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.das schwört hier eine reine Magd vor seinem heiligen Angesicht, möge er mich verlassen für Zeit und Ewigkeit, wenn ich unwahr rede.BERTHA in heftiger Bewegung.Wer bist Du, die solche Rede wagt? – Was willst Du von uns?KÄTHE.Katharina Fust ist mein Name, die Tochter des Mannes bin ich, der Guttenbergs Geheimniß stahl, und ihn beraubt hinabstieß in Kerkernacht und Elend – vielleicht in den Tod.Die Schaamröthe, die jetzt meine Wangen deckt, sie brennt für meinen Vater! – O möge Euch die Verzweiflung einer Tochter rühren, die mit diesem Bekenntniß vor Euch treten mußte.Guttenberg ist der edelste, reinste Mensch, ihn zu retten ist meines Lebens Ziel, rette ich doch zugleich die Seele meines Vaters von ewiger Verdammniß, und seinen Namen von dem Fluche der Nachwelt.BERTHA.Guttenberg wäre rein? – O, Mägdlein, Dein Auge ist verblendet! – Ihn umstrickt ein finsterer Bund, der ihn zum ewigen Abgrund reißt, er ist verloren für alle Ewigkeit, er ist dem Feind des Menschen verfallen!KÄTHE außer sich.Gott – Herr – Vater dort oben! gieb mir die Sprache deiner Engel, daß mein Wort siege, gieb mir das Herz des Lammes, daß meine Geduld so unerschütterlich werde, wie mein Wille ihm zu helfen! Glühend, aber ohne unedel im Zorn zu werden.Ehrwürd'ge Frau, wie mögt Ihr die reine Bildung, mit der Euch Gott begnadet, durch solchen Aberwitz schänden? – Doch ich vergebe es Euch, Ihr kennt ihn nicht, Ihr habt nicht mit ihm unter einem Herzen gelegen, wie die Schwester, Ihr habt vielleicht sein Antlitz nie gesehen, nie das treue Auge, aus dem der Strahl vom Himmel siegend leuchtet! Hat doch die eig'ne Gattin ihn im finstern Wahnsinn verlassen, was klage ich Euch, die Fremde, um ihres Irrwahns an!BERTHA heftig.Die Gattin? – Wie, was weißt Du davon, rede, sprich!KÄTHE.Ja, die Gattin, die der große Mann zu sich erhob, die er liebte, und noch liebt! Starrt mich nur an mit bebenden Lippen, auch ich erstarrte! – so blöden Geistes war das Weib, das an seinem Herzen geruht! – er ein Teufelsbanner! er dem Feinde des Menschen verbunden! – Habt Ihr je gehört, Ihr Kleingläubige, daß der Satan zum Wohl der Menschheit, zum Ruhm des Herrn seine Hülfe böte? – Habt Ihr je gehört, daß Einer ein Bündniß schloß mit ihm, um wie Guttenberg sein Leben in Kummer und Noth, in Sorgen für das tägliche Brod, in ewiger Entsagung zu vertrauern? Pracht und Reichthum, Wohlleben und Ueppigkeit ist der Lohn, den Satan hienieden giebt Denen, die ihm dienen; Guttenberg ist reich – an Jammer, das Stroh seines Kerkers ist das üppige Lager für sein krankes Haupt.– Der Satan ist gegen ihn, darum erliegt er seinem Geschick! – Daß sich das Herz seines Weibes von ihm wandte, daß seine Feinde siegen, das war Satans Werk, und geht er ganz zu Grunde, dann erst jubelt der böse Feind, denn Guttenbergs heilvolle Erfindung zerstört ja die Macht der Hölle, und öffnet dem Licht des Herrn die Wege, daß es dringe in den finstersten Winkel der Erde!BERTHA im furchtbarsten Kampf.Halt ein, Mägdlein, halt ein! – Deine Worte dringen mir in die Brust, wie sieben Schwerdter, und meine Seele blutet aus der Todeswunde! Seit Jahren kämpfe ich mit Zweifeln und Todesangst! Wenn Du wahr sprächest, wenn er, was er that, zu Gottes Ehren gethan – –KÄTHE entzückt.Er that's, er that's.O haltet dies Gefühl fest in Eurer Brust, wenn es auch schmerzt, im Schmerz liegt Heilung! Da, da les't.Sie zieht ein Blättchen aus der Brust.Dies fromme Gebet war das Erste, was aus seiner Hand hervorging, aus seiner Seele floß der herzerhebende Spruch!BERTHA reißt ihr das Blatt aus der Hand, lesend.O, heil'ge Jungfrau, keusch und rein,Schau in des Herzens tiefen Schrein!Wie sieht's doch da so finster aus!Da ist nicht Trost noch Freud zu Haus!Es ist mein Aug' so thränenschwer,Wo nehm' ich doch wohl Balsam her? –Woher? Kleinmüthig Herze mein,Zur Jungfrau schau, in mildem ScheinBreit't sie die Arme uns entgegenUnd lehrt uns geh'n auf Gottes Wegen!Und lehrt das tragen demuthsvoll,Was Gott befiehlt, ein Christe soll! –Sie läßt das Blatt fallen, bricht in Thränen aus, und verhüllt das Gesicht, indem sie in den Betstuhl sinkt.KÄTHE
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