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.Immer – er dachte kurz nach – wirklich immer war er für diesen Scheißverlag da gewesen.Im Zweifel hatte stets seine Familie zurückstehen müssen.Praktisch nie war er zu Hause gewesen, wenn die Kinder abends zu Bett gingen.Oft war es so spät im Büro geworden, dass er selbst Nora übers Telefon gute Nacht gesagt hatte.Kein Urlaubstag war vergangen, ohne dass er nicht vom Verlag angerufen worden war.Und nun? Einmal, ein einziges Mal waren ihm persönliche Verpflichtungen wichtiger, und schon wurde an seinem Stuhl gesägt.Wenn er menschlich nicht so enttäuscht gewesen wäre, hätte er vielleicht sogar darüber lachen können.So aber stand er auf und ging zwischen Fenster und Tür hin und her.Es war spät geworden, aber er hätte jetzt keinen Schlaf gefunden.Nach einer Weile blieb er am Fenster stehen und betrachtete Sydneys Lichter unter sich.Nein! Die ganzen Jahre, in denen er sich für diese Firma aufgerieben und eingesetzt hatte und in denen Nora und die Kinder hatten zurückstehen müssen, sollten nicht einfach umsonst gewesen sein.Er würde diesem Weichei das Feld nicht kampflos überlassen.Max überlegte.Drei Wochen hatte Nora in Cameron Downs gelegen, und knapp vier Wochen war sie jetzt schon wieder in Sydney.Es müsste doch langsam möglich sein, dass sie nach Hause konnte.Der Hauptgrund, der gegen den langen Heimflug sprach, war sicher der Schädelbruch.Wie lange würde das wohl noch dauern? Max nahm sich vor, gleich morgen mit dem Arzt zu sprechen.In Gedanken versunken begann er schließlich, sich auszuziehen, um im Bad zu duschen.Am nächsten Morgen suchte er sofort ihren Arzt auf, um mit ihm die Situation zu besprechen.Wie er jedoch befürchtet hatte, eröffnete dieser ihm, Nora könne frühestens in zwei bis drei Wochen den langen Flug wagen, und das auch nur, wenn keine Komplikationen mehr aufträten.Andernfalls bestehe immer noch die Gefahr von Gehirnblutungen.Vor dem Zimmer seiner Frau angekommen, atmete er tief durch.Als er eintrat, blickte sie auf und lächelte ihm entgegen.Sie erwiderte seinen Kuss und sah ihn dann aufmerksam an.»Was ist los? Hast du schlecht geschlafen? Oder ist etwas mit den Kindern?«Er setzte sich zu ihr und griff nach ihrer Hand.»Nein, nein, mit den Kindern ist alles in Ordnung.« Er unterbrach sich und suchte offenbar nach den passenden Worten.Sie blickte ihn alarmiert an.»O Gott, Max, jetzt sag schon, was los ist!«»Bitte mach dir keine Sorgen.Ich habe Ärger im Verlag.Eigentlich müsste ich dringend nach Hamburg, Stell dir vor, der Marquardt sägt an meinem Stuhl.«Sie war empört.»Was? Und das nach allem, was du schon für ihn getan hast? So eine Schweinerei.Das darfst du dir nicht gefallen lassen, Max.«Sie runzelte die Stirn und schien zu überlegen.Max schluckte, denn er wusste, wie ihre nächste Frage lauten würde.»Können wir nicht schon nach Hause fliegen? Ich halte es hier sowieso nicht mehr aus.« Sie sah ihn hoffnungsvoll an.»Max, frag doch den Arzt, ob ich nicht schon raus kann.Es geht mir schon viel besser, und ich darf sogar schon mit den Krücken aufstehen, wenn ich das Bein nicht zu sehr belaste.«Er hatte den Kopf gesenkt und betrachtete ihre Hand.Als er sie wieder ansah, blickte sie ihm in die Augen und machte ein enttäuschtes Gesicht.»Du hast schon gefragt, nicht wahr?«Er nickte langsam.»Wie lange noch?«Als er nicht sofort antwortete, schlug sie mit der Hand auf die Bettdecke.»Max! Wie lange soll ich noch hier bleiben?«»Der Arzt sagt, wenn alles glatt läuft, so zwei bis drei Wochen.«Sie atmete hörbar aus und ließ sich zurücksinken.Ihre Augen starrten an die Decke, und er konnte erkennen, wie es in ihrem Kopf arbeitete.Schließlich beugte sie sich vor, griff nun nach seiner Hand und sagte: »Es hilft nichts, Max, dann fliegst du eben allein voraus.Ich kann dir gar nicht sagen, wie mich so etwas aufregt.Du hast alles für diesen blöden Verlag getan.Ich will jetzt nicht die Schuld daran haben, dass man dir womöglich diesen Leisetreter vor die Nase setzt.Außerdem wäre es sicher ein Lichtblick für die Kinder, wenn nach all den Wochen endlich mal wieder ein Elternteil auftaucht.« Aufmunternd sah sie ihn an
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