versichert Taylor, dass er geistig gesund ist.Keine weiteren Erklärungen.Die als »geistesgestört« beurteilten Prüflinge werden später Parkwächter.Ich verfolge in der Akte seinen weiteren Weg vom Constable zum Detective: die Festnahmen, die er gemacht, die Fälle, die er aufgeklärt hat.Der Kerl hat einen großen Teil seiner Freizeit auf seine Ermittlungen verwandt.Diese Stunden werden nicht bezahlt, doch man verschafft sich Respekt.Sie helfen einem, wenn es um Beförderungen geht, sodass man noch mehr Arbeit bekommt, für die man nicht bezahlt wird.Der Bericht verrät, dass dieser Mann sehr engagiert ist, wenn es um seine Arbeit, aber auch, wenn es um seine Familie geht.Ich weiß nicht, wie man das alles unter einen Hut bringen soll, aber bis jetzt hat er beides noch [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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