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.Einfach war dieses Laufen allerdings nicht, denn die Steige waren so schmal, daß zwei Personen kaum aneinander vorbeikamen, ohne sich in den Matsch zu stoßen.Die Fuhrwerke blieben stecken.Die Maultiere mühten sich ab und gerieten doch immer tiefer in den Schlamm.Zuweilen brach eines zusammen und erstickte.Die Besitzer versuchten die Kadaver fortzuzerren, aber der Gestank verriet bald, daß sie ihre Anstrengungen aufgegeben hatten.Die Wagen versanken bis zu den Rädern im Morast; waren selbst die Räder nicht mehr zu sehen, dann kümmerte sich niemand länger um sie.Chase und Fenway inserierten Gummimäntel, Gummihüte und Gummistiefel; außerdem hatten sie Gummizelte zum Darinwohnen zu offerieren sowie Gummilaken für die Betten jener Leute, die in Hütten mit undichten Dächern lebten.Diese Dinge wurden zwar dringend benötigt, aber nur wenige waren imstande, den Laden zu erreichen.Die Montgomery Street war ein schwarzes gefährliches Meer aus Schlamm geworden.Der Regen sorgte dafür, daß es mit jeder Stunde tiefer wurde.Mr.Fenway kam auf eine Idee.»Werfen wir doch diesen Plunder aus New York hinein«, schlug er vor.»Dann wird die Straße bald wieder passierbar sein.«Sogleich machte er sich mit Mr.Chase und seinen Helfern an die Arbeit.Binnen kurzem folgten andere Geschäftsleute ihrem Beispiel: Sie schleiften Ballen und Fässer mit Waren vor die Häuser und versenkten sie im Morast, so daß ihre Kunden sie aufsuchen konnten.Sie hatten alle eine Menge Zeug, mit dem sie nichts anfangen konnten.In den vergangenen Monaten hatten viele der einlaufenden Schiffe Ladungen kostspieligen Schunds gelöscht.Die meisten Kapitäne in den Vereinigten Staaten wußten von San Francisco lediglich, daß es eine Stadt voller Gold sei, und sie hatten sich auch gar keine Mühe gegeben, brauchbare Gegenstände aufzukaufen.Statt dessen brachten sie mit Silber beschlagene Maultiergeschirre, weiße Rüschenhemden und Lackschuhe zum Tanzen – und das sollte für Männer von Nutzen sein, die Overalls und lange Stiefel zum Goldgraben brauchten! In einer Stadt, wo die meisten Leute in Pennen nächtigten, und zwar in Gesellschaft von Wanzen und Ratten, tauchten Mahagonibetten und Nachttische mit Marmorplatten auf.Babybettchen und Schaukelstühle und Salonöfen landeten in einem Ort, der kaum ein Dutzend Familien zu seinen Bürgern rechnen konnte.Tonnenweise wurden Hüte und Bänder und seidener Tinnef für Frauen ausgeladen, die es gar nicht gab.Die Herren Chase und Fenway und ihre Kollegen zerrten diesen Kram aus ihren Lagern ins Freie und ließen ihn im Morast untergehen.Männer, die keine Ladenbesitzer waren, erschienen alsbald und kauften derartigen Ramsch zu billigen Preisen, um damit ihre Straßen aufzufüllen.Im Calico-Palast ging es auch weiterhin hoch her.Kunden wie Mr.Fenway kämpften sich lieber durch Schlamm und Dreck ihren Weg, als daß sie die Abende in ihren elenden Unterkünften verbracht hätten.Auch Marnys Schlafzimmer war feucht und kalt.Ihre Kleider schienen überhaupt nicht mehr trocken werden zu wollen, und ihre Mahlzeiten (die vom nächsten Restaurant geliefert wurden) waren durchweicht, wenn sie bei ihr anlangten.Doch sie fühlte die innere Wärme, die nur ein Spieler kennt, der den richtigen Einsatz gewagt hat.Wenn sie nicht an ihrem Kartentisch zu tun hatte, saß sie in ihrem kümmerlichen Zimmerchen, schlürfte aufgewärmten Kaffee und