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.Als er jedoch an dem jenseitigen Ufer angelangt war, fiel ihm ein, daß er von Alicen keinen Abschied genommen, indem er, sobald der Fürst sie verlassen hatte, die geheime Treppe hinab, über den Hof geeilt und durch die Seitenstraße in die Wollzeile einbog, gerade in dem Augenblicke, wo der Fürst das Haus verlassen wollte.Es fiel ihm, wie gesagt, ein, daß er von Alicen keinen Abschied genommen.Das war unartig, es war wahr: es war undankbar, und vor allen Dingen: es war unklug.– Was mußte Alice daraus schließen? sie, vor deren Klugheit er einen gewissen Respekt hatte – – und das wollte bei Angelikus viel sagen.– Würde sie nicht auf die Vermuthung kommen, daß er mehr ahne, als ihr lieb sei? Daß er vielleicht mit dem Fürsten gesprochen und von diesem durch unschuldig scheinende Fragen mehr erfahren, als ihr zweckdienlich scheinen mochte? Und würde diese Vermuthung ihm nicht ihr Mißtrauen, ihren Haß zugezogen haben? – Der Pater war empfindlich gegen diesen Haß, er fürchtete die Feindschaft dieser Frau nicht nur deshalb, weil er ihrer nothwendig bedurfte, sondern auch darum, weil sie ihm, das heißt: seinen Plänen gefährlich werden, ja sie vollständig vernichten konnte.Er wandte also seinen Schritt dahin, woher er gekommen, zu Alicens Wohnung.Unterwegs durchleuchtete ein neuer Gedanke sein grübelndes Gehirn.Er wollte Alicen einen ihm mit Leib und Seele ergebenen und verschwiegenen – Begleiter mitgeben: Salvador.Es paßte sich vortrefflich, daß Lydia den Schwarzkopf schon kannte und, wie es schien, Vertrauen zu ihm gefaßt hatte.Er würde also von dieser Seite keinen Einwand zu bekämpfen, ja vielleicht Beistand bei seinem Antrage zu erwarten haben.Zugleich entfernte er dadurch den leidenschaftlichen Jungen aus der Nähe des Fürsten, da ihm – aus Gründen, die später deutlicher sich darlegen werden – Alles daran gelegen war, daß der Fürst für's Erste unangetastet blieb.Während er diese Reflexionen machte, war er bei Alicen angelangt, deren forschenden Blick er glücklich zu ertragen wußte.In Bezug auf seine Bitten wegen des Knaben kam ihm Alice auf halbem Wege entgegen.Sie ahnte die Schlinge nicht, die ihr damit gelegt wurde.Nachdem noch das Nähere und Weitere verabredet war, und Angelikus versprochen hatte, Salvador des Morgens früh, eine Stunde vor ihrer Abreise, bei ihr einzuführen, empfahl er sich und eilte, froh darüber, die doppelte Verlegenheit so schnell und leicht überwunden zu haben, zu Ines.Wir kehren nunmehr zu unserm jungen Nachtwandler zurück.Mit schnellen Schritten eilte er dem Stephansplatze zu.Hier wurde sein Gang langsamer, bis er endlich das bezeichnete Haus erreicht hatte.Es war ganz dunkel, nur das äußerste Eckfenster des zweiten Stocks war erhellt.Des Knaben Phantasie brachte ihn sofort zu der Ueberzeugung, daß dies ihr Fenster sei: und wirklich hatte er diesmal recht.Die beiden Frauen mochten mit Einpacken beschäftigt sein, denn Salvador sah häufig bald einen bald zwei Schatten auf den weißen Rouleaux, welche zum Schutz gegen neugierige Blicke der gegenüberliegenden Etagen niedergelassen waren, hin und her gleiten.Salvador setzte sich auf einen Prellstein an der Ecke eines gegenüberstehenden Hauses, und sah unverwandten Blickes zu dem Fenster empor.Mitternacht war längst vorüber; dumpf hallte die Glocke des Stephansthurms die erste Stunde des Morgens durch die schweigende Nacht.– Salvador hatte seinen Blicken noch keine andere Richtung gegeben.–Wieder war eine Stunde vorüber.Es schlug zwei: der Knabe rührte sich nicht.»Merke genau« – hatte der Pater gesagt – »zwei Uhr und zwanzig Minuten.« Salvador hatte es vergessen.Aber als die Wellen des letzten Schlages in die reine Luft verflossen waren, wollte es ihm bedünken, als ginge eine Veränderung in dem Zimmer vor.Es wurde plötzlich lichter als zuvor, dann trat die frühere matte Helligkeit wieder ein, aber bald darauf erhellten sich zwei an der andern Seite des Gebäudes gelegene Fenster in derselben Etage.– Da kam Salvador zum Bewußtsein; er raffte sich empor und besann sich darauf, daß es zwei Uhr geschlagen.Zugleich fielen ihm die Worte des Paters ein: Zwei Uhr und zwanzig Minuten.Er zog seine blaue Jacke, die er über die Livree gezogen, fester um sich, drückte seinen Strohhut tiefer ins Gesicht und begann jetzt, langsam die Straße auf und niederzuschreiten, indem er rings spähende Blicke umherwarf, die jedoch zuweilen auch das Eckfenster trafen.Sein Herz klopfte, als sollte er ein Verbrechen begehen, stärker und stärker, je näher es dem festgesetzten Zeitpunkt kam.Endlich sah er eine tief in den Mantel gehüllte männliche Gestalt vom Stephansplatz her die Wollzeile heraufschreiten [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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