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.»Und ist seitdem nicht mehr ganz richtig im Kopf.« Kath ließ Trudi einen Moment lang aus den Augen.»Die Ärmste! Es ist erschütternd, wie sie dauernd über Hexen und dergleichen redet.«»Ich finde es faszinierend.« Engsted holte einen ledernen Tabaksbeutel hervor und begann seine widerlich aussehende Briarpfeife zu stopfen.»Ich meine die fixe Idee, den Tod ihrer Schwester auf Hexerei zurückzuführen.Bekanntlich haben im Staat New York lediglich zwei Hexenprozesse stattgefunden — ja, New York war während der Salemer Prozesse sogar Zufluchtsort derjenigen, denen es gelang, aus Massachusetts zu entkommen.Historisch betrachtet, besteht keinerlei Grund, ausgerechnet hier an Hexerei zu glauben.«»Ich weiß nicht recht«, warf Trudi ein.»Ich sehe sogar in diesem Raum etliche Hexen versammelt.«»Ich habe mich damit beschäftigt«, fuhr Engsted ungestört fort, während er mit seinem langen breiten Zeigefinger den Tabak in seinen Pfeifenkopf stopfte.»Als ich noch praktizierte, hatte ich einen ähnlichen Fall: Eine junge Frau war überzeugt, von einem Dämon besessen zu sein.Höchst interessant.«»Auf mich wirkt es abstoßend.« Kath schüttelte sich theatralisch, und nur ihr enges Mieder verhinderte eine mittlere Katastrophe.»Alte Vetteln auf Besenstielen rühren in irgendeiner widerlichen Brühe.Igittigitt!«»Das ist nur der kindliche Überhang des Ganzen.« Engsted setzte, bevor er weitersprach, mit ungeheurer Bedächtigkeit seine Pfeife in Brand.»Die Quintessenz des Glaubens war die Kraft des Bösen, die durch ein Bündnis mit dem Teufel verliehen werden konnte.Dies Bündnis bedeutete, vom Standpunkt einer Frau gesehen, vor allem körperliche Vereinigung mit dem Teufel selbst oder einem seiner Dämonen.«»Das klingt ja noch scheußlicher.« Kath zog ein Gesicht.»Ich mag nicht einmal daran denken.«»Nun«, mischte sich Trudi ein, »das wäre doch mal was Neues für dich.«»Ich dachte, dieses Experiment würde eher dich reizen«, erwiderte Kath.»Wie willst du sonst nach all den Jahren noch einen Mann abkriegen — es sei denn, du behext ein armes, argloses Opfer?«»Moment mal.« Ich unterbrach das Geplänkel mit dem Mut der Verzweiflung, bevor die Damen anfingen, sich gegenseitig die Haare auszureißen.»Mir ist gerade etwas eingefallen, Steve.Kennen Sie die Bedeutung eines lateinischen Zitats — malum secutum?«»Es bezeichnet das Unheil, das einer von Hexen ausgestoßenen Drohung folgt.Wo haben Sie das gehört? Oh, natürlich.« Er paffte zufrieden an seiner Pfeife.»Von Emma Langdon?«Ich nickte.»Sie sagte, die Drohung sei bereits erfolgt, nun müsse das malum secutum bald kommen.«»Es ist ein Jammer, daß man nichts für sie tun kann«, seufzte Trudi.»Könnten Sie ihr nicht helfen, Steve? Sie sind doch schließlich Psychiater.«»Aber ich praktiziere nicht mehr.« Er schüttelte zweifelnd den Kopf.»Vermutlich ist sie in ihrem jetzigen Zustand sehr viel glücklicher.Ihr Geist hat nie den Schock verwunden und sich deshalb in den Hexenwahn geflüchtet.Ich bin mir gar nicht sicher, ob es gut für sie wäre, ihr den klaren Verstand zurückzugeben, selbst wenn man es könnte.Es gäbe keine Garantie, wie lange die Besserung vorhält und ob sie nicht beim zweitenmal in völlige Umnachtung sinkt.«»Sie werden ja wissen, wovon Sie reden«, sagte Trudi zögernd.»Aber es ist trotzdem ein Jammer.«»Jede Geisteskrankheit ist ein Jammer«, erwiderte Engsted salbungsvoll.»Mich fasziniert nur die Einseitigkeit von Emmas Besessenheit.«»Das hilft der Nichte auch nichts«, sagte ich.»Ich habe den Eindruck, daß Elaine ihrer Tante bereits halbwegs glaubt.«»Das Haus ist aber auch wirklich schaurig.« Kath schüttelte sich noch einmal, hauptsächlich, um meine Aufmerksamkeit zu erregen.»Ich frage mich, warum sie es nicht verkaufen und nach Manhattan zurückziehen.Was ist denn das für ein Leben, eingeschlossen in diesem Mausoleum?«»Die Bedingungen in Sarahs Testament hindern Iris, das Haus zu verkaufen.« Engsteds hageres Gesicht sah noch bekümmerter aus.»Aber ich glaube, wir haben alle die nachbarliche Verpflichtung, unser Bestes für Elaine zu tun.«»Da müssen Sie aber erst Iris ausschalten«, sagte Kath sarkastisch.»Sie hat ihre kleine Schwester in Watte verpackt.Vermutlich hält sie uns alle für so lasterhaft, daß wir Elaine im Handumdrehen verderben würden.«Trudi kicherte.»Vielleicht möchte sie nur keine Konkurrenz.«»Das ist die erste vernünftige Bemerkung, die du heute abend gemacht hast«, pflichtete Kath ihr gnädig bei.»Ich habe mich schon oft gefragt, ob die kleine Elaine eine Ahnung hat, was Iris anstellt, wenn sie.« Ein leidender Ausdruck legte ihr Gesicht in harte Falten.»Dreht euch nicht um, aber jetzt kommt Harry.Und schon wieder voll wie eine Haubitze.«Ein kleiner fetter Kerl, dem das lange blonde Haar unordentlich in die Stirn hing, kam entschlossen auf uns zugesteuert; bei jedem seiner unsicheren Schritte schwappte etwas Alkohol aus seinem Glas
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