lauschte dem Regen: Bums, bums, Taramtamtam, platsch, platsch, klapp, klapp – Regen, Regen, Regen.Und während sie lauschte, wußte sie, daß jeder Regentag ihre Dampfertickets wertvoller machte.Kendra hatte es so behaglich, wie man es bei einem so fürchterlichen Wetter nur haben konnte.In ihrem Dach gab es keine Löcher, und sie verfügten über einen ansehnlichen Vorrat an Brennholz.Kurz vor dem Sturm hatte Loren die überzähligen Holzteile eines Hauses gekauft, das kürzlich von Carson gebaut worden war.Während der Sintflut traf ein Dampfer ein.Loren schickte Ralph zur Posthalterei.Er kam mit einer ganzen Tasche voller Briefe zurück.Endlich hatte Eva Kendras Brief vom Frühjahr beantwortet.Kendra legte sich aufs Sofa und las das Schreiben.Im Kamin prasselte das Feuer.Aufs Dach prasselte der Regen.Eva hatte aus Hampton Roads, Virginia, geschrieben, wo ihr Mann nun in Garnison war.Es war einer dieser taktvollen pflichtgetreuen Briefe, die sie Kendra auch schon in deren Schulzeit geschickt hatte.Daß die Ehe mit Ted so übel ausgegangen war, fand sie bedauerlich.»Da Du so wenig Einzelheiten mitgeteilt hast, weiß ich kaum etwas darüber zu sagen, aber ich bin sicher, Du hast richtig gehandelt.« Und sie hoffte, Kendra werde nun bei Loren glücklicher sein.»Ich entsinne mich seiner noch gut von unserer Reise auf der Cynthia.Ein junger Mann mit ausgezeichnetem Charakter und dem Benehmen eines Gentlemans.« Dann setzte sie einige Details über ihr Leben in Hampton Roads hinzu, das ihr anscheinend behagte.Langsam legte Kendra die Blätter auf das Kissen neben sich.Sie vernahm das Trommeln des Regens.Danach blickte sie noch einmal auf den Brief ihrer Mutter.Ein freundlicher, beinahe unpersönlicher Brief.Als hätte sie einer Kusine geschrieben, die ihr vor Jahren zum letztenmal begegnet war und die sie erst in Jahren wieder zu sehen erwartete.Vielleicht auch nie mehr.Wie immer, dachte Kendra.Wie immer ist sie froh, mich los zu sein.Ich bin passend versorgt.»Und wie geht es Ihrer Tochter, Mrs.Taine?« – »Sie ist in Kalifornien verheiratet.O ja, es gefällt ihr dort sehr gut.«Ich werde ihr schreiben, sobald ich mein Baby bekommen habe.Dann werde ich wenigstens einen Grund zum Schreiben haben.Ich nehme an, wir werden uns jedes Jahr zweimal einen Brief schicken, keinem von uns wird es leid tun, daß wir so weit voneinander getrennt sind.Wir haben nichts Gemeinsames.Wir hatten es nie und werden es nie haben.Kendra spürte, wie sich das Baby in ihr bewegte.Sie schaute an sich herab.Es konnte nicht mehr lange dauern.»Du sollst es gut haben«, versprach sie.»Du sollst niemals erfahren, wie das ist, wenn kein Mensch etwas von einem wissen will.«Nach zwei verregneten Wochen blickten die Leute sich verdutzt um.Der Regen hatte lange und tiefe Furchen in die Berghänge gegraben.Der untere Teil der Stadt stand inmitten eines Sumpfes, der wie schwarzer Sirup aussah.Im Schlamm trieben Lumpen und Schuhe, Knochen und Flaschen und Konservenbüchsen, Kartoffelschalen und Gemüsebehälter und alle nur denkbaren Abfälle.Dieser Kehricht verfaulte nun.Sie mußten sich mit den Verhältnissen abfinden.Sie hatten durch den Morast zu waten, denn es gab ja nur wenige Bürgersteige.Sie mußten sich auch mit dem Gestank abfinden.Nie zuvor waren sie den rauhen Winden so dankbar gewesen wie jetzt [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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