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.«»Prima«, sagte ich.»Das wär’s?«»Sonst war nichts«, bestätigte sie.»Darf ich jetzt gehen?«»Der einzige Grund, den ich dagegen anführen könnte, würde dich wahrscheinlich auch nicht aufhalten«, sagte ich ehrlich.»Was treibst du eigentlich den ganzen Tag, wenn ich nicht hier bin?«»Ich spiele mit mir selber Sechsundsechzig«, meinte sie lässig.»Ich gewinne eine ganze Menge, aber ich mogele auch ein bißchen dabei.Gute Nacht, Danny.«Als sie weg war, verfügte ich mich in mein Zimmer, klappte die Aktentasche auf und legte den Umschlag auf den Schreibtisch.Er enthielt drei kleinere Kuverts.Auf dem ersten stand »Rex Tybolt«.Ich öffnete es, und zutage kamen die hübschen Schnappschüsse aus Acapulco, Negative und Abzüge.Es eignete sich wohl nichts davon für einen Nachruf, deshalb verschloß ich den Umschlag wieder.Auf dem zweiten Kuvert stand »Margot Lynn«.Ich fischte einige Zeitungsausschnitte heraus, die alle von dem losen Treiben einer jugendlichen Sünderin namens Janie Rigowski berichteten.Ich studierte sie mit wachsendem Interesse.Margot war wirklich ein böses kleines Mädchen gewesen — und so aktiv.Die beiden ersten Kuverts hatten nichts erbracht, was auch nur einen vagen Hinweis auf den Mörder geben konnte.Meine Hoffnung konzentrierte sich auf das dritte Kuvert, denn nach allem, was ich in den letzten paar Tagen von Donna Albertas täglichem Leben gesehen und gehört hatte, mußten Harveys Spürhunde schon sehr tief geschürft haben, wenn sie tatsächlich etwas entdeckt haben sollten, womit sich die Primadonna erfolgreich erpressen ließ.Ich warf einen flüchtigen Blick auf die Maschinenschrift des Umschlags und hatte ihn schon halbwegs aufgeklappt, ehe das Gelesene bis in mein Gehirn vordrang.Vielleicht war der Stenotypistin ein Fehler unterlaufen? Aber ein zweiter Blick bestätigte, daß der Name gar nicht »Donna Alberta« lautete.Da stand: »Kasplin.«Aus dem Kuvert fielen ebenfalls Zeitungsausschnitte auf den Tisch.Sie stammten alle aus dem Herbst vor zehn Jahren.Damals hatte Kasplin sich anders genannt: »Little Joey, das Musiklexikon im Taschenformat.«Neben den Zeitungsausschnitten fanden sich zwei Reklamezettel, die eine Art Wanderzirkus ankündigten.Little Joey wirkte dabei als allwissender Zwerg mit, der jede Frage des Publikums zum Thema Musik beantworten konnte und sich außerdem erbot, jede Melodie zu erkennen, wenn man ihm die ersten drei Takte vorpfiff.Die Ausschnitte entstammten Provinzblättern des Mittleren Westens.Ein Angehöriger des Wanderzirkus war überführt worden, von einem Mädchen der Truppe Geld kassiert zu haben, das die Dame mit vorwiegend horizontaler Tätigkeit erworben hatte.Also schuldig der Zuhälterei; aber der Knüller der Story waren die Fotos, die großformatig auf den ersten Seiten der Blätter erschienen waren.Sie zeigten die beiden armen Sünder Seite an Seite — Little Joey war 1,35 Meter groß, so besagten die Texte darunter, während das Mädchen, eine überentwickelte, leicht schlampige Blondine, genau einsachtzig maß.Kasplin hatte Bewährung bekommen, weil er nicht vorbestraft gewesen war und weil, so nahm ich an, der Richter gewiß Mitleid mit einem Menschen empfunden hatte, der mit dem Verstand und den Trieben eines normalen Mannes, aber mit der Gestalt eines Zwergs geboren worden war.Er wirkte grotesk.Selbst der Blick auf die zehn Jahre alten Zeitungsbilder verursachte einen gelinden Schock: der interessante Charakterkopf, das hübsche Gesicht mit den ausgeprägten Linien — und darunter die Figur eines Gnoms.Harveys Schnüffler hatten wirklich tief gegraben — und hatten dabei ein Nugget gefunden.Wenn Donna Alberta auch nur einen Blick auf diese Ausschnitte warf, bedeutete es das Ende von Kasplins Managertätigkeit und das Ende seiner Karriere bei der Oper und sonstiger seriöser Musik.Ich zündete mir eine Zigarette an und las noch ein paar andere Zeitungsberichte, dann ließ mich ein sanftes Pochen aufblicken — und ich starrte auf Kasplin.Er stand in der Tür, lächelte mich höflich an, und ich hätte höchstens raten können, wie lange er da schon weilte.Er trug einen hellbraunen Anzug, einen Strohhut schief auf dem Kopf, und der Ebenholzstock mit dem Silbergriff schwang zwischen seinen Fingern hin und her.»Eigentlich wollte ich Sie nochmals anrufen«, sagte er mit seiner Vogelstimme, »aber dann überlegte ich mir, ich könne ja auch selber mal hereinschauen, falls Sie hier wären
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