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.„Ist klar“, winkte Büttner ab.„Angesichts dieser Aufnahmen gehe ich mal davon aus, Herr Winter, dass Sie es waren, der die Kamera im Unterrichtsraum Ihres Bruders installierte.“„Gut erkannt, Herr Kommissar“, nickte Ben.„Dann waren vermutlich auch Sie es, die Frau Rabensberg in, na ja, etwas unappetitlicher Weise auf Facebook eingestellt haben, richtig?“ Büttner hatte angesichts der Sachlage keine Lust, noch lange um den heißen Brei herumzureden.„Gepostet haben“, korrigierte ihn Ben, ohne sein Grinsen einzustellen, „auf Facebook postet man, da stellt man nichts ein.Und sicherlich meinen Sie Frau Ravensburger.“Büttner musste wieder Willen lächeln.Er konnte forsche junge Menschen gut leiden.Auch wenn ihm dieser Ben Winter ein wenig zu forsch war.„Nun, dann würde ich mal sagen, Sie sollten sich bei Frau Ravensburger schleunigst entschuldigen.Und dann werden Sie die strafrechtlichen Konsequenzen tragen müssen.Aber das dürfte Ihnen ja klar sein.“ Büttner machte eine kurze Pause, dann fügte er hinzu: „Und wenn Sie mir jetzt noch sagen, dass Sie Ihren Bruder umgebracht haben, dann könnte ich für heute Feierabend machen.“„Sorry, Herr Kommissar, da muss ich Sie leider enttäuschen“, erwiderte Ben mit gespielt zerknirschtem Gesicht.„Warum hätte ich das tun sollen, wo er mir doch so geiles Material geliefert hat.Pornos frei Haus.Wo gibt es das schon?“„Er könnte Sie erwischt haben!“Ben schüttelte den Kopf.„Ach, Herr Kommissar, nun enttäuschen Sie mich aber.Wo bleibt denn Ihr logisches Denken? Oder meinen Sie vielleicht, die Aufnahmen kurz vor seinem Tod hätte es noch gegeben, wenn er die Kamera entdeckt hätte? Tststs.“„Sie könnten Sie direkt vor dem Mord ausgeschaltet haben.Ist ja schon ein wenig seltsam, dass der Mord selber nicht mehr zu sehen ist, finden Sie nicht?“„Tja, Herr Kommissar, was soll ich sagen zur Unberechenbarkeit der Technik? Speicherkarten fragen nicht nach Mord oder Totschlag.Sie versagen einfach ihren Dienst, wenn sie voll sind.“„Komischer Zufall.“„Technische Errungenschaften basieren selten auf Zufällen.Das sagt zumindest mein Physiklehrer.“„Na, der muss es ja wissen.Wie dem auch sei.Da wir gerade so nett am Plaudern sind, könnten Sie mir eigentlich noch verraten, warum Jonathan Eckstein es auf Sie abgesehen hatte.Sieht ja nicht so doll aus, Ihr Hals.“„Er wollte diese verdammten Skulpturen haben“, brummte Ben und fasste sich instinktiv an die Kehle.„Welche Skulpturen?“„Die von Rodin.Der Kuss, Gier und Wolllust und Sturz eines Engels.Raffael Winter hatte sie doch von Eckstein geschenkt bekommen“, mischte sich nun erstmals Hasenkrug neunmalklug wieder ins Gespräch.„Und nun wollte er sie zurück haben?“, fragte Büttner an Ben gewandt.„Ja.Er meinte, ich hätte sie Raffael gestohlen.“„Und Sie wollten sie ihm nicht geben.“„Nein.Ich hab ihm stattdessen ein wenig Pornos gucken lassen.Das fand er aber nicht so witzig, wie ich gedacht hatte.“ Wieder fasste sich Ben an seinen Hals.„Das kann ich mir denken.“„Sie sollten ihn verhaften.“„Würden wir ja gerne.Aber er ist unauffindbar.“„Schade für Sie.“„Ja.Besitzen Sie einen silberfarbenen Rekorder?“, wechselte Büttner so unvermittelt das Thema, dass selbst Hasenkrug Mühe hatte, ihm zu folgen, dann aber wissend nickte.„Was für einen Rekorder?“„Für Musikaufnahmen und Ähnliches.“„Nee.Ich gucke lieber Filme.“„Sie haben Magdalena Fehnkamp damit in Angst und Schrecken versetzt.“„Magdalena?“ Ben sah den Kommissar so erstaunt an, dass Büttner sicher war, in Sachen Rekorder auf der falschen Fährte zu sein.„Kennen Sie jemanden, der einen solchen Rekorder.“ Büttner wurde vom Klingeln seines Handys unterbrochen.Er ging dran und sagte knapp: „Ja?“Hatte er bis zu diesem Zeitpunkt noch eine gesunde Gesichtsfarbe gehabt, so wich sie im nächsten Moment einer gespenstigen Blässe.Erschüttert ließ er sein Handy zurück in die Tasche seines Jacketts gleiten.„Irgendwas nicht in Ordnung, Chef?“, fragte Hasenkrug besorgt.„Wir müssen los“, presste Büttner angespannt hervor, „man hat bei Campen eine Leiche aus dem Wasser gezogen.“31Kaum jemals zuvor in seiner polizeilichen Karriere war es Büttner so schwer gefallen, vor einer Leiche zu stehen und sie einfach als Teil seiner routinemäßigen Arbeit anzusehen, wie die Gerichtsmedizinerin Dr.Anja Wilkens es ihm soeben in fürsorglicher Absicht ans Herz gelegt hatte.Katharina.Gerade erst hatte er sich gefreut, eine frühere Freundin wiedergefunden zu haben, da wurde sie ihm auch schon wieder genommen.Und gefreut hatte er sich wirklich, auch wenn er es ihr vielleicht nicht deutlich genug gesagt hatte.Aber hinterher war man ja immer schlauer
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