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.Dieselbige Nacht gingen die Mönche nach St.Bartholomä bei Berchtesgaden, um allda die Mette zu singen; und Lazarus wurde von dem Mönch auch dahin geführt durch einen schönen Gang, der so weit und breit war, daß ihrer drei und drei neben einander gehen konnten.Und als sie eine Weile gegangen waren, da sagte der Mönch im Gehen: Schau, Lazarus, jetzt gehen wir tief unter dem See.Hierauf kamen sie zu der Kirche, wo die Mönche, hinter dem Altar, die Mette sangen.Nach gesungener Mette gingen sie wieder zurück in den Untersberg.Also ist es einen Tag wie den andern zugegangen mit den Kirchengebräuchen.Lazarus aber blieb volle sieben Tage in dem Berg, und verrichtete bei Tag seine Andacht in der großen Kirche, und des Nachts in den Orten, wo die Mönche ihre Mette hielten.– Am siebenten Tag sagte der Mönch: Lazarus, nun ist es Zeit, daß du wieder hinaus gehest; oder willst du hierinnen verbleiben, so magst du es auch thun.Lazarus sprach: Ich will hinaus gehen.Also gab ihm der Mönch noch zwei Laiblein mit auf den Weg, und geleitete ihn sodann bis zu dem Thurm, durch den er eingegangen war.Im Gehen sprach aber der Mönch: ›Höre, Lazarus, was ich dir noch sagen will.Dieser Berg, siehst du, ist ein gar wunderbarer Berg, und in allen seinen Theilen von unzählbarem Volke bewohnt.In dem obersten Theile sind die Mönche, welche Tag und Nacht beten für die Christenheit.In dem mittlern Theile sind die Ritter mit dem glorwürdigen Kaiser Karl, und die sind alle bereit, zu jeder Stunde, wenn es Gott will, zu fechten für den christlichen Glauben.In dem untern Theil, im Erdgeschosse, da wohnet das Völklein der Bergmännlein; die wärmen und heizen die Erde, daß sie alljährig Früchte brigen mag, und sie bereiten das Metall, dessen ihr da draußen bedürfet.Also wird hier, auf Gottes Anordnung, Sorge getragen für euer geistiges und leibliches Wohl, und ihr müßt deß Dank haben.‹ Darauf, als sie vor dem Thurm stunden, sprach der Mönch: ›Nun schau auf die Uhr, auf welcher Stunde der Zeiger ist.‹ Und es war eben 7 Uhr, wie damals, als Lazarus hinein gegangen war.Drauf, als sie zum Thor gekommen waren, sprach der Mönch: Hier liegt dein Hut; setz' ihn auf, so kannst du wieder den Weg weiter gehen.Wie sie aber an dem Ort noch stunden, verdolmetschte er ihm die Inschrift, die auf der steinernen Wand stand.›In den letzten Tagen wird der Antichrist mit seinen heidnischen Schaaren sich lagern auf dem Walserfeld; und es wird eine zahllose Menge seyn von geharnischten Reitern und Lanzenknechten.Die gläubigen Christen aber, klein an Zahl, werden sich mit ihrem Bischof in Salzburg sammeln, und in den Klüften sich verbergen, wie ehedem St.Rupertus mit seinen Gesellen, aus Furcht vor dem gewaltigen Feinde.Da, wie nun die Noth am größten ist, erwacht der glorreiche Kaiser Karl und seine gesammte Ritterschaar; und er schickt einen Herold hinaus, der das Wappen des Kaisers aufhängt, Angesichts des Feindes, an dem großen ausgedorrten Birnbaum, der an dem Walserfeld steht, und der um diese Zeit frische Zweiglein ausschlagen wird.Und, sieh! es thut sich plötzlich der Berg auf, und aus dessen offenen Thoren schreiten hervor, den alten Kaiser an der Spitze, 10000, Ritter und 100000 Lanzenknechte, alle zum Kampfe gerüstet.Da wird sich denn eine Schlacht anheben, wie die Welt noch nie eine gesehen hat; und der Heiden Blut wird in so reichlichem Maße vergossen werden, daß Einem das Blut rinnen wird bis an die Schenkel; und der Antichrist wird zuletzt selber fallen im Gemetzel, und er wird sein eigen Blut gen Himmel spritzen, und sprechen: Der droben hat gesiegt.Drauf, als die Schlacht geschehen, wird Ruhe seyn und Friede auf Erden unter den Menschen, bis der Herr kommen wird zum letzten Gerichte.‹ Also sprach der Mönch; und darauf entließ er den Lazarus Gitschner, der wieder heimkehrte zu den Seinigen.«Als die Mutter die letzten Worte sprach, trat eben der Vater in die Stube, der aus dem Wirthshaus gekommen.Er langte weiß Brod aus der Tasche und theilte es unter die Kinder, daß sie davon äßen.Drauf, indem er den Hut und die Jacke ablegte, sagte er zur Mutter: Hast ihnen das Mährlein aufgetischt von dem Lazarus Gitschner?Nun, sagte die Großmutter, ein Glaubensartikel ist's eben nicht; und darum magst du davon halten, was du willst.Was bringst denn du für neue Mähren nach Haus? fragte die Mutter.Nichts weiter, sagte der Vater, als daß die Franzosen wieder unruhig werden.Gott bewahre uns vor denen! sagte die Großmutter.Die sind ärger, als die Türken.Laßt sie nur kommen! erwiederte Hans.Wir werden schon wieder fertig mit ihnen, auch ohne Kaiser Karl und seine Ritter.Aber nicht ohne Gottes Hülfe, versetzte Lise.Nun wurden die Kunkeln bei Seite gesetzt; denn es war schon spät geworden.Die Magd räumte in der Stube auf; der Knecht ging noch in den Stall; die Mutter sah in der Küche nach, der Vater, ob alles im Hause geschlossen sey; und die Großmutter bereitete die Kinder zum Schlafengehen, und ließ sie das Abendgebet beten, und: »Heiliger Schutzengel mein, laß mich dir empfohlen seyn.« Draußen aber auf der Gasse sang der Nachtwächter:Meine lieben Herrn, laßt euch sagen,Der Hammer, der hat zehn Uhr g'schlagen,Wohl zehn Uhr!Gelobt sey Gott und Maria!X.Das Zaunköniglein, eine Fabel.– Der Teufel und der Bauer, ein Schwank.– Die zwei Brüder, ein Mährchen.Die Kinder hatten bereits den Tisch verlassen, um auf dem weiten und breiten Söller zu spielen; denn das unfreundliche Wetter hielt sie ab, sich im Freien herum zu tummeln.Die übrige Gesellschaft saß noch beisammen; der Großvater nahm sein Pfeifchen zur Hand, die Frauen ihr Näh- und Strickzeug.Da nahm der Vater das Wort und sagte: »Die Mutter mag sich nun Zeit nehmen, um auf eine Geschichte zu sinnen, die sie uns heut Abends vortragen mag
